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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleichzutun.
    »Es wird besser sein«, kommentierte er diese Maßnahme, »wir holen aus unseren Gefangenen erst
einmal alles heraus, was sie über ihre ›lebenden Mäntel‹ wissen. Ich möchte nicht im Schlaf
aufgefressen werden!«
    Die vier Tamräte befanden sich noch immer unter dem posthypnotischen Zwang des Psi-Roboters,
ebenso die übrige Besatzung des kleinen Militärstützpunktes. Dennoch scheiterten alle Versuche
der drei Menschen, ihnen das Geheimnis der lebenden Mäntel zu entlocken.
    Der Oberst rief schließlich Log zur Hilfe herbei.
    Wieder einmal erschien der Robot aus dem Nichts heraus. Es gab jedoch kein Geräusch, wie es
für die Rematerialisation eines Teleporters typisch war. Folglich mußte er die ganze Zeit über
anwesend gewesen sein.
    Log behandelte den ältesten der Tamräte auf seine unmerkliche Art und Weise. Danach wandte er
sich an Shelton.
    »Ich gestehe, daß ich selbst überrascht bin, Terraner. Die vier Tamräte hatten das Geheimnis
der Umhänge hinter einem starken Hypnoschirm verborgen.«
    Pierre Messier riß die Augen weit auf.
    »Sie hatten es verborgen? Oder war das Geheimnis nicht vielmehr von Außenstehenden geschützt
worden?«
    »Ich sage stets, was ich meine.« Log hob eines seiner Ärmchen. »Sie haben sich die Schirme
bewußt gegenseitig eingegeben, damit ihr Geheimnis gewahrt bliebe. Denn nur diese vier Tamräte
besitzen lebende Umhänge.«
    »Das ist interessant!« stellte Shelton sachlich fest. »Damit stehen die Tamräte außerhalb
ihrer eigenen Gesellschaft. Das erleichtert uns die Aufgabe, sie zu imitieren. Wer Geheimnisse
hat, pflegt wenig Umgang mit anderen und ist entsprechend wenig Leuten persönlich bekannt. Was
sind nun die Mäntel?«
    »Das ist unbedeutend«, erklärte der Psi-Roboter. »Ein Erkundungsschiff brachte sie vor
zweihundert Jahren vom Planeten Darak mit. Niemand weiß, ob sie zur Flora oder Fauna Daraks
gehören. Aber die vier Tamräte brauchten ein Symbol ihrer Macht, und so wurde das Tragen der
lebenden Umhänge zu ihrem Privileg. Ich hoffe allerdings, ihr werdet euren Plan ändern. Die
lebenden Umhänge sind nämlich nur ein winziger Teil des ganzen Geheimnisses.«
    »Und …?« drängte der Oberleutnant.
    »Diese vier Lemurer sind Wissenschaftler. Sie beschäftigen sich mit der Beobachtung der
verschiedenen Zeitebenen – und entwickelten ein Gerät, das sie ›Zeitauge‹ nannten.«
    »Ich denke«, meinte der Oberst trocken, »dieses Zeitauge ist genau das Richtige für uns.«
    Sein Name war Markam. Er war der älteste der vier Tamräte und zugleich der
Vorsitzende einer wissenschaftlichen Organisation, die sich ›Luna-Klub‹ nannte.
    Was er unter dem hypnotischen Zwang des Psi-Roboters aussagte, warf ein bezeichnendes Licht
auf den geistigen Entwicklungsstand der Lemurer.
    Der Luna-Klub war eine offiziell genehmigte Organisation von Wissenschaftlern beiderlei
Geschlechts. Er beschäftigte sich nach außen hin mit einer äußerst trivialen Aufgabe, nämlich
der, den Erdmond in eine bewohnbare Oase umzugestalten, ein Erholungszentrum für Künstler und
Wissenschaftler. Sichtbares Ergebnis dieser Tätigkeit war die Gartenstadt M'adun, welche die
gesamte Fläche des Mare Imbrium bedeckte und unter einer durchsichtigen Kuppel aus glasklarem
Spunplastik lag. Von diesem fast 1.200 Kilometer durchmessenden Paradies mit seinen
phantastischen Hängenden Gärten und gläsernen Turmbauten hatte man einen reizvollen Ausblick auf
die Karpaten, den Apennin, den Kaukasus, die Alpen und den Jura. Der Pico mit seinen drei
charakteristischen Bergspitzen, von denen die höchste 2.700 Meter maß, war das Wahrzeichen von
M'adun.
    Hinter dieser täuschenden Kulisse aber arbeiteten rund zweitausend hervorragende
Wissenschaftler an dem Problem, ein Gerät zu schaffen, mit dem sich sowohl die Ereignisse der
Vergangenheit wie auch die der Zukunft beobachten ließen. Motiv dafür waren die unüberschaubar
gewordenen Probleme der Menschheit, die größer und größer wurden, je mehr das lemurische
Sternenimperium sich ausdehnte. Sie übten auf eine bestimmte Menschengruppe den geradezu
hypnotischen Zwang aus, durch eine konkrete Vorhersage der Zukunft Einfluß auf die weitere
Entwicklung zu nehmen und verhängnisvolle Fehler zu beseitigen.
    Die Wissenschaftler des Luna-Klubs waren nicht die ersten, die sich mit dem Problem der
Zeitbeobachtung beschäftigten. Schon seit mehreren hundert Jahren hatte es Versuche in dieser
Hinsicht

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