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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fliegen wir nicht mit dem Aerogleiter zu den Energieableitern? Meiner Meinung nach
liegt dort das Hauptquartier jener Banditen, die uns den Strom gesperrt haben.«
    Rhodan hatte Bedenken.
    »Wir könnten es natürlich tun. Die Spezialdiesel des Luftschiffs benötigen keinen elektrischen
Strom. Aber was versprichst du dir davon? Unsere Katalysebomben würden versagen, und mit
chemischen Sprengstoffen eine sicherlich gut verteidigte Festung angreifen …?«
    Er verstummte, als John Marshall hereintaumelte. Der Telepath war ebenfalls am Ende seiner
physischen Kraft, genau wie Perry Rhodan einige Minuten zuvor. Aber in seinen Augen brannte ein
seltsames Feuer.
    Zusammen mit einem anderen Mann bettete er Marshall in einen zurückgeklappten Kontursitz. Dann
schickte er nach dem Sanitäter.
    Der Telepath war schweißüberströmt. Zitternd bewegten sich die Lippen in dem hochroten
Gesicht. Rhodan beugte sich darüber.
    »Habe Gedankenimpuls … aufgefangen.« John Marshall rang nach Luft. »Flugwesen …
Irrtum. Wollen … Zeit… Zeitstation vernichten.«
    Der Sanitäter zog Perry Rhodan unsanft weg und beugte sich über den Telepathen. Mit geübtem
Griff klebte er ihm ein Injektionspflaster auf den Nacken. Dann verschwand er wieder, ließ aber
eine Packung mit Ara-Stimulans zurück.
    Marshalls Gesicht gewann innerhalb einer halben Minute seine normale Farbe zurück. Er lächelte
und setzte sich auf.
    »Was wollen Sie mir mitteilen, John?« fragte Rhodan.
    Der Telepath trocknete sich die schweißnasse Stirn ab.
    »Den Flugwesen unterläuft ein gräßlicher Irrtum! Ich habe einige unklare Gedankenimpulse von
ihnen aufgefangen. Daraus geht hervor, daß sie die Zeitstation der Meister der Insel vernichten
wollen. Sie halten uns für die tefrodische Besatzung!«
    Einige Sekunden lang herrschte Schweigen. Icho Tolot brach es zuerst.
    »Das ist unbedingt logisch«, erklärte er. »Wir haben uns fünfhundert Jahre in die Zukunft
versetzen lassen, wodurch die Angreifer durchaus über unsere wahre Identität getäuscht werden
konnten. Offenbar planten sie schon seit langem die Vernichtung der Station, aus welchen Gründen
auch immer. Nach den Auswertungen der Positronik stehen diese Wesen in indirekter Beziehung zu
den Meistern der Insel. Wie es scheint, ist diese Beziehung derzeit auf Haß gegen die Tefroder
der Zeitstation konzentriert. Jedenfalls hatten wir das Pech, ausgerechnet zum entscheidenden
Zeitpunkt hier aufzutauchen.«
    »Aber dann ist doch alles gut!« rief Gucky. »Wir brauchen den Flugwesen nur zu sagen, wer wir
wirklich sind. Wenn sie die Meister hassen, sind sie logischerweise unsere Verbündeten.«
    Perry Rhodan lächelte ironisch.
    »Du vergißt nur eines, Kleiner: Wir haben keine Möglichkeit, uns mit den Flugwesen in
Verbindung zu setzen. Unsere Funkgeräte sind ausgefallen, ebenso unsere Außenlautsprecher. Und es
sieht ganz so aus, als würde unsere Lage von Minute zu Minute unhaltbarer. Der Nebel, der Regen
und der Sturm behindern die Geschützbesatzungen. Den Thermoflammern, den Netzern und den Polern
macht dagegen das Wetter nichts aus. Und ich wage gar nicht daran zu denken, wie es Atlan in der
Station geht. Er bekommt keinen Nachschub mehr.«
    Er fuhr sich über das unrasierte Kinn. Dann wurde sein Blick hart.
    »Nein, wir müssen trotz allem mit dem Aerogleiter aufbrechen. Vielleicht ist draußen eine
Verbindungsaufnahme mit den Fliegern möglich. Wenn nicht, setzen wir unsere chemischen
Raketenbomben gegen die Abstrahlstation ein.«
    Icho Tolot stimmte zu. Aber er hatte noch etwas vorzubringen.
    »Ich möchte in die Station gehen«, sagte er. »Vielleicht kann ich Atlans Leuten helfen.
Zumindest aber sollen sie durch mich erfahren, daß etwas getan wird, um die Lage zu ändern.«
    »Meinen Sie, durch die Front der Thermoflammer kämen Sie durch?« fragte Marshall. »Auch Sie
können Ihren Körper nicht härter machen als Terkonitstahl, und der hält bekanntlich den
Laserstrahlen der Schlangenmonstren nicht stand.«
    Tolot winkte ab.
    »Aber ich kann schneller laufen als bloßer Stahl!« Er lachte dröhnend und verschwand.
    Perry Rhodan und John Marshall blickten dem Giganten nach.
    »Hoffentlich sehen wir ihn wieder«, meinte Marshall.
    »Fertig!« schrie der Chefingenieur.
    Metall klirrte auf Metall. Ein Zischen ertönte, steigerte sich zu schrillem Heulen. Das
gefleckte Monstrum auf dem Boden der großen Halle, das eben noch wie ein verschmutzter Teppich
immenser

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