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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Transportband herangetragen wurde; und er wußte, daß der
Eskimo dem Letzten des Lun-Klans mehr zu sagen hatte als er.
    Mit kaum merklichem Lächeln erwiderte er Ainos Gruß. Er wartete, bis der untersetzte Offizier
in Luns Kabine verschwunden war, dann trat er in sein eigenes Appartement.
    Langsam ging er durch den Vorraum. Sein Blick streifte die schweren, schalenartigen
Besuchersessel, wanderte weiter über den glasartig schimmernden Automattisch mit den
Bedienungstasten für Speisen, Getränke und Informationsfilme – und blieb an der
ebenholzschwarzen afrikanischen Tanzmaske hängen, die Nome Tschato ihm einst geschenkt hatte.
    Tschato, der Löwe …!
    Ein Anflug von Wehmut zuckte um Perrys Mundwinkel, als er an diese Zeit zurückdachte, da die
Raumflotte des gesamten Imperiums aufgebrochen war, um ihn zu suchen.
    Damals hatten sie ihn gefunden, denn seine unfreiwillige Irrfahrt führte nur
durch den Raum …
    Gedankenverloren tippte er auf eine Taste des Automattisches. Ein Stück der gläsern
erscheinenden Platte versank – und kehrte kurz darauf mit einem Glas Mineralwasser
zurück.
    Perry Rhodan trank die perlende Flüssigkeit mit bedächtigen Schlucken. Allmählich schwand die
Trockenheit aus seiner Kehle. Er stellte das geleerte Glas zurück und schritt zielbewußt auf die
Tür seines Archivs zu.
    Lautlos fuhren die beiden Hälften des Schotts auseinander. Licht flammte auf, als Perry den
Fuß in den Raum setzte, beleuchtete die getäfelten Wände mit den vielen Tausenden
verschiedenartiger Muster, deren Bedeutung nur ihm und Atlan bekannt war. Hinter jedem Muster
befand sich ein Fach, und je nach Art der Information lagerten darin Informationskristalle,
Tonspulen, Filmdrähte oder auch Miniaturbände.
    Heute jedoch wandte er sich nicht den alten Informationen und Berichten zu. Das, was er
suchte, befand sich in dem Speicherkristall, der erst vor einer Stunde in das positronische
Aufnahme- und Wiedergabegerät gelegt worden war.
    Er setzte sich vor das Steuerpult und drückte die Schaltleiste für Wiedergabe.
    Ein schwaches Summen klang auf – und erstarb wieder. Über dem 3-D-Projektionsgitter
formte sich ein schwarzes Gesicht mit tiefen Furchen und einem roten Schalenbart, durch den sich
bereits Silberfäden des Alters zogen.
    Malok …!
    Und der Leiter von MA-genial sprach …
    »Befehle erteilen ist eine Sache, ihre genaue Einhaltung kontrollieren eine ganz andere.«
    Malok grinste.
    »Ein Paddler mag, der Not gehorchend, die Befehle von Mächtigen annehmen. Aber er wird immer
bestrebt sein, sie zu übergehen. Ich würde mich nicht mehr Kosmischer Ingenieur zu nennen wagen,
hätte ich anders gehandelt.
    Obwohl man mir die wenigen Verbindungsboote der Station wegnahm, bevor MA-genial in die
Zeitfalle geschickt wurde, gab ich meinen Plan nicht auf. Es war gar nicht zu vermeiden,
daß – während der vierzig Jahre, die meine Werft den Planeten Washun umkreiste – andere
raumfahrende Völker uns entdeckten. Zugegeben, ich habe durch Beobachtung des Raumes und durch
gelegentliche Hyperfunksprüche die anderen herbeigezogen, aber das Risiko lohnte sich. Wir
konnten zwei Raumschiffe erwerben und auf der Grundlage unseres technischen Hochstandes
umbauen.
    Mit diesen beiden Schiffen sahen wir uns in der Milchstraße um. Wir fanden auch Lemur und
beobachteten Ihre Vorfahren, von denen wir damals noch nicht wußten, daß es Ihre Vorfahren waren.
Leider blieb eines der beiden Raumschiffe bei der letzten Erkundungsfahrt verschollen. Das andere
benutzten wir, um die geheime Kuppelstation auf Washun zu errichten. Es wurde bei der letzten
Landung, die wegen des Auftauchens der Haluter ziemlich überstürzt erfolgte, schwer beschädigt
und liegt im Urwald des Maahkplaneten.
    Sie werden wissen wollen, wozu wir überhaupt einen planetarischen Stützpunkt aufbauten. Dazu
müssen Sie die Mentalität meines Volkes verstehen. Wir sind freie Paddler, und ein Paddler läßt
sich niemals zu etwas zwingen. Zum Schein mag er sich der Gewalt beugen, aber danach scheut er
kein Opfer, um dieser Gewalt zu entrinnen. Ich wäre sogar so weit gegangen, meine Werft selbst zu
sprengen und damit bei den Meistern der Insel den Eindruck hervorzurufen, wir alle wären durch
einen Überraschungsangriff vernichtet worden.
    Wir hätten lieber ein hoffnungsloses Leben auf Washun gefristet, als dem übermächtigen Feind
zu dienen.
    Sie werden sich fragen, warum gerade Washun und nicht Darak, wo

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