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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verdenken, daß er vorsichtig war.
    Wir erreichten die ersten Bäume. Völlig außer Atem ließ ich mich zu Boden fallen. Redhorse
lehnte sich gegen einen Baum. Zwischen den Bunkern tauchten einige gebückt rennende Gestalten
auf. Die Tefroder wollten uns offenbar unter allen Umständen wieder gefangennehmen. Die Korvette
schwebte noch immer in ungefähr tausend Meter Höhe über dem Raumhafen.
    »Wir können uns von hier aus nicht verteidigen«, stellte Redhorse nach einem Blick auf unsere
Umgebung fest.
    Leutnant Bradon deutete auf den Dschungel. »Wir marschieren geradewegs auf die Ruinenstadt von
Makata zu«, wandte er ein. »Ich befürchte, daß uns die Mutanten bereits mit wurfbereiten Speeren
empfangen.«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?« erkundigte sich Redhorse und deutete zu den schnell
näher kommenden Verfolgern hinüber.
    »Die Korvette wird bald landen, dann sind die Duplos unterlegen«, sagte Bradon.
    »Solange können wir nicht warten«, erklärte der Major.
    Er hatte sich wieder völlig in der Gewalt. Seine Entscheidungen kamen schnell wie immer. Und
diese Entscheidungen erschienen mir richtig. Ich erhob mich. Wir drangen in den Dschungel ein.
Redhorse und ich rannten an der Spitze, weil wir die beiden Karabiner hatten. Schon nach wenigen
Metern mußten wir feststellen, daß wir nur schwer vorankamen, das Unterholz wuchs so dicht, daß
es stellenweise undurchdringlich wie eine Mauer war. Wir kletterten über mannshohe Wurzeln
hinweg, kämpften uns an Schlingpflanzen vorbei und schüttelten die herabhängenden Lianen von uns
ab.
    Hinter uns hörten wir den Lärm der Verfolger. Toser-Ban hatte uns mindestens fünfzig Männer
nachgeschickt. Die Bäume standen so dicht beieinander, daß wir den Himmel und die Korvette nicht
sehen konnten. Im Halbdunkel, das jetzt herrschte, hatten wir Mühe, unsere Umgebung zu erkennen.
Wir konnten nur hoffen, daß uns nicht irgendein Raubtier entgegentrat.
    Endlich erreichten wir eine kleine Lichtung, und Redhorse ordnete eine kurze Pause an.
Erschöpft rang ich nach Atem. Da ich schwer und ziemlich korpulent bin, mußte ich weitaus größere
Anstrengungen als meine Begleiter unternehmen, um mit Redhorse Schritt zu halten.
    Unsere Atempause war nur von kurzer Dauer. Die Rufe der verfolgenden Tefroder trieben uns
weiter. Wieder stürzten wir uns ins Dickicht des Dschungels. Von irgendwoher kam der Schrei eines
aufgescheuchten Tieres. Das Blut hämmerte in meinen Ohren. Beine und Hüften waren wundgestoßen,
die Hände von Dornen zerkratzt. Blut und Schweiß lockten Schwärme von Insekten an, die uns
beharrlich folgten.
    Plötzlich gab der Boden unter mir nach. Verzweifelt wollte ich nach einer herabhängenden Liane
greifen, doch meine Hände verfehlten sie. Hinter mir stieß Papageorgiu eine lautstarke
Verwünschung aus. Dann bildeten wir ein verschlungenes Knäuel am Boden einer Fallgrube. Als ich
mich endlich wieder aufrichten konnte, standen über uns, am Rande der Fallgrube, mindestens
dreißig Mutanten und starrten auf uns herab. Sie trugen Speere, Äxte und Keulen.
    Ihr Anführer, ein Riese von einem Mann, der ein Säbelzahntigerfell trug, riß seinen zahnlosen
Mund auf und schrie uns triumphierende Worte zu.
    Ich suchte nach meinem Strahlenkarabiner. Als ich ihn fand und aufheben wollte, stieß mich
Redhorse zur Seite.
    »Sind Sie lebensmüde, Brazos?« Er zeigte nach oben. »Sobald wir nur eine Waffe heben, werden
wir von Speeren durchbohrt.«
    Ich taumelte gegen die Grubenwand zurück. Sand und Dreck rieselten mir in den Nacken. Vor
meinem Gesicht tanzten die Insekten. Von oben kamen die tierischen Stimmen der Mutanten.
Vergeblich versuchte ich, ein paar Geräusche von unseren Verfolgern aufzufangen. Offensichtlich
hatten sie uns verloren.
    Fünf Mutanten, fleischgewordene Alptraumgestalten, sprangen mit Stricken zu uns in die Grube
und begannen uns zu fesseln.
    Unsere Flucht war vorläufig zu Ende. Wir befanden uns in Gefangenschaft der Mutanten von
Makata, die uns für ihre Todfeinde hielten.

29.
    Der flache Landstrich zwischen Küste und Dschungel war zweifellos das Landefeld
eines ehemaligen Raumhafens der Lemurer. Ein Teil der Bunkerbauten war von Pflanzen befreit
worden, ein sicheres Zeichen dafür, daß sie auch jetzt noch bewohnt waren.
    »Nun wissen wir auch, wie Redhorse an ein Hyperfunkgerät herankam«, sagte Atlan zu dem neben
ihm stehenden John Marshall. »Bestimmt gibt es dort unten noch intakte

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