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Silberband 028 - Lemuria

Titel: Silberband 028 - Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von der Zentrale genaue Anweisungen
und Informationen erhalten hatte, mußte zu dem Schluß kommen, daß die Gehirnschwingungen
der nichthalutischen Besatzung von denen der Haluter überlagert wurden und daher die
Planetenoberfläche ausschließlich aufgrund der Wunschbilder der Haluter erschaffen wurde. Diese
Annahme stützte sich auf die Erfahrung, daß ein Haluter die Gefühlsimpulse dutzender anderer
Wesen mühelos überlagerte. Diese Tatsache war es, die keinen Verdacht in Joakin weckte. Sein
eigentlicher Fehler war jedoch anderer Natur. Sein Irrtum lag im Akzeptieren der Gefühle
›Mitleid‹ und ›Hilfsbereitschaft‹. Wenn man ihn darauf aufmerksam gemacht hätte, wäre es ihm
nicht einmal als Fehlbeurteilung erschienen, denn er wußte aus eigener Erfahrung, daß Haluter
schon früher bedrängten Lebewesen zu Hilfe gekommen waren. Joakin hatte dabei nur übersehen, daß
Kämpfer von Halut nichts unbegründet taten.
    Als das Riesenschiff der Oberfläche entgegensank und ein Abwehrfeld gegen Offensivwaffen die
Wandungen zusätzlich umschloß, gab Joakin an die Zentrale lediglich die Meldung durch, der Plan
sei in Erfüllung gegangen und das halutische Superraumschiff, das man seit Wochen vergeblich
gejagt hatte, hinge in der unüberwindbaren Traktorfessel Varios.
    Infolge dieser Meldung gelangte das unbekannte Zentralgehirn zu einer falschen
Gesamtauswertung. Sie sollte entscheidend sein.
    Joakin erhielt den Befehl, die alte Programmierung wieder einzuschalten und alle weiteren
Maßnahmen dem Steuerzentrum von Vario zu überlassen.
    Der Geschwaderkommandant zögerte keine Sekunde, die Verantwortung wieder abzugeben. Da jedoch
die Robotzentrale Varios registriert hatte, daß der organische Oberbefehlshaber bereits eine
Information über die Geschehnisse abgegeben hatte, verzichtete sie in typischer Maschinenlogik
auf eigene Berichterstattung an Hand von klaren Meßergebnissen.
    So geschah es, daß der Irrtum bestehenblieb. Man hielt das Riesenschiff nach wie vor für ein
Haluterschiff aus der fernen Milchstraße.
    Dies paßte in das Gesamtbild, das sich die Meister der Insel von dem unverhofften Auftauchen
dieses Schiffes gemacht hatten. Keines der ihnen bekannten Völker der Milchstraße konnte in der
Lage sein, die Entfernung von 2,2 Millionen Lichtjahren nach Andromeda zu überwinden. Keines
außer den Halutern.
    Selbst die Terraner, die durch Zufall den Sonnentransmitter der Milchstraße entdeckt hatten
und für einige Aktivitäten in den Auffangstationen verantwortlich waren, besaßen nach Meinung der
Zentrale diese Fähigkeit nicht.
    Ein Wort von Geschwaderkommandant Joakin hätte genügt, ein kosmisches Geschehen von gewaltigen
Ausmaßen in andere Bahnen zu lenken. Er schwieg aber und verwirkte damit sein Leben.
    Er hatte den erbittertsten Gegnern der Meister der Insel unbewußt den Weg freigemacht. Die
Schranken, die Joakin beseitigte, wären sonst unüberbrückbar gewesen – auch für Perry Rhodan
mit der CREST III.
    Major Sven Henderson hatte das geortete Objekt erreicht und festgestellt, daß es
sich um das Wrack eines Raumschiffes handelte, das seit wenigstens tausend Jahren durch die
Weiten des Andromedanebels trieb.
    Er hatte auf eine nähere Untersuchung verzichtet und sofort den Rückflug zur CREST III
eingeleitet.
    Kurz vor Beginn des Linearmanövers war ein so heftiger Energieausbruch auf dem Planeten
geortet worden, daß Henderson instinktiv die bereits begonnenen Manöverschaltungen aufhob.
    Er beobachtete mit seinen überlichtschnellen Tastern und wagte einen Hyperfunkspruch über
Richtstrahl.
    Doch bis auf einen kurzen Impuls, dem zu entnehmen war, daß der Planet Vario getauft wurde,
kamen keine Nachrichten und Anweisungen von der CREST. Das terranische Flaggschiff meldete sich
nicht mehr. Nach der dritten Wiederholung stand es für den erfahrenen Offizier fest, daß ein
Unheil geschehen sein mußte. Er hatte vor seinem Start Atlans Bedenken gehört. Er kannte auch die
Diskussionen, die unter den Offizieren des Ultraschlachtschiffes geführt worden waren.
    Henderson entschloß sich nach dem Abflauen des Energieausbruches zu einem Linearmanöver, das
ihn zwanzig Milliarden Kilometer von Vario entfernt in den Normalraum zurückbrachte.
    Er sah gerade noch, wie die CREST III inmitten einer Flammenkugel auf die Oberfläche
niedersank.
    Die Hauptpositronik der Korvette gab Katastrophenalarm. Sie hatte festgestellt, daß die alten
Ortungsergebnisse

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