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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blauweißen Sonnenprojektion befände sich der Raum, so wie er wirklich
war.
    Und nun tauchte man aus dem Zwischenraum unmittelbar in die Atmosphäre eines Riesenplaneten
ein.
    Sollte er sich so sehr getäuscht haben?
    »Ortung an Kommandeur!« krachte es plötzlich aus dem Interkom. »Bitte melden!«
    Der Telepath beugte sich vor. »Hier Marshall. Was gibt es?«
    »Sir!« Das war die Stimme des Cheforters. »Sir, dieser Planet ist identisch mit Smaragd
I.«
    »Danke!« war alles, was John Marshall darauf zu erwidern vermochte.
    Smaragd I! Nun war alles klar!
    Er wußte, welchen entscheidenden Fehler er begangen hatte. Die anderen waren ebenfalls nicht
darauf gestoßen, aber das entschuldigte sein Versagen natürlich nicht.
    Die CREST III hätte beim ersten Versuch zur Rückkehr am Rande des Smaragds-Systems in den
Normalraum zurückkehren sollen. Sie war stattdessen in der Nähe jenes blauweißen Sonnengiganten
aus dem Zwischenraum gekommen.
    Doch der Sonnengigant stellte nichts als eine Projektion dar.
    In Wahrheit hatten sie bereits beim ersten Anflug ihr Ziel erreicht. Der oder die Unbekannten
mußten folglich mit zwei Methoden zugleich gearbeitet haben: einmal mit der Fernprojektion zur
Vorspiegelung einer falschen Umgebung – und dann mit einem Zeitfeld zur Verhüllung der
wirklichen Gegebenheiten.
    Und als die CREST im Linearraum verschwand, hatten die Unbekannten das Zeitfeld einfach
desaktiviert.
    Der Ultragigant wurde von schweren Erschütterungen geschüttelt. Die weitgespannten
Schutzschirme waren auf die Planetenoberfläche gestoßen.
    John Marshall blickte mit geweiteten Augen auf den Panoramaschirm.
    Draußen tobten furchtbare Gewalten. Pulverisierter Fels und brennender Staub schossen gleich
himmelhohen Wogen nach allen Seiten davon. In den Schutzschirmen wetterleuchteten
Energieentladungen. Der ferne Horizont färbten sich blutigrot.
    Erst nach einiger Zeit registrierte der Telepath, daß die CREST nicht etwa aufgeschlagen war,
sondern schnell über die Oberfläche dahinjagte. Sie war in einem so flachen Winkel aufgetroffen,
daß die Schutzschirme eine direkte Schiff-Boden-Berührung hatten verhindern können. Dennoch ließ
der Ultragigant einen viele Kilometer breiten, flachen Graben ausgeglühten Bodens hinter sich
zurück.
    Allmählich verringerte sich die Geschwindigkeit. Die CREST III stieg noch einmal leicht an und
sank danach auf den Plasmasäulen ihrer Korpuskulartriebwerke senkrecht herab.
    Cart Rudo drehte sich um, wischte sich den Schweiß aus Augen, Nase und vom Mund und
grinste.
    »Das war die tollkühnste Landung meines Lebens!«
    »Hoffentlich haben Sie nicht zuviel Gefallen daran gefunden«, entgegnete Marshall trocken.
    Der Epsaler wurde sehr ernst.
    »Ganz gewiß nicht. Ich frage mich nur, wie wir so plötzlich nach Smaragd I kamen …«
    Der Telepath erklärte ihm seine Theorie, dann fügte er hinzu:
    »Lassen Sie bitte das Schiff überprüfen, Cart. Ich möchte, daß wir so schnell wie möglich nach
Bengal aufbrechen!«
    Statt einer Antwort stützte der Kommandant den mächtigen Kopf in die Hände. Über seiner
Nasenwurzel bildete sich eine steile Falte. Die breiten Lippen bewegten sich tonlos.
    John Marshall wartete fünf Minuten. Als der Epsaler dann immer noch nicht antwortete, wurde er
stutzig. Er überlegte, ob er Rudos Gedankeninhalt telepathisch überprüfen sollte, sah aber davon
ab. Es widersprach den ethischen Grundsätzen der Angehörigen des Mutantenkorps, ihre Fähigkeiten
ohne zwingenden Grund anzuwenden. Das galt besonders für die Gabe der Telepathie. Nur der
Mausbiber Gucky machte in dieser Beziehung stets Ausnahmen; er war allerdings auch der einzige
Mutant, dem man das nicht übelnahm.
    Marshall wartete geduldig, auch wenn alles in ihm danach drängte, den Start zu beschleunigen.
Doch er kannte Cart Rudos Charakter. Wenn der Epsaler eine offensichtlich wichtige Maßnahme
hinausschob, um über ein Problem nachzudenken, dann war die Lösung jenes Problems sicherlich
wichtiger als die Ausführung der betreffenden Maßnahme.
    Eine Viertelstunde verging. Während dieser Zeit beruhigte sich draußen der durch die Landung
aufgewirbelte Staubsturm. Nur das blutigrote Glühen des Horizontes blieb. Und es wurde nicht
hell. Der Himmel war unsichtbar, er wurde anscheinend immer von einer planetenweißen
gelblichweißen Glasglocke und treibender vulkanischer Asche verdunkelt. Es war schon eine
unheimliche Welt, dieser sonnennahe,

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