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Silberband 027 - Andromeda

Titel: Silberband 027 - Andromeda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verlassen hatte, dann wandte er
sich den Liftschächten und Gleitbändern innerhalb des Schiffsgiganten zu. Sein Ziel war das
Krankenrevier.
    Er spürte die gehobene Stimmung sofort, als er den langen Saal betrat. Die Männer winkten ihm
fröhlich zu, während er auf die gegenüberliegende Tür zuging.
    Vor zwölf Stunden hatte es hier wesentlich anders ausgesehen. Die ehemaligen Gefangenen der
Gemeinschaftsintelligenz waren in erbarmungswürdigem Zustand gewesen. Alle Versuche, die
Kontaktalgen aus ihren Körpern zu entfernen, schlugen fehl.
    Bis ein Biochemiker die Lösung fand.
    Die Männer der KC-15 wurden in ein Spezialsäurebad gesteckt. Die Flüssigkeit griff den
Organismus und die Haut nicht an. Die Kontaktalgen jedoch verfärbten sich und fielen ab.
    Danach hatte die Genesung rasche Fortschritte gemacht.
    Vor Baar Lun öffnete sich die Tür.
    »Kommen Sie herein, bitte!« sagte John Marshall.
    Der Modul trat in Rhodans Krankenzimmer. Auf den ersten Blick sah er, daß der
Großadministrator ein Arbeitszimmer daraus gemacht hatte. Rudo, Tolot und Tschubai saßen an einem
niedrigen Tisch und hatten Auswertungsstreifen und Tonspulen vor sich. Perry Rhodan saß in seinem
Bett und führte ein Streitgespräch mit dem Kommandanten der CREST.
    Auch Gucky war anwesend. Der Mausbiber hockte auf der Lehne von Rudos Sessel und knabberte
stillvergnügt an einer Mohrrübe.
    Rhodan unterbrach seinen Disput, als er den Modul erkannte. Er lächelte ihm zu und wies auf
den Bettrand. Gehorsam ließ sich Baar Lun nieder.
    »Haben Sie Ihren Kristall noch?« war Rhodans erste Frage.
    Der Modul nickte, sagte aber nichts.
    »Was mich interessiert«, fuhr der Terraner fort, »ist die Frage, ob alles nur in meiner
Einbildung existiert hat: das geistige Duell mit der Gemeinschaftsintelligenz – und das
Erscheinen jenes grünen Kristalls auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung.«
    »Ja und nein«, sagte Baar Lun. »Die Auseinandersetzung fand auf rein geistiger Ebene statt.
Sie besaß nichts Reales. Weshalb Sie dabei die Halluzination hatten, das Problem Bengal ließe
sich mit Hilfe des Illusionskristalls lösen, ist mir schleierhaft.«
    Perry Rhodan blickte den Modul nachdenklich an.
    »Tatsächlich mißlang mir ja auch mein entsprechender Versuch. Mich interessiert nur, wie Ihr Versuch ausging, Baar Lun!«
    Als der Modul antwortete, war seine Stimme nur ein heiseres Flüstern:
    »Das Große Leben unterwirft sich dem Mächtigen! – Das war die Botschaft, die in meinem
Geist erschien, als ich den Kristall offen trug. Leider kamen die Woolver-Zwillinge dazwischen,
und der Kontakt riß ab.«
    »Sie verfügen über unheimliche Kräfte, Baar Lun!« erklärte Perry Rhodan.
    Der Modul schüttelte den Kopf.
    »Ich hatte unzählige Versuche mit dem gleichen Kristall angestellt. Alle verliefen negativ.
Über Menschen und andere intelligente Wesen tierisch-organischen Körperaufbaus habe ich keine
Macht. Ich weiß nicht, warum das bei der pflanzlichen Gemeinschaftsintelligenz von Bengal anders
war. Ein Zufall vielleicht – mehr nicht.«
    John Marshall räusperte sich.
    »Möchten Sie es nicht noch einmal versuchen? Bedenken Sie – Macht über eine ganze
Welt …!«
    »Nein!« entgegnete der Modul heftig. »Ich will diese Art von Macht nicht – weder über
Menschen noch über intelligente Pflanzen! Und ich würde auch niemals Freude daran finden, daß
sich die Gemeinschaftsintelligenz mir unterwirft. Eines Tages ändert sich ihr Denken vielleicht,
denn von nun an ist sie mit sich allein auf Bengal.«
    Perry Rhodan streckte ihm schweigend die Hand entgegen. Baar Lun verstand und ergriff sie.
    »Wenn ich nur wüßte, welchen Zusammenhang es zwischen dem Gigantwesen auf Smaragd I und den
Pflanzen von Bengal gibt!« sagte Ras Tschubai.
    Rhodan lächelte, und es war ein wenig Resignation dabei, als er antwortete:
    »Es gibt zu viel zwischen den Sternen, als daß wir jemals alles erfahren könnten, Ras. Auf
Smaragd I tobt noch immer der Atombrand, und wir haben keine Gelegenheit, uns näher mit diesem
Gigantwesen zu befassen. Möglicherweise labt es sich noch immer an den Energien des Atombrandes,
oder es hat es vorgezogen, sich irgendwohin zurückzuziehen. Wir wissen es nicht und ich glaube
auch nicht, daß wir dies jemals erfahren werden, denn unsere Aufgabe liegt woanders. Geben wir
uns mit der Erkenntnis zufrieden, daß wir allesamt kleine, unwissende Menschen sind …«
    »… die sich nicht von ihrem

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