Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Aufgeben.
    Als er den Flur betrat, konnte er wieder klar denken. Er drängte den Schmerz in einen Winkel
seines Unterbewußtseins zurück und begann zu laufen. Die Richtung stand fest. Ollok brauchte sich
nur dorthin zu wenden, wohin die anderen Bewaffneten eilten.
    Nach kurzer Zeit erkannte er, wohin es ging. Die Botas griffen in der Nähe der Leitzentrale C
an. Ollok beschleunigte seinen Lauf. Von der Leitzentrale C konnten zwei mit Energiegeschützen
bestückte Waffenkuppeln gelenkt werden. Wenn die Botas sie in Besitz nahmen, entstand eine neue
Lücke in der Verteidigung. Es beruhigte Ollok nicht, daß die Botas die Waffenkuppeln nicht gegen
die Werft selbst einsetzen konnten. Entscheidend war der Ausfall einer weiteren Abwehrmöglichkeit
gegen die unaufhaltsam vordringende Flora des Planeten. In der Vergangenheit hatten die Botas
bereits zwei Waffenkuppeln erobert. Sie durften die Leitzentrale C nicht auch noch in ihre Hände
bekommen.
    Die Lage war so gut wie aussichtslos. Das erkannte Ollok sofort, als er die Leitzentrale
erreichte. Die Verteidiger hatten sich bereits bis an die Innenschleuse zurückgezogen. Von der
gegenüberliegenden Außenschleuse schlug ihnen schweres Energiefeuer entgegen.
    Ollok warf sich zu Boden, als ein Energiestrahl neben ihm einschlug. Seine erst halb
verheilten Wunden begannen fürchterlich zu brennen. Ungehemmt schrie er seinen Schmerz hinaus,
während er gleichzeitig weiter auf die geöffnete Schleuse zu kroch. Er erkannte, daß die Botas
diesmal rücksichtslos vorgingen. Meist griffen sie nur mit kleinen Strahlern und mit einer
Übermacht von Kampfpflanzen an. Sie wollten die Techniker lebend, um sie in die Symbiose mit der
Gemeinschaftsintelligenz einzugliedern. Die Leitzentrale aber erschien ihnen offenbar wichtig
genug, ihr eigenes Prinzip zu durchbrechen. Sie setzten schwere Strahlwaffen ein.
    Die Verteidiger hatten bereits hohe Verluste zu beklagen. Und der Rest war so erschöpft, daß
er nicht lange durchhalten würde. Glücklicherweise trafen stets so viele neue Kämpfer ein, daß
die ausgefallenen ersetzt werden konnten.
    Aber die Abwehrtaktik war völlig falsch. Das merkte Ollok sofort.
    Es gelang ihm, im Schutze der Seitenwand fünf Techniker um sich zu sammeln. Sie trugen die
gleichen schweren Flammwerfer wie er. Keiner von ihnen war unverletzt geblieben.
    »Wir müssen in den Rücken der Botas gelangen!« schrie Ollok durch den Kampflärm.
    Ein junger Techniker trat vor. Er stammte offenbar schon aus der dritten Generation.
    »Zwei Gruppen sind bereits durch die Wände gegangen. Wir haben nichts mehr von ihnen
gehört.«
    Ollok preßte die Lippen zusammen.
    »Dann sind wir eben die dritte Gruppe!« sagte er bestimmt. »Los!«
    Er wandte sich der Wand zu und begann sich auf seine Parafähigkeit zu konzentrieren. Alle
Bewohner von OL-hilfreich waren Strukturläufer wie ihre Vorfahren.
    Ollok sah sich nicht um. Er wußte, die Techniker würden ihm folgen. Er als Leiter der Werft
besaß fast unbeschränkte Kommandogewalt.
    In gasförmig molekularem Zustand glitten die Kämpfer durch die Struktur der Wände.
    Als sie im Rücken der Angreifer herauskamen, wußten sie, warum die anderen Guerillakämpfer
nicht zurückgekehrt waren. Hunderte und aberhunderte schlangenähnlicher Kampfpflanzen schlugen
peitschend auf sie herab und lähmten ihre Glieder mit elektrischen Schockschlägen. Es half nicht
viel, daß sie die atomaren Flammenwerfer betätigten. Immer neue Kampfpflanzen fielen von oben auf
sie herab.
    Ollok erkannte noch, daß sich die Gemeinschaftsintelligenz eine neue Taktik ausgedacht hatte.
Eine Art blaugrüner Baldachin wölbte sich über dem Kampfplatz. Er bestand aus Tausenden zuckender
Kampfpflanzen, die ununterbrochen auf die Techniker herabregneten, während der Nachschub aus den
Tiefen des Planetendschungels in nicht abreißender Kette herankroch.
    Drei Techniker waren bereits verschwunden; gelähmt und von den Pflanzen fortgeschleppt. Der
Rest hätte besser daran getan, zu fliehen. Doch niemand machte den Versuch dazu. Sie schossen wie
die Berserker um sich und rissen immer wieder neue Lücken in die Masse der Angreifer.
    Ollok hatte nur noch einen Wunsch: so viele Kampfpflanzen wie möglich mit in den Tod zu
nehmen. Doch das Schicksal wollte es nicht. Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als seine
Waffe versagte – aber er wußte, daß er mit leerem Energiemagazin nichts mehr ausrichten
konnte. Aushalten wäre

Weitere Kostenlose Bücher