Silberband 027 - Andromeda
Hyperphysiker, die ich zur Untersuchung
einiger narkotisierter Tefroder herangezogen hatte, das Rätsel gelöst hatten. Aber am besten sagt
Ihnen Jeremy Gardner, was er und seine Leute herausgefunden haben.«
Gardner räusperte sich kurz und sagte dann: »Wir haben mit Hilfe der Mediziner und mit allen
uns zur Verfügung stehenden Durchleuchtungs- und Analysemethoden herausgefunden, daß es sich um
Geräte von etwa einem Zentimeter Durchmesser und drei Millimeter Stärke handelt. Diese Geräte,
die in allen bisher untersuchten Tefrodergehirnen vorgefunden wurden, arbeiten auf
hyperphysikalischer Basis, so daß sich daraus der Schluß ableiten läßt, daß es sich um
Hyperwellenempfänger handelt.«
»Diese Mikroempfänger sind direkt oberhalb des Hinterhauptloches im Gehirn verankert«, setzte
Artur fort, nachdem Gardner geendet hatte. »Die Einpflanzung geschah direkt in die Schädeldecke.
Die kreisrunde Narbe ist mit natürlichem Gewebe überwachsen.«
»Ein Hyperwellenempfänger in der Schädeldecke …«, sagte der Großadministrator
nachdenklich. Ruckartig fuhr sein Kopf empor. Die Augen blitzten den Mediziner an.
»Was haben Sie mir sonst noch zu sagen, Doc? Das ist doch nicht alles! Das kann nicht alles
sein! Welchen Sinn hat, welchen Zweck erfüllt das Gerät in den Schädeln der Tefroder?«
»Das …«, entgegnete Ralph Artur scheinbar phlegmatisch, »… hoffe ich, durch die
Obduktion der beiden gefallenen Tefroder zu erfahren.«
»Wann beginnen Sie?« fragte Rhodan scharf.
»In einer halben Stunde.«
»Gut, erwarten Sie mich dann im Obduktionszimmer. Ich möchte mir das selbst ansehen!«
Nachdem Dr. Artur und Jeremy Gardner gegangen waren, sahen sich Perry Rhodan und der
gigantische Haluter einen Atemzug lang schweigend in die grenzenlos verschiedenen Gesichter.
Ein Assistenzarzt schaltete die gewölbte Lampe über dem Operationstisch ein. Fast
im selben Augenblick begann eine Kamera zu surren.
Perry Rhodan, Atlan und Icho Tolot beugten sich über den in grelles Licht getauchten, leblosen
Körper. Ihre Augen verfolgten jede Handbewegung des Chefarztes.
Summend fuhren blinkende Instrumente aus dem OP-Automaten. Dr. Ralph Artur dirigierte das
komplizierte Gerät mit knappen Handgriffen.
Nach knapp fünfzehn Minuten schaltete Artur den Automaten aus und wischte seine
Plastikhandschuhe an einem sterilen Tuch ab.
Perry Rhodan wartete geduldig.
»Das wäre es, meine Herren!« sagte der Mediziner schließlich. »Zum Glück war uns ja schon
einiges über die Gehirne der Tefroder bekannt. Sie wissen, daß diese Burschen im Kleinhirn eine
sogenannte Paradrüse besitzen!« Die Frage war nur rhetorischer Natur, denn der Arzt berichtete
sofort weiter: »Nun kommt die große Überraschung: Das münzengroße Mikrogerät in der Schädeldecke
ist durch halbbiologische Leiter mit der Paradrüse verbunden.
Was sagen Sie dazu …?«
Lordadmiral Atlan atmete erregt.
»Ich beginne, einiges zu verstehen. Demnach handelte es sich bei der Hyperwellenflut, die wir
vor einigen Tagen registriert haben, um Befehlsimpulse, die von den Mikrogeräten in den Gehirnen
der Tefroder empfangen und an das Kleinhirn weitergeleitet wurden. Das zeitgleiche Auftreten der
Hyperwellenflut mit der beginnenden Invasion der Maahks läßt den Schluß zu, daß die Tefroder
durch die Hyperimpulse zu einer Generalmobilmachung aufgerufen wurden.«
Rhodan wirkte sehr nachdenklich, als er sagte:
»Mich beschäftigt die Frage, warum wir derartige Geräte nicht in den Gehirnen jener vier
Tefroder fanden, die wir bereits Mitte März obduzierten.«
Er wandte sich an Dr. Artur.
»Wissen Sie darauf eine Antwort?«
Der Mediziner zuckte die Schultern.
»Die Antwort ist ganz einfach. In den Gehirnen dieser vier Tefroder gab es keine derartigen
Geräte!«
Rhodan blickte stumm vor sich hin.
»Das hieße, daß sie nicht jedem Tefroder eingepflanzt werden«, sagte Tolot. »Hätten jene vier
Tefroder diese Dinger besessen, so wären sie bei der Obduktion entdeckt worden. Da dies nicht der
Fall war, muß angenommen werden, daß nur bestimmte Tefroder derartige Geräte besitzen.«
»Damit ist das Rätsel nicht kleiner, sondern eher größer geworden«, sagte Atlan. »Ich bin
gespannt, ob tatsächlich jedes Besatzungsmitglied der ASKAHA über Mikroempfänger in seinem Gehirn
verfügt.«
Rhodan erhob sich.
»Ich danke Ihnen, Doktor«, sagte er zu Artur, ohne auf die Ausführungen Tolots einzugehen.
»Sie haben
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