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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augen.
    »Die Entscheidung muß gefallen sein, bevor sich das Auge der Weisheit wieder erhebt!« schrie
der Daraker. »Sonst verfallt ihr alle dem Krish'un des Hohen Hauses!«
    Er deutete zur Decke, wo die lebenden Mäntel immer noch grellfarbig leuchteten. Auch die Wände
und der Boden waren lückenlos davon bedeckt. Rhodan ahnte plötzlich, warum Guckys Paragaben sich
hier nicht entfalten konnten.
    Verbissen versuchte er sich wieder zu konzentrieren. Aber schon nach wenigen Sekunden wußte
er, er würde es niemals schaffen.
    Und in diesem Augenblick hob sich das Krish'un vom Boden, schwebte eine Zeitlang in etwa
fünfzehn Metern Höhe, während es sich streckte und seine Körperoberfläche vergrößerte. Dann
segelte der lebende Umhang auf den Daraker zu, sank hernieder – und hüllte den vor Schreck
Erstarrten blitzschnell ein.
    Fassungslos schauten die Männer auf die unwirklich erscheinende Szene. Nur Rhodan überwand
seine Überraschung schnell. Er taumelte und drehte sich in die Richtung, in der er Guckys Gestalt
vermutete.
    Doch da materialisierte der Mausbiber bereits zwischen ihm und Shelton. Sein Nagezahn blitzte
vor Vergnügen.
    »Darf ich vorstellen, Boß: der Große Lenker und Beherrscher von Darak!«
    »Wie hast du das gemacht?« fragte Perry Rhodan.
    Gucky wurde rasch wieder ernst.
    »Es war die Hölle, Perry. Die meiste Zeit über wurde ich von einem dieser schrecklichen Mäntel
eingehüllt. Das Krish'un nahm mir meine Parafähigkeiten und steuerte meinen Körper gegen meinen
Willen. Nur zweimal wurde ich freigegeben, um meine Fähigkeiten zu zeigen. Aber das war jedesmal
hier in der Halle, und die lebende Tapete begrenzte die Wirkung meiner Kräfte auf einen kleinen
Radius.«
    Er kratzte sich ausdauernd hinter dem Ohr.
    »Entschuldigung!« sagte er. »Aber bis jetzt habe ich in dem Raumanzug gesteckt und dabei Blut
und Wasser geschwitzt. Mich juckt es ganz erbärmlich.«
    »Weiter!« befahl der Großadministrator knapp. Die anderen bildeten einen Halbkreis um ihn und
Gucky.
    »Ja, also: Ich konnte trotz des Krish'uns alles wahrnehmen, was um mich herum vorging. Euren
›Zweikampf‹ verfolgte ich mit sehr gemischten Gefühlen. Ich wußte, daß ihr verloren wart, wenn es
mir nicht gelang, euch zu helfen.
    Die Sorge muß meine Parakräfte verdoppelt haben. Jedenfalls gelang mir das, was ich zuvor
immer wieder vergeblich versucht hatte. Ich nahm direkten Kontakt mit meinem Mantel auf und
überredete ihn, mich freizugeben. Danach allerdings mußte ich mit Gewalt arbeiten. Telekinetisch
hielt ich meinen Mantel am Boden fest, während ich den Umhang des Darakers emporhob, dehnte und
seinem Herrn über den Körper stülpte.«
    »Du bist wirklich unbezahlbar!« Rhodan seufzte. »Was wäre ohne dich aus uns geworden!«
    »Ach, Unsinn!« entgegnete der Mausbiber respektlos. »Hätte ich mich auf Washun besser
vorgesehen, wären wir überhaupt nicht in diese Lage geraten.«
    »Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Aber wie geht es nun weiter? Willst du den
Daraker unter seinem Mantel sterben lassen?«
    »Er hätte es vielleicht verdient, Perry. Aber …«
    Gucky wandte sich dem eingehüllten Daraker zu, der unbeweglich unter dem zuckenden Umhang
stand. Ruckartig öffnete sich das Krish'un und glitt zu Boden, wo es pulsierend liegen blieb.
    »Vielen Dank«, sagte der Daraker. »Ihr seid sehr großmütig. Die Offenbarung heißt, daß du,
Fremder …«, er wies mit dem Arm auf Rhodan, »… der Herrscher über Darak bist. Alle
deine Befehle werden sofort befolgt werden, denn du bist der Mächtigste.«
    Der Terraner lächelte ironisch.
    »Ich verlange nicht viel von euch. Zuerst habt ihr die Kleidung dieses Mannes
herbeizuschaffen!« Er deutete auf Shelton. »Danach werden wir gehen und diese Welt
verlassen.«
    »Deine Befehle werden schon erfüllt«, erwiderte der Daraker. Er zeigte auf die Wände, von
denen die lebenden Mäntel herabgefallen waren. Offenbar hatte das Krish'un auch die telepathische
Fähigkeit dieses Individuums begrenzt.
    »Aber Darak wird sehr traurig sein, daß ihr uns wieder verlassen wollt. Wenn ihr wenigstens
etwas mitnehmen würdet, das uns lieb und teuer ist. Dann sind wir niemals völlig
getrennt …«
    »Wir brauchen absolut …«, begann Perry, aber Gucky unterbrach ihn.
    »Ihr könntet uns hundert Krish'uns mitgeben, alter Knabe.« Er wechselte zur englischen Sprache
über. »Ich habe eine Idee, Perry. Los, bestehe darauf, daß man uns

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