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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nur durch absichtliche Böswilligkeit beleidigen, Leutnant, und so etwas traue
ich Ihnen nicht zu. Sagen Sie Ihre Meinung; auch wenn sie völlig anders ist als meine!«
    »Sie ist tatsächlich völlig anders«, gab Hunha zu. »Ich habe mich an der Raumakademie mit dem
Nebenfach ›Evolution des Lebens in der Galaxis‹ befaßt. Nach dem, was von den Professoren und
Dozenten der Erde und Aralons vorgetragen wurde, dürfte eine so vollendete Parallelentwicklung
unmöglich sein. Die kausalen Grundlagen der Evolution sind die Mutationen der Arten, die stete
Neukombination von Genen durch die geschlechtliche Fortpflanzung und die natürliche Auslese.«
    Er blickte ein wenig schüchtern von einem zum anderen und fuhr etwas selbstsicherer fort:
    »Die Entwicklung der verschiedenen Arten hängt stark von der Isolation der Lebewesen eines
bestimmten Gebietes ab. Jede Art, mag sie sich anfänglich noch so sehr gleichen, wie es ja zu
Beginn der Entwicklung fast immer der Fall ist, bringt auf die Dauer nur dann eine völlige
Übereinstimmung der Individuen hervor, wenn sich alle Individuen in beliebiger Weise paaren
können. Zerfällt das Areal aber in räumlich isolierte Populationen, so kann jede Population
entsprechend den in ihr zufällig auftretenden Mutationen und den besonderen Ausleseverhältnissen
ihres Gebietes eine Sonderentwicklung einschlagen. Es kommt zur Ausprägung erblich
unterschiedlicher geographischer Arten.
    Bei den Tierarten der Erde finden wir noch heute den Beweis – und früher sehr stark auch
bei den verschiedenen irdischen Rassen.«
    Während der Unterhaltung waren sie in die Zentrale des Tefroderschiffes gekommen.
    Perry Rhodan hatte dem Marsianer aufmerksam zugehört. Jetzt deutete er auf die am Boden
liegenden betäubten Tefroder.
    »So etwas sollte also nach allen bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen eine
Unmöglichkeit sein, nicht wahr, Hunha …?« Er seufzte und warf Tolot einen schnellen
Seitenblick zu. »Entweder müssen wir die bisherigen wissenschaftlichen Thesen über die Entstehung
der galaktischen Völker über Bord werfen – oder die Theorie einer Parallelentwicklung durch
eine gänzlich andere ersetzen.«
    »Sie haben recht«, erwiderte der Haluter. »Eines von beiden ist falsch.« Leiser setzte er
hinzu: »Oder beides, wer weiß?«
    Für kurze Zeit bildete sich eine steile Falte über Rhodans Nasenwurzel. Dann hob der
Großadministrator resignierend die Schultern.
    Im nächsten Augenblick wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf die kleineren Probleme
gelenkt.
    Oberst Cart Rudo meldete sich über Helmfunk und teilte mit, daß sich zwei fremde
Flotteneinheiten aus verschiedenen Richtungen näherten.
    »Runaway!« sagte Icho Tolot.
    Leutnant Hunha schaute den Haluter verständnislos an. Er beherrschte die englische Sprache nur
leidlich und übersetzte Tolots Bemerkung deshalb mit der Aufforderung, auszureißen. Kein Wunder,
daß er nichts begriff; der Haluter pflegte keiner Gefahr aus dem Wege zu gehen.
    Perry Rhodan aber lachte verstehend.
    »Runaway ist der Name eines allein im Raum treibenden Planetoiden, zwischen der Sonne
Magnetizer und dem Atrun-System«, erklärte er dem Marsianer. »Wir entdeckten ihn, als wir unseren
Linearflug beendeten. Unser Erster Offizier gab ihm seinen Namen – und ich denke, er ist
zutreffend.«
    »Okay, Rudo!« antwortete er dem Kommandanten der CREST III. »Nehmen Sie die ASKAHA in Schlepp
und fliegen Sie Runaway an. Die Positionsdaten sind registriert. Passen Sie aber auf, daß wir
nicht eine halbe Flotte hinter uns herziehen!«
    Auf den Schirmen der Tasterortung erschien der Planetoid Runaway als keilförmiger,
grüner Schatten.
    Die ASKAHA glitt im Schlepp der CREST III mit langsamer Fahrt näher. Perry Rhodan und Icho
Tolot hatten vorübergehend ihre Untersuchungen im Maschinensektor des Tefroderschiffes
unterbrochen und waren zur Kommandozentrale geeilt.
    Kleine Trupps waren dabei, die betäubten Tefroder aus der Zentrale zu entfernen. Das gleiche
spielte sich überall im Schiff ab. Die in Tiefnarkose befindlichen Gefangenen wurden entwaffnet
und in ihre eigenen Mannschaftsunterkünfte gesperrt. Von ihnen drohte innerhalb der nächsten acht
Stunden keine Gefahr. Der Beschuß mit Narkosestrahlern hatte außerordentlich stark gewirkt.
    Rhodan war zufrieden. Die erste, flüchtige Untersuchung der tefrodischen Antriebsmaschinen
hatte großartige Perspektiven eröffnet. Trotz der prinzipiellen Gleichheit

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