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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tausendfachen Übermacht Luft verschaffen zu wollen.
    Wenn kein Wunder geschah, würde ihr Weg hier zu Ende sein.
    John Marshall ließ sich in den freien Sitz neben Cart Rudo fallen. Er keuchte vom
schnellen Lauf und vermochte noch nicht zu sprechen. Nur mit den Augen deutete er auf den
Panoramaschirm, auf dem nun statt der blauweißen Riesensonne vier rote Zwergsterne zu sehen
waren.
    Der Kommandant nickte.
    »Ich weiß jetzt, woran Sie die ganze Zeit über gedacht haben, John. Die plötzliche Veränderung
der Umgebung ist der Beweis dafür, daß sich Unbekannte schlechte Scherze mit uns erlauben. Sie
spiegeln uns etwas vor, das es gar nicht gibt.«
    Der Telepath lächelte mühsam.
    »In etwa haben Sie recht, Cart. Aber an die Vorspiegelung glaube ich nicht mehr. Ich habe die
Positronik befragt. Die Maschine errechnete die höchste Wahrscheinlichkeit für eine
Fernprojektion. Unsere Unbekannten projizieren demnach etwas in unseren Raum, was wirklich
existiert – aber vielleicht Hunderte von Lichtjahren von uns entfernt.«
    »Aber das klärt noch nicht alles.«
    »Allerdings nicht!« Marshalls Stimme wurde plötzlich hart. »Es erklärt zum Beispiel nicht das
Verschwinden der Woolver-Zwillinge und der Moskito-Jet. Die Unbekannten haben also nicht nur die
Möglichkeit, etwas aus großen Entfernungen zu projizieren, sie können ebensogut materielle Dinge
verschwinden lassen. Wir hätten eigentlich sofort daraufkommen sollen, Cart.«
    Der Epsaler zog fragend die Brauen hoch.
    »Ja«, bestätigte Marshall, »wir haben das gleiche bereits einmal erlebt. Denken Sie daran, daß
wir uns plötzlich in einem absolut leeren Raum fanden, obwohl wir in Wahrheit noch innerhalb der
Dunkelwolke waren. Ich befahl Ihnen, mit Höchstgeschwindigkeit zum Punkt des Linearraumaustritts
zurückzukehren – dorthin also, wo wir Minuten zuvor ebenfalls nicht als Leere vorgefunden
hatten. Minuten später wurde die CREST beinahe vernichtet, weil sie mit fünfzig Prozent LG in die
Dunkelwolkenmaterie hineinraste. Die Fremden hatten nicht mit diesem unserem Manöver gerechnet
und die zuvor entfernte Materie wieder an den alten Platz gebracht.«
    Cart Rudo lachte grimmig.
    »So etwa, wie ein Kind eine Handvoll Sand wegnimmt und nach einiger Zeit wieder hinwirft,
nicht wahr?«
    Der Telepath schüttelte den Kopf.
    »Werden Sie nicht zynisch, Cart. Denken Sie lieber über das Problem nach. Glauben Sie im
Ernst, die Unbekannten könnten die ganze Dunkelwolke verschwinden lassen und wenige Minuten
später wieder an Ort und Stelle bringen …?«
    »Ich begreife überhaupt nichts mehr. Wenn die Unbekannten nicht den Raum verändert haben, was
dann?«
    »Die Zeit!«
    Diesmal verstand der Kommandant sofort.
    »Sie meinen also, die Moskito-Jet einschließlich der Woolvers befände sich in einer anderen
Zeitebene. Das würde natürlich erklären, warum sie sich nicht melden können. Ich frage mich nur,
warum sich diese Unbekannten mit uns derartige Mühe geben.«
    Marshall erhob sich.
    »Genau das hatte ich mich auch gefragt. Es gibt eigentlich nur eine einzige Möglichkeit, die
einen Sinn ergäbe: Man will verhindern, daß wir Perry Rhodan zu Hilfe kommen. Das bedeutet
einerseits, daß er sich in höchster Gefahr befindet, andererseits aber, daß er noch lebt und noch
nicht besiegt ist. Sonst wären diese Täuschungsmanöver unnötig.«
    »Folglich müssen wir ihm helfen. Aber wie?«
    »Indem wir den Gegner überlisten, Cart. Wir werden nach fünf Minuten in den Zwischenraum
gehen. Ziel ist der Kern der Position, an der sich noch vor kurzem die Sonnenprojektion
befand.«
    »Und wenn wir wieder in … in ein … – Zeitfeld geraten?«
    »Wir sind bereits einmal ausgebrochen, als wir zum Austrittort der bewußten Linearraumfahrt
zurückkehrten. Demzufolge bereitet es dem Unbekannten einige Mühe, uns in seinem Zeitfeld
festzuhalten. Das ist ein gewaltiger Pluspunkt für uns.«
    »Vielleicht hätten wir sofort mit der CREST in die vermeintliche Sonne fliegen sollen. Ich
fürchte, mit meinem Unverständnis und meiner Schwarzseherei habe ich mich schuldig am
Verschwinden der Woolvers gemacht.«
    John Marshall schüttelte den Kopf.
    »Durch unser Zögern muß der Unbekannte seine Kräfte spalten, Cart. Ich denke, das ist ein
weiterer Pluspunkt für uns. Wer es nötig hat, uns aus seiner Auseinandersetzung mit Rhodan
herauszuhalten, mein Lieber, der kann in Wirklichkeit nicht allzu stark sein – trotz aller
grandioser

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