Silberband 029 - Der Zeitagent
Falle gelaufen sind!« rief er erregt.
Der Modul und er nahmen ihre Waffen und schlichen zur Tür, während der Okrill weiterhin die
Ikas bewachte – oder sie ihn, so genau ließ sich das nicht feststellen.
Als Omar um die Ecke der Tür spähte, entdeckte er zu seiner großen Verwunderung keine
angreifenden Ikas, sondern nur drei rotgekleidete Flugwesen, die waffenlos auf den Kontrollraum
zukamen.
Er überlegte noch, wie er sich verhalten sollte, da schrillte plötzlich Gelächter in sein
Ohr.
Omar fuhr herum, sah eine zwergenhafte Gestalt insektengleich durch die Luft schwirren und
richtete seine Waffe auf die seltsame Erscheinung.
Er glaubte, leise Hilfeschreie zu vernehmen, und zögerte. Endlich verstand er einiges von dem,
was der Zwerg ihm mit voller Stimmkraft zuschrie.
»Nicht schießen! Hier spricht Lemy Danger, Spezialist der USO!«
»Nein …!« hauchte Baar Lun. »Das ist doch nicht möglich!«
Der Oxtorner grinste breit.
»Willkommen im Stützpunkt der Ikas, Herr Generalmajor!« rief er. »Leider muß ich Sie bitten,
sich in irgendeiner Ritze zu verstecken. Draußen kommen drei dieser Flugwesen genau auf unseren
Standort zu.«
Der Siganese flog mit summender Hubschraube direkt auf Hawk zu und setzte sich auf dessen
breite Schulter.
»Ein Lemy Danger versteckt sich nie vor Gefahren!« kreischte er empört. »Und schon gar nicht
in einer Ritze, Sie … Sie … lebender Roboter!«
»Das hat mir neulich schon jemand gesagt!« knurrte Omar unfreundlich. »Aber ich muß Sie
trotzdem ersuchen, sich zu verstecken!«
»Nein!« schrie Lemy. »Außerdem kommen die Flugwesen nicht mit feindlichen Absichten. Ich, der
siganesische Meister aller Klassen, habe ihnen einen solchen Schrecken eingeflößt, daß sie mich
auf den Knien um Frieden baten.«
Omar Hawk wußte, daß der Kleine oft gewaltig übertrieb. Dennoch glaubte er ihm, was den Sinn
der Worte anging. Er atmete erleichtert auf. Also waren die Ikas doch keine Feinde.
»Das hätten sie billiger haben können«, bemerkte Baar Lun. »Wir haben ihnen nämlich vergeblich
zu erklären versucht, daß sie einem gräßlichen Irrtum unterlagen. Aber uns wollten sie nicht
glauben.«
»Es kommt eben immer auf die Persönlichkeit an«, erwiderte Lemy Danger stolz.
»Allerdings!« ertönte eine fremde Stimme auf Tefroda. »Die beiden großen Kämpfer mußten wir
fürchten, aber ein harmloser Zwerg stellte natürlich keine Bedrohung dar.«
»Oh!« keuchte Lemy in Hawks Ohr. »Dafür könnte ich ihn eigenhändig erwürgen!«
Omar musterte die drei Eingetretenen genau. Sie trugen alle die rote Kleidung, die offenbar
den Wissenschaftler kennzeichnete. Ansonsten glichen sie den anderen Flugwesen.
»Es tut mir leid«, sagte der Sprecher der Ikas wieder, »daß wir euch für Gegner hielten. Aber
wir mußten alle Fremden für Hilfstruppen des Bösen an sich halten, und wir hatten Rache
geschworen. Lange haben wir auf diesen Tag gewartet, leider ging es anders aus, als wir es uns
vorstellten.«
»Nicht ganz«, erwiderte Omar. »Denn die Besatzung der Zeitstation ist tot. Das Ziel eurer
Rache ist erreicht.«
Er zögerte kurz, dann fügte er hinzu: »Übrigens, mein Name ist Hawk!«
Baar Lun stellte sich ebenfalls vor. Der Ika gab seinen Namen mit Gamola an.
»Paddler«, ergänzte Lemy Danger. »Die Ikas, wie Sie sie nennen, Hawk, sind die Nachkommen
ehemals humanoider Paddler. Sie nahmen die Verformung auf sich, um Rachepläne erfüllen zu
können. – Aber nun ist es an der Zeit, Kontakt mit Perry Rhodan aufzunehmen, Gamola!«
Der Paddler neigte den Kopf.
»Ich bin bereit, Generalmajor Danger. Steigen Sie bitte auf meine Schulter.«
»Nur wenn Sie garantieren, daß meine Freunde und das Tier mitgenommen werden, Gamola.«
Der Ika erklärte sich mit Lemys Bedingung einverstanden. Eine halbe Stunde später stieg ein
Pulk von Flugwesen in den Himmel. An zahlreichen Seilsträngen ließen Omar, Baar und Sherlock sich
emporziehen.
Weit oben tauchte ein silbrig schimmernder Punkt auf: der Aerogleiter.
Nach der Begegnung Rhodans mit Gamola nahm der Gleiter sofort wieder Kurs nach
Norden. Die Gefahr war noch immer nicht behoben, jedenfalls nicht für die CREST und die Besatzung
der Station. Die Ikas fanden keine Möglichkeit, ihre Artgenossen oder die gezüchteten
Hilfstruppen vom Waffenstillstand zu unterrichten, nachdem der Okrill ihre Kontrollstation
zerstört hatte. Die einzige Möglichkeit war, an Ort und Stelle für den
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