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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leise.
    Perry Rhodan wußte, was in seinem Mitarbeiter vorging. Es war nicht leicht, einer Truppe die
Defensive zu befehlen, die trotz furchtbarster Opfer im Vordringen war. Aber es mußte sein.
    Noch einmal wandte er sich Gucky zu.
    »Bist du absolut sicher, daß die Krish'uns unsere Leute verschonen, Kleiner?«
    »Sie werden nur die Haluter angreifen, Perry.«
    »Schön. Teile ihnen mit, sie sollen die Luftschächte benutzen, damit sie nicht versehentlich
von unseren Soldaten abgeschossen werden!«
    »Du meinst, damit unsere Leute nicht erschrecken!« korrigierte der Mausbiber ihn. »Mit
Impulsstrahlern oder Desintegratoren ist ihnen nämlich nicht beizukommen.«
    Rhodan schluckte. Mit zusammengepreßten Lippen sah er zu, wie die lebenden Mäntel über die
Fläche des Raumhafens glitten und in den nächsten Luftschächten untertauchten. Sie bewegten sich
plötzlich nicht mehr so langsam, wie sie es auf Darak getan hatten.
    Welche unerkannten Fähigkeiten mochten diese rätselhaften Wesen noch offenbaren?
    Perry Rhodan blieb nachdenklich auf dem Landefeld neben der Korvette stehen. Gucky war
teleportiert, ohne zu verraten wohin.
    Rhodan wußte nicht, wie lange er so dastand. Ein Geräusch brachte ihn schließlich wieder in
die Wirklichkeit zurück. Er fuhr herum und erblickte Gucky, der soeben materialisiert war.
    »Die Werft ist frei!« japste der Mausbiber aufgeregt. »Die Mäntel handelten intelligenter, als
sie aussehen. Sie suchten sich zuerst ihre Opfer, dann schlugen sie alle zusammen los. Innerhalb
weniger Minuten waren die Haluter besiegt.«
    Perry Rhodan zuckte zusammen. Ihm war ein schreckliches Versäumnis zu Bewußtsein gekommen.
    »Wo ist Icho Tolot? Kleiner, wir müssen …«
    »Er fiel mir buchstäblich im letzten Moment ein, Perry. Stell dir vor, ich materialisierte
neben ihm, als ›sein‹ Krish'un gerade auf ihn niedersank. Selbstverständlich genügte ein Befehl
von mir, und Tolot war wieder frei.«
    »Unverletzt …?«
    »Natürlich unverletzt!«
    Atlan musterte den Paddler mit unterdrücktem Schmunzeln. Kalaks Wadenstiefel
glänzten wie frischpolierte Spiegel, die Bügelfalten des blütenweißen Overalls stachen gleich
Messerschneiden ab, und die vielen kleinen Präzisionswerkzeuge ragten blank und makellos aus den
zahllosen Taschen der Kleidung. Der feuerrote Bart schien mit einer Art Fixativ gesteift und
geglättet worden zu sein, und die Lippen in dem schwarzen Gesicht schimmerten rosa.
    »Bei den Sternengöttern des alten Arkon!« ächzte Atlan. »Sie haben doch nicht etwa eine
unserer Wissenschaftlerinnen geküßt?«
    Der Kosmische Ingenieur protestierte: »Ich weiß nicht einmal, was das überhaupt ist: Küssen!
Wenn Sie damit jedoch den engeren Kontakt zwischen zwei Individuen verschiedenen Geschlechts
meinen, dann muß ich Sie enttäuschen. Dennoch frage ich mich, wie Sie zu einer so absurden
Behauptung kommen.«
    Der USO-Chef erhob sich aus seinem Sessel, trat auf Kalak zu und fuhr rasch mit dem Finger
über dessen Lippen. Danach hielt er den Finger hoch.
    »Lippenstift …!«
    »Ach so!« Kalak schien erleichtert zu sein. »Zur Feier der Stunde habe ich etwas Farbe
aufgetragen. Ein weiblicher Ortungsoffizier war so freundlich, mir seinen Lippenstift zu
leihen.«
    Atlan ließ sich in den Sessel zurückfallen.
    »Sie wollen vor der Konkurrenz glänzen, wie? Ich finde, dazu ist nicht der rechte Zeitpunkt.«
Er hob die Schultern. »Aber von mir aus. Wer nicht mit einer Werft aufwarten kann, nimmt dafür
eine Schicht rosa Lippenstift.«
    Er verbiß sich das Lachen, als der Paddler sich beleidigt umdrehte und stolz wie ein Pfau auf
und ab lief.
    Dabei kam die Hauptsache erst noch.
    Auf Anweisung des Lordadmirals sollten die achthundert von Washun geborgenen Ingenieure sofort
in Notquartiere eingewiesen werden. Nur der Leiter der Plattform und dessen Stellvertreter waren
gebeten worden, so bald wie möglich in der Kommandozentrale der CREST III zu erscheinen. Es
erschien Atlan wichtig, eventuelles Mißtrauen der Geretteten durch einen Kontakt mit Kalak im
Keim zu ersticken. Kalak würde seinen Artgenossen sagen können, daß die Terraner faire
Geschäftspartner waren.
    Fünf Minuten später plärrte der Interkom:
    »Die Paddler Malok und Hortan!«
    Das Hauptschott öffnete sich. Zwei Gestalten schritten herein, die Kalak in jeder Beziehung
glichen. Atlan staunte über die fleckenlos sauberen Overalls der Gäste. Sie mußten Reservestücke
aus ihrem Gepäck

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