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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Modul gedehnt. »Und wenn die Wände real sind, was dann?«
    Der Oxtorner lachte verkrampft.
    »Dann werden wir es sicher merken, Lun.« Er überlegte. »Sie könnten natürlich recht behalten.
Aber wer sagt uns, daß wir nicht tatsächlich einen Abgrund unter uns haben?«
    »Die Tatsache, daß wir keine Telekineten sind, Hawk. Oder glauben Sie etwa, wir könnten uns
tatsächlich über einem wirklichen Abgrund schwebend halten?«
    Omar verzog sein Gesicht zu einer undeutbaren Grimasse.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, Sie sollen sich darauf einrichten, hier Ihre letzten Stunden zu
verbringen. Eine gute Psychofalle ist kein Spaß. Wenn Sie nämlich recht behalten, sind wir so
oder so zum Tode verurteilt. Oder wie sollen wir uns in einen nicht realen Abgrund retten können?
Ist er aber real, dann werden wir unten zerschmettert.«
    »Also bleiben wir stehen!« sagte Baar Lun mit fester Stimme.
    Der Oxtorner schüttelte den Kopf. Er hatte mit solchen Fallen schon reiche Erfahrungen
gemacht, wenn auch noch nicht am eigenen Leibe. Aber schon das gab ihm einen großen Vorteil
gegenüber dem Modul.
    »Wir tun keines von beiden, Lun. Wir gehen einfach weg, und zwar durch die ›Wand‹!«
    Er schloß die Augen und bedeutete Lun durch Gesten, es ihm in allem gleichzutun. Dann warf er
sich seitlich gegen die ziemlich nahe Wand. Er hatte für den Augenblick ein Gefühl, als brächen
ihm sämtliche Glieder, doch dann taumelte er hindurch.
    Hinter ihm tauchte Baar Lun mit schmerzverzerrtem Gesicht auf.
    Sie hatten es geschafft.
    Damit waren sie jedoch der Psychofalle noch nicht entronnen. Die Umgebung hatte lediglich
wieder ihren alten Anblick erhalten.
    »Kehren wir um«, flüsterte Omar. »Das ist die einzige Möglichkeit, endgültig
auszubrechen.«
    Baar Lun sah ihn mit bedenklicher Miene an.
    »Dann werden die Ikas uns bereits eine neue Falle gestellt haben. Sie können sich schließlich
denken, was wir unternehmen werden.«
    Hawk lachte leise.
    »Aber ich schätze sie so ein, daß sie logische Gedankengänge verfolgen. Und in diesem Fall
werden sie sich auch denken, daß wir annehmen müssen, sie erwarteten uns dort. Deshalb rechnen
sie ganz bestimmt mit einem Durchbruch nach vorn.«
    »Kompliziert, aber logisch«, gab Lun zurück. »Also gut, gehen wir.«
    Sie kamen jedoch keine fünfzig Meter. Plötzlich stand eine Flammenwand vor ihnen.
    »Wir müssen hindurch«, sagte Omar. »Schließen Sie Ihren Anzug. Ich werde meine Kombination
ebenfalls verschließen.«
    »Sinnlos«, erwiderte der Modul. »Das können die Ikas voraussehen. Ich denke, hinter dem Feuer
erwartet uns die eigentliche ›Überraschung‹.«
    Der Oxtorner pfiff schrill.
    »Wir stecken fest«, sagte er.
    Er wußte, sie würden nun nicht mehr aus dieser Falle entkommen. Die Ikas kannten einige Tricks
mehr.
    Erneut rückten die Wände zusammen. Diesmal jedoch glühten sie hellrot. Selbst dann, wenn sie
nicht real waren, würde die Vorspiegelung das Unterbewußtsein so stark beeinflussen, daß es
keinen Weg hindurch gab.
    Omar Hawk dachte angestrengt nach. Aber es fiel ihm nichts ein, was ihnen hätte helfen können.
Ja, wenn Sherlock dabeigewesen wäre! Der Okrill war völlig immun gegen psychologische
Spielereien …
    Als hätte der Gedanke ein Signal ausgelöst, verschwand die vorgespiegelte Umwelt schlagartig.
Der Vorgang wurde von heftigem Krachen begleitet. In der wirklichen, dreißig Meter durchmessenden
Halle, in der sich Omar und Baar wiederfanden, roch es nach Ozon.
    »Da sind irgendwo ein paar Sicherungen durchgebrannt«, stellte Lun fest.
    »Das sieht mir stark nach Sherlocks Handschrift aus«, meinte Hawk. »Also los! Brechen wir auf.
Zurück zum Ausgang, wenn wir ihn finden!«
    Diesmal richteten sie sich danach, welche Durchgänge offen und welche verschlossen waren. Sie
benutzten stets die offenen Schotts, weil sie annahmen, daß die Ikas sie damit irreführen wollten
wie beim erstenmal.
    Widerstand zeigte sich nicht. Das wunderte Omar etwas. Doch dann sagte er sich, die Ikas
könnten aus ihrer ersten Niederlage die Lehre gezogen haben, sich auf keinen offenen Kampf mit
ihren ehemaligen Gefangenen mehr einzulassen.
    Als sie jedoch den Schalt- und Kontrollraum erreichten, zweifelte er daran.
    In der Mitte des Raumes hockte der Okrill und starrte mit seinen kugelrunden Augen auf die
verstörten Ikas, die ringsum an den Wänden standen und Schockwaffen in den Händen hielten. Die
Bildschirme und Kontrollampen waren schwarz

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