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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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heuchlerisch. Soll ich verraten, was
du soeben dachtest, Baar?«
    »Du hast noch nicht gesagt, was du für Neuigkeiten hast!«
    »Ihr seid heute alle so sachlich! Und das, wo wir an der Schwelle des Erfolges stehen …«,
seufzte Gucky.
    »Sprich!« forderte Rhodan. »In zehn Minuten gehen wir in eine Kreisbahn um Bengal. Bis dahin
möchte ich etwas mehr über seine Bewohner wissen.«
    »Bengal! Hm! Sehr treffend. Hoffentlich haben die Paddler ihm nicht schon einen anderen Namen
gegeben.« Er reckte sich auf die Zehenspitzen und hätte dabei fast das Gleichgewicht verloren.
»Bengal ist nämlich die gesuchte Welt, Perry. Dort unten gibt es einen Gehirnwellenmustersalat
wie in einer Großstadt der Erde.«
    »Wer denkt – und was denkt man?« fragte Rhodan gespannt.
    Gucky kratzte sich erneut hinter dem Ohr.
    »Tja, Perry, das ist eine dumme Sache. Die Gedanken sind so verzerrt und verschwommen wie das
Licht einer Kerze bei Nebel. Vorläufig kann ich mir noch kein klares Bild machen. Ich weiß nur,
daß es auf Bengal einige tausend intelligente Wesen gibt, aber nicht alle Gehirnwellenmuster
haben Ähnlichkeit mit dem von Kalak.«
    »Vielleicht sind die Paddler in die Primitivität zurückgefallen!«
    »Das glaube ich nicht, Perry. Aber frage mich nicht, warum ich das nicht glaube. Ich fühle es
einfach nur.«
    Kalak war bei den letzten Worten Guckys herangekommen. Er schob sich dicht vor Rhodan.
    »Warum rufen Sie die Werft nicht über Telekom an? Dann hätten wir schnell Gewißheit.«
    Perry Rhodan dachte einige Sekunden nach, dann nickte er.
    »Einverstanden, Kalak. – Gucky, würdest du veranlassen, daß man den Planeten
anfunkt?«
    Der Mausbiber antwortete nicht. Statt dessen entmaterialisierte er.
    »Eigenartig!« erklärte Rhodan. »Es geschieht nicht oft, daß Gucky zwar Gehirnwellenmuster,
aber keine klaren Gedanken auffängt.«
    Er blickte auf, als John Marshall aus dem Liftschacht auftauchte. Der Telepath berichtete:
    »Gehirnwellenmuster, Sir, aber kein klarer Gedanke.«
    »Das gleiche berichtete Gucky«, sagte Rhodan gedehnt. »Was vermuten Sie, John?«
    »Die Nachkommen der Paddler könnten mutiert sein.« Er zuckte die Schultern. »Aber dann müßte
es sich um eine sehr starke Mutation handeln. Innerhalb von zwei oder drei Generationen dürfte
das unmöglich sein, es sei denn, besonders wirkungsvolle Umweltfaktoren haben den Vorgang
beschleunigt. Oder – die Leute auf dem Planeten befinden sich im Zustand hochgradiger
Erregung. Auch das wäre eine Erklärung.«
    »Natürlich sind sie erregt!« rief Kalak. »Sie haben das Schiff geortet und wissen nun nicht,
ob es mit feindlichen oder freundlichen Absichten kommt!« Er wandte sich wieder an Rhodan. »Wir
dürfen nicht länger warten. Landen Sie und befreien Sie die Leute meines Volkes von der quälenden
Ungewißheit!«
    Perry Rhodan lachte bitter.
    »Eine Seite wenigstens sollte zuvor Gewißheit haben. Nein, Kalak, ich werde den Landebefehl
noch nicht erteilen.«
    Als Gucky materialisierte, sah ihn Rhodan fragend an.
    »Keine Antwort, Perry!« Er schnappte nach Luft. »Wir haben auf allen Frequenzen gesendet, zum
Schluß sogar gemorst. Nichts! Ich begreife das nicht.«
    »Vielleicht ist die Werftplattform bei der Landung doch zu Bruch gegangen«, sagte Kalak leise.
»Nun können sie uns weder hören noch antworten. Ich wiederhole: Landen Sie.«
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf und griff nach dem Interkom.
    »Oberst Rudo«, befahl er, »gehen Sie in eine weite Kreisbahn um Bengal. Mindestabstand
zweihunderttausend Kilometer.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Lassen Sie die KC-15
wieder startklar machen. Wir werden aufklären.«
    »Sie sind sehr vorsichtig geworden«, bemerkte Kalak.
    »Man kann niemals vorsichtig genug sein …«, gab Rhodan zurück.
    Captain Finch Eyseman brachte die Korvette in einen Orbit, vierhundert Kilometer
über der Oberfläche von Bengal.
    Diesmal war außer Rhodan, Atlan, Tolot, Kalak und Baar Lun auch Gucky an Bord. Der Mausbiber
interessierte sich jedoch herzlich wenig für das Bild, das die Schirme boten. Er lag
zusammengerollt in einem zurückgeklappten Kontursessel und schien zu schlafen. Nur ab und zu
stieß er einen leisen Seufzer oder ein unwilliges Knurren aus.
    Baar Lun fragte sich, ob der Mausbiber träumte. Er verstand nicht, wie man angesichts eines
bevorstehenden Abenteuers so gleichgültig bleiben konnte.
    Baar Lun fühlte ein nervöses Kribbeln in seinen

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