Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
seinen Sekretär auf. Vammat wollte ihm einige
Berichte zur Unterschrift vorlegen, aber der Agent lehnte ab. Er fuhr mit dem Pneumolift zu
seiner Bibliothek hinab, zweihundert Meter unter der Oberfläche Kahalos. Vor der Tür
desaktivierte er den Tarnschirm mit Hilfe eines Kodegebers. Als die Tür zurückschwang, erinnerte
nichts mehr an eine Bibliothek. Die Gestelle standen zwar noch an ihren Plätzen, der Schreibtisch
und die Sessel ebenfalls, aber sie hatten sich in Maschinen verwandelt, beziehungsweise die
Illusion des Tarnfeldes war von ihnen gewichen, und sie stellten jetzt lediglich das dar, was sie
in Wirklichkeit waren: Justierungs- und Aktionsgeräte eines Transmitters. Die ursprüngliche
Tarnung war nur deshalb notwendig, weil der Zeitagent ab und zu Besuch hereinbat und dieser
Besuch tödlich erschrocken gewesen wäre, hätte er sich gegen eine absolute Vision gelehnt –
und wäre hindurchgefallen.
    Eine Zeitschaltung lief an, nachdem Frasbur die entsprechende Einstellung vorgenommen hatte.
Eine Sekunde nach seinem Verschwinden würde das Tarnfeld wieder aktiviert werden.
    Knisternd baute sich das flammende Transmittertor auf. Ohne Zögern trat der Agent
hindurch – und befand sich im gleichen Augenblick innerhalb der Personalzentrale,
zweitausenddreihundert Meter unter der Oberfläche.
    Ein konvulsivisches Zucken lief durch die Masse der lagernden Körper, als er das Memogerät
aktivierte.
    Die Bewegungen der Musterexemplare erstarben sehr bald wieder. Nunmehr floß der
Informationsstrom kontinuierlich, überlagerte die wirklichen Erinnerungen und wandelte die
Kämpfer der Vergangenheit allmählich in Kämpfer für die Gegenwart um.
    Frasbur fand Zeit, sich für die Bewegungen der Wachflotte Kahalos zu interessieren.
    Er benutzte dazu eine Kabelverbindung, die direkt zu dem Hypersender in seiner offiziellen
›Bibliothek‹ führte. Erst dieser Hypersender stellte die Funkverbindung zu dem Schiffssender der
DODURA her, so daß etwaige Kontrolleure niemals mehr hätten feststellen können, als daß vom Büro
des Tamrats normale Hyperfunkgespräche geführt wurden.
    Admiral Hakhats altes und doch vital wirkendes Gesicht erschien auf dem Bildschirm der
Memohalle.
    Der Zeitagent lächelte.
    »Tamrat Frasbur …?«
    »Wie weit sind Ihre Vorbereitungen gediehen, Admiral?«
    Hakhats Miene verdüsterte sich. Doch sehr bald gewann die Selbstbeherrschung des Offiziers
wieder die Oberhand.
    »Wachsektor eins wurde angewiesen, das Verräterschiff unbehelligt passieren zu lassen,
desgleichen der folgende Ring der Schlachtschiffe. Der innere Verteidigungsring wurde
umgruppiert. Die Verbände ziehen weiter zusammen und bilden eine Kugelschale, in die es zwar
einen Weg hinein, aber keinen heraus gibt. Sobald sich das Schiff in der Falle befindet, werden
die Verbände noch näher zum Zentrum hinbeordert, so daß die Falle undurchdringlich wird.«
    »Haben Sie auch daran gedacht, mit der Justierungszentrale Verbindung aufzunehmen?«
    »Ein Mann mit meiner Erfahrung vergißt niemals wesentliche Dinge, Tamrat. Selbstverständlich
wird der Transmitter abgeschaltet, sobald ich das Zeichen dazu gebe – und das wird
unmittelbar nach Schließung der Falle sein. Vorher würde es den Verdacht der Verräter
erregen.«
    »Gut. Bitte, denken Sie auch daran, daß der Kommandant des Schiffes sich bei Ihnen melden
wird. Machen Sie ihn glauben, er dürfe den Transmitter benutzen. Vielen Dank, Admiral.«
    Befriedigt vom Lauf der Ereignisse, ging der Agent wieder an seine eigentliche Arbeit.
    Die Falle war bereit.
    Das gigantische Raumschiff trat aus dem Linearraum aus und raste mit
hochgeschalteten Triebwerken auf den Ring der Kreuzerverbände zu.
    Perry Rhodan hatte seinen Platz schräg hinter dem des Kommandanten eingenommen. Sein Gesicht
verriet kaum etwas von den Gefühlen, die in ihm tobten, als er die Ortungsanzeigen und
Bildschirme voller Spannung beobachtete. Er war sich klar darüber, daß er durch die Zeitfalle
Vario die größte Niederlage seiner Laufbahn hatte hinnehmen müssen. Völlig abgeschnitten von
einer Menschheit, die vom Gegenschlag der Meister der Insel überrascht werden würde, verkrampfte
sich alles in ihm bei dem Gedanken daran, wie leicht die laufende Aktion fehlschlagen konnte.
    Aber bislang geschah nichts, was auf einen Mißerfolg hindeutete. Ein kurzer Funkspruch an die
Wachkreuzer hatte genügt, den Weg nach Kahalo zu öffnen. Kritisch würde es erst dann werden,

Weitere Kostenlose Bücher