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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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›leben‹ doch noch?«
    »Sie leben noch. Wir haben sie zu Maloks Gepäck getan. Er sorgt dafür, daß die Mäntel nicht
verlorengehen.«
    Zehn Minuten später wurde die zweite Transmitterstation entdeckt.
    Sie erschien zuerst auf dem Massetaster als scharfumrissener, dunkelgrüner Kubus, der sich
deutlich gegen die verschwommenen Konturen des Urwaldes abhob. Messier richtete den Suchstrahl
des Mikrowellenorters auf den normaloptisch noch nicht erkennbaren Punkt und hatte wenige
Sekunden darauf ein klares Ergebnis. Er wußte genau, wie ein Bauwerk auf Washun und Darak aussah,
das einen Transmitter beherbergte, und konnte deshalb mit hundertprozentiger Sicherheit aussagen,
es handle sich bei dem georteten Objekt um eine Transmitterstation – eine unbeschädigte
Transmitterstation! Sie lag in südwestlicher Richtung, rund achtzig Kilometer von der zerstörten
Station entfernt.
    Der Pilot schwenkte unaufgefordert in Zielrichtung ein.
    »Zwei Maahks bewachen das ›Heiligtum des Unersättlichen Gottes‹«, meldete Gucky. »Ich kann
ihre Gedanken gut erkennen.«
    »Heiligtum des Unersättlichen Gottes?« fragte Messier verwundert.
    Der Mausbiber zeigte seinen Nagezahn.
    »Schade, daß Melbar Kasom nicht hier ist, sonst hätten wir auch einen ›Unersättlichen
Sterblichen‹ dabeigehabt. Aber Spaß beiseite: Ich gab nur das wieder, woran die Maahks dachten.
Sie denken auch daran, daß in der ›Zeit des brennenden Horizontes‹ neue Opfer gebracht werden
sollen. Ihre Stammesbrüder befinden sich bereits auf dem Weg zum Nachbarstamm, um Gefangene zu
machen.«
    »Ich möchte nur wissen, was die Daraker mit Maahks anfangen wollen!« murmelte Arban. »Das
Fleisch von Wasserstoffatmern muß doch für Sauerstoffatmer pures Gift sein.«
    »Daß ihr Menschen immer gleich ans gegenseitige Auffressen denkt!« erwiderte Gucky mit
gespieltem Abscheu. »Hm!« sagte er. »Ich müßte einmal nachsehen, ob der Transmitter überhaupt
betriebsbereit ist. Sonst legen wir uns für nichts und wieder nichts mit den Wächtern
an …«
    »Einverstanden!« entgegnete Perry Rhodan. »Aber sei vorsichtig, Kleiner!«
    Der Mausbiber lachte zwitschernd.
    »Was soll mir zwischen Barbaren schon geschehen? Ich lebe schließlich ständig zwischen
ihnen …«
    Im nächsten Augenblick verschwand er. Nur das typische Geräusch der ins Vakuum stürzenden Luft
zeugte von seinem Abgang.
    »Das Gebäude liegt tausend Meter unter uns«, meldete der Pilot. »Soll ich tiefergehen,
Sir?«
    »Noch nicht«, wehrte Rhodan ab. »Wir warten erst einmal auf Guckys Bericht.«
    Doch weder Gucky noch ein Funkbericht kamen – jedenfalls nicht innerhalb der nächsten
zehn Minuten. Der Mausbiber antwortete auch nicht auf Funkanrufe, obwohl es eigentlich keinen
Grund dafür geben durfte.
    Rhodan befahl schließlich die Landung.
    Die beiden Maahk-Wächter wurden betäubt. Vor ihnen brauchte man sich die nächsten fünf oder
sechs Stunden nicht mehr in acht zu nehmen.
    Alle Männer – außer dem Shift-Piloten – drangen ungehindert in die Station ein.
    Von dem Mausbiber war nichts zu sehen.
    Nur das Kraftwerk in der Bodenplatte summte etwas dumpfer als gewöhnlich – so, als wäre
der Transmitter vor wenigen Minuten in Betrieb gewesen …
    Er wußte, daß er sich bewegte, obwohl sein Gehirn keinen entsprechenden Befehl an
die Nervenleitungen gab.
    Er konnte auch seine Umgebung erkennen. Aber er sah nicht mit seinen Augen, sondern die Bilder
entstanden direkt in seinem Bewußtsein, als hätte ein starker Suggestor sie ihm eingegeben.
    Gucky fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Und der Begriff ›Haut‹ war wörtlich zu nehmen,
denn eine Haut umgab seinen Körper – eine dritte Haut gewissermaßen; die erste war seine
eigene, als die zweite konnte man den Raumanzug bezeichnen – und die dritte …
    Es gab keine Möglichkeit, zu erkennen, woraus die dritte Haut bestand. Sie ersetzte ihm alle
normalen Sinne und auch das System der motorischen Nerven, welche die Bewegungen der Muskeln
steuerten. Nur die Gedanken unterlagen dem fremden Zwang nicht. Sie waren frei, und
augenblicklich machten sie sehr regen Gebrauch davon. Es dauerte lange, bevor der Mausbiber sie
unter seine Kontrolle bekam. Der Schock war zu groß gewesen …
    Aber der ehemalige Trampbewohner verlor seinen Verstand nicht. Sein Leben war schon immer mit
Gefahr verbunden gewesen, und Körper und Geist hatten sich daran gewöhnt. Zudem besaß der
Mausbiber ein

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