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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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außerdem, Ihnen die besten kosmonautischen Unterlagen
über Andromeda zu verschaffen, die es überhaupt gibt. Sie brauchen nicht mehr blind zu fliegen.
Ist das ein Angebot?«
    »Alter Gauner«, knurrte Kasom auf Englisch. »Fragen Sie ihn einmal, was er dafür haben
will.«
    Rhodan erkundigte sich.
    »Was ich verlange? Nicht viel, obwohl ich sonst nicht zimperlich bin.«
    Kalak grinste und strich sich über den Bart.
    »Ich brauche ein paar gute Schiffe. Vor achthundert Jahren habe ich einen Notruf auf unserer
Frequenz empfangen. Es ist leicht möglich, daß es drüben im Nebel noch einige überlebende Paddler
gibt. Die möchte ich finden. Meine Station ist für solche Flüge zu groß. Wollen Sie mir helfen,
meine Leute zu suchen? Ich meine es aufrichtig.«
    Wenige Stunden später war das Bündnis mit Kalak perfekt. Die CREST III war für
seine Pläne ausreichend.
    Als der Paddler in den Tiefen seiner Station verschwunden war, um die Reparaturen an der CREST
einzuleiten, meinte Atlan nachdenklich:
    »Wenn ich diesem Mann zur Blütezeit seines Volkes begegnet wäre, hätte ich ihm keine Sekunde
vertraut. Er ist ein Typ wie unsere galaktischen Springer, nur wesentlich fähiger. Nun befindet
er sich in einer Notlage. Er ist allein, und er haßt! Dieser Haß wird die Triebfeder für seine
zukünftigen Handlungen sein. Diese fliegende Werft ist für unser Vorhaben so wertvoll, daß man
unter keinen Umständen auf sie verzichten sollte. Mir wäre es lieb, wenn Kalak noch einige
Überlebende seines Volkes finden würde. Diese Intelligenzen scheinen erstklassige Ingenieure zu
sein. Sie könnten für unsere Expedition von unschätzbarem Vorteil sein.«
    Rhodan nickte stumm und blickte nachdenklich auf den Panoramabildschirm. Ein Lichtermeer von
Milliarden Sonnen funkelte von dort herab. Sie schienen zu locken, und doch steckte dieses
Sternenmeer voller Gefahren und Drohungen.

7.
    Leutnant Son Hunha brachte sich mit einigen grotesk anmutenden Sprüngen in
Sicherheit, als ihn die Hitzewelle erreichte.
    Baar Lun fing den strauchelnden Marsgeborenen auf und stellte ihn wieder auf die Füße. Dabei
verzog er den breiten Mund zu einem Lächeln, das zart besaitete Gemüter in panisches Entsetzen
getrieben hätte.
    Baar Lun war keine Schönheit für terranische Begriffe. Obwohl äußerlich völlig humanoid, gab
es doch einige markante Abweichungen. Die Haut des Moduls war albinotisch weiß. Auf dem breiten,
nach hinten ausladenden Schädel saß ein farbloser Haarfleck gleich einer runden, eng anliegenden
Kappe. Die Augenbrauen waren kaum zu sehen, sie wirkten wie hauchdünner, weicher Flaum. Das alles
hätte als relativ unbedeutend gelten können, wenn der äußerst breite Mund mit der verdickten
Unterlippe nicht gewesen wäre. Diese sogenannte Löffellippe konnte zur Nahrungsaufnahme weit
vorgestülpt werden. Moduls hatten sich ehemals von den flüssigen Absonderungen der Pilzsümpfe auf
Gleam ernährt. Die Meister der Insel verschleppten später einen Teil des Volkes im Zuge einer
Präventivaktion zum Dunkelplaneten Modul. Baar Lun war der einzige Überlebende.
    Son Hunha schnappte nach Luft. Seine weißblonden Haare waren zerzaust. Im Zustand höchster
Erregung glich der Marsianer einem zornigen kleinen Zwerg.
    Leider kannte Baar Lun den Leutnant noch nicht näher, sonst hätte er gewußt, daß der Schein
trug. In Wirklichkeit erschrak Hunha nicht so leicht, er schauspielerte nur gern.
    Die vorgetäuschte Erregung des Marsianers übertrug sich sofort auf Baar Lun. Er war so
hypersensibel und leicht erregbar, wie es alle seines ausgestorbenen Volkes gewesen waren.
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte er die Quelle der Hitzestrahlung. Vor und über dem
stumpfen Bug einer Moskito-Jet waberte die erhitzte Luft. Undefinierbare Geräusche drangen nach
außen. Baar Lun warf einen Blick auf die Luftschleuse hinter dem Sitz des Orters und entdeckte
die brennende Warnlampe. Sie bewies, daß die positronische Sicherheitsverriegelung aktiviert
war – und sich folglich niemand innerhalb der Jet aufhalten konnte.
    »Na warte, du ›Feuerbart‹!« grollte er. »Harmlose Leute zu erschrecken! Dir werde ich eine
Lehre erteilen!«
    Da er infolge seiner Erregung das Maaduuna, die Sprache der Moduls verwendete, konnte Son
Hunha ihn nicht verstehen. Vielleicht hätte er ihn sonst zurückgehalten.
    Baar Lun ging weiter auf die Hitzequelle zu. Als ihm der heiße Brodem den Atem zu verschlagen
drohte, blieb er

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