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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stieß der Kopf eines urweltlichen Großtieres durch das
Zweig- und Blattgewirr, rötliche glühende Augen auf klobigen Köpfen schauten dem fremdartigen
Fahrzeug phlegmatisch nach. Gebilde, die wie riesige Kinderdrachen aussahen, schleuderten
schnappende Mäuler nach den ›Treibquallen‹. Fern am Horizont stieg langsam die Glut eines
Vulkanausbruchs empor und sank ebenso langsam wieder herab.
    Washun strotzte vor Leben, auch wenn ein Mensch in seiner Atmosphäre innerhalb von Sekunden
gestorben wäre.
    Der lebhafte Marsianer hatte die Führung übernommen. Er saß neben dem Piloten und dirigierte
ihn zum Ziel.
    Zehn Minuten nach dem Start war die zerstörte Transmitterstation erreicht. Der Pilot zog den
Shift in eine enge Kurve und kreiste dicht über dem Dschungeldach. Uwanok beobachtete scharf die
Umgebung, aber er wußte, wie schwer sich Eingeborene erkennen ließen, wenn sie sich in dem
regenbogenfarbenen Gewirr versteckt hielten.
    Gucky allerdings war nicht auf seine Augen angewiesen.
    »Keine Maahks!« verkündete er nach der ersten Umkreisung.
    Perry Rhodan befahl dem Piloten, den Flugpanzer am Rande des Trümmerhaufens abzusetzen.
    Unterdessen nahte die Antigravplattform. Es war ein relativ kleines, etwa vier Meter
durchmessendes, scheibenförmiges Gebilde mit einer zwei Meter durchmessenden, durchsichtigen
Halbkugel auf der Oberseite und einer schwarzglänzenden Halbkugel von gleichem Durchmesser an der
Unterseite. Der Scheibenrand war wulstig geformt und enthielt die Schubdüsen eines kleinen
Korpuskulartriebwerks.
    Die Plattform schwebte heran und verhielt unbeweglich in etwa fünfzig Metern Höhe über den
Trümmern.
    Rhodan befahl über Funk:
    »Fangen Sie in der Mitte an, und räumen Sie die obersten Trümmer in einem Zug beiseite. Danach
gehen Sie etwas vorsichtiger vor. Es besteht die Möglichkeit, daß der Verschüttete noch lebt.
Außerdem möchte ich gern die Reste des Transmitters bergen. Fangen Sie an!«
    Die Bergungsmannschaft bestätigte den Befehl. Kurz darauf drang schwaches Summen durch die
Außenmikrophone herein. Die schwarzglänzende Halbkugel unter der Scheibe drehte sich langsam.
    Wie durch Zauberhand bewegt, hob sich plötzlich die oberste Schicht des Trümmerberges ungefähr
zehn Meter empor, schwebte zur Seite und stürzte mit knirschendem Geprassel in den Dschungel.
    Rhodan atmete auf.
    »Na also! Es sah schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist. Räumen Sie noch die tieferen
Blöcke einzeln weg; ich sehe bereits Metall glänzen.«
    Nacheinander stiegen quadratische Blöcke aus dunklem Gestein aus dem flachen Trichter herauf
und gesellten sich zu dem übrigen Abraum. Zwei Minuten danach lag das Zentrum der ehemaligen
Transmitterstation frei.
    Der Pilot des Shifts erhielt den Befehl, in seinem Fahrzeug auf zehn Meter Höhe über dem
Wipfeldach zu steigen und die Umgebung zu überwachen. Perry Rhodan, Gucky, Uwanok, Messier und
Cubri stiegen aus.
    Sie überstiegen die Trümmer der nach außen gestürzten Mauer und standen gleich darauf am
Grunde des schüsselartig flach geformten Trichters. Verbogenes, silberweiß glänzendes Metall
leuchtete vom Grunde herauf. Es war leicht als Überrest des Gitterkäfigs zu erkennen. Der
Kraftwerkssockel und die Schalttafel waren fast unbeschädigt. Lediglich helle Schrammen und
rußgeschwärzte Stellen deuteten auf die Auswirkungen der Explosion hin.
    Man hätte logischerweise annehmen sollen, daß ein hermetisch geschlossener terranischer
Kampfanzug aus geschmeidigem und nahezu unzerreißbarem Metallplastikgewebe die Katastrophe
ebensogut überstehen müsse, wenn vielleicht auch nicht der Besitzer des Anzuges.
    Doch nachdem die Männer und Gucky eine Viertelstunde lang jedes Stück Metall und jeden Stein
umgedreht hatten, stand das Unglaubliche fest: Oberst John C. Shelton war verschwunden!
    »Es gibt nur eine Erklärung dafür«, bemerkte Captain Uwanok. »Shelton hat kurz vor
der Explosion die Schaltung betätigt …«
    Rhodan legte den Kopf in den Nacken und blickte dorthin, wo in den sinkenden Schatten der
Abenddämmerung die bleiche Sichel des Mondes Darak schwamm.
    »Wie wahrscheinlich ist es, daß der Transmitter auf einen Empfänger Daraks eingestellt
war?«
    »Neunundneunzig Prozent, schätze ich«, antwortete Aino.
    »Und wer hat die Sprengladung angebracht?« piepste Guckys helle Stimme dazwischen.
    »Eine gute Frage …« Perry Rhodan lächelte flüchtig. »Nach Uwanoks und Messiers Aussagen

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