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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einzelheiten meiner Kindheit wurde unter
dem Psycholator gelöscht. Darum weiß ich kaum, wie mein Volk lebt. Aber ich entsinne mich noch
gut der Überlieferungen. Danach lebte das Urvolk der Moduls einst auf einem Planeten des
Zwergnebels. Man nannte diesen Planeten die ›Welt der ersten Verbannung‹, worunter ich mir aber
nichts vorstellen kann. Ein Kristall sollte schuld daran sein, daß mein Volk seine Heimat
verlassen mußte. Es wurde zerrissen. Einen Teil verbannten die ›Meister der Insel‹ auf die ›Welt
der Gesänge‹, einen anderen Teil unter das Eis des Leerraumplaneten Modul.
    Unwillkürlich riß ich die Hände hoch und preßte sie gegen meine Ohren, als das
schrille Heulsignal ertönte. Es ist ein Erbübel meines Volkes, daß wir sehr heftig und spontan
reagieren.
    Das Heulen kam von Biobank vier. Es war das Zeichen dafür, daß die Gehirne und
Körper der nächsten hundert Monstren fertig waren – fast fertig, denn noch fehlte ihnen nur
der Kristall …
    Auf der Antigravplatte fuhr ich hinauf zum Sphären-Lenkraum, der gleichzeitig
mein Kontrollraum für die ›Belebung‹ der Androiden war. Mit dumpfem Schlag schloß sich die Luke
hinter mir. Das marternde Geräusch der Kessel und Biobänke blieb draußen. Der 4-D-Projektor
arbeitete und projizierte die Leuchtzeichen der Arbeitskontrolle über mein nach oben gewandtes
Gesicht. Eine Art technischer Hypno-Effekt zwang meine Sinne zu höchster Aufmerksamkeit.
Gleichzeitig formte er die abstrakten Lichtmuster zu den Botschaften, die meinen Geist erreichten
und mir ein genaues Imago-Bild der Androidengehirne vermittelten.
    Rein automatisch arbeiteten meine Hände an dem Schaltbrett. Die mechanische und
die parapsychische Arbeitsleistung mußten genau koordiniert werden, sollten die Monstren zu
pseudointelligentem Leben erwachen.
    Das, was danach in meinem Gehirn und mit den Plasmagehirnen der Androiden vor
sich ging, kann nicht mit Worten erklärt werden. Es handelte sich dabei stets um einen nur halb
bei Bewußtsein erlebten Vorgang. Die eigentliche Kraft der Transformierung von Energie in Materie
kam aus den tiefsten Abgründen meines Unterbewußtseins.
    In Schweiß gebadet, tauchte ich aus dem alptraumhaften Zustand auf. Die
Pulsationsmuskeln meiner Adern pumpten das Blut rascher durch den Körper als gewöhnlich.
Schweratmend lag ich in der Sitzschale. Ich begann innerlich zu beben, als ich das Ergebnis
meiner Arbeit überprüfte. Wieder waren hundert Androidenmonstren fertiggestellt. Auf
stummelähnlichen Tentakeln wankten die Quallengeschöpfe vorwärts, in die wartenden Energiesphären
hinein.
    Auch die Sphären waren letzten Endes Produkte meiner Parafähigkeit. Ohne die von
mir produzierten Schwingkristalle konnten sie ihre todbringende Aufgabe nicht erfüllen.
    Ich fühlte mich selbst als Ungeheuer, als die hundert Sphären den Startschacht
verließen. Doch mir blieb keine Zeit zur Austragung des Kampfes, der sich zwischen meinem
Gewissen und der Furcht vor dem Ende meines Volkes abspielte. Die Biobänke sechs und sieben
meldeten gleichzeitig den Vollzug des Formprozesses.
    Insgesamt mußte ich fünftausend weiteren Monstren zu ihrem ›geliehenen‹ Leben
verhelfen. Fünftausend Sphären begaben sich auf den Weg zum Zwergnebel, um die dort aufgetauchten
Feinde Andromedas zu vernichten. Millionen waren bereits dort – und viele Tausende hatten
ihr grausames Werk inzwischen vollbracht.
    Danach gönnte ich mir eine Ruhepause. Ich begab mich in meine private
Unterkunft. Dort stellte ich den Nahrungsautomaten ein. Kurz darauf erschien in der runden
Tischöffnung eine flache Schüssel. Lustlos stülpte ich die Unterlippe vor und löffelte damit die
lauwarme, graugrüne Brühe. Es handelte sich dabei um Synthesenahrung. Sie schmeckte dennoch
äußerst gut und enthielt alle Vitamine, die mein Organismus benötigte. Ich entsann mich, daß mein
Volk diese Flüssigkeit als ›Pilzschaumsaft‹ bezeichnete. Dort, woher wir stammten, mußten
Pilzkolonien die Hauptnahrungsquelle gewesen sein.
    Vergeblich versuchte ich, mir diese Welt vorzustellen. Die Überlieferungen
sprachen nur von Pilzwäldern und gigantischen Pilzsümpfen, von drei roten Riesensonnen und
bläulich fluoreszierender Lufthülle. Was eine Sonne war, wußte ich zwar, auch, was ich mir unter
Fluoreszenz vorstellen sollte – doch Wälder und Sümpfe waren lediglich Worte ohne Inhalt.
Zeit meines Lebens hatte ich nur Kälte, Halbdunkel,

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