Silberband 029 - Der Zeitagent
Moskitos und
schlossen die Luken. Im Hangar wurde die Luft abgesaugt. Nun genügte ein Knopfdruck Kapenskis, um
die großen Luken der TALLA zu öffnen.
Das Warten begann. Das Warten auf den ersten Treffer.
Das schwarze Schiff der Maahks war nahe genug herangekommen, und es eröffnete mit
allen seinen Geschützen das Feuer auf den vermeintlichen Truppentransporter der Tefroder. Man
glaubte, ein leichtes Spiel zu haben, und verzichtete daher auf den Einsatz der
Konverter-Kanonen – und man hatte es auch. Das Feuer wurde nicht erwidert. Ein Energiebündel
zersprengte die hervorstehende Beobachtungskuppel. Die durchsichtigen Wände zerbarsten, und mit
der explosionsartig herausströmenden Luft kamen auch einige Leichen mit. Das wirkte so echt, daß
die Maahks nur noch einmal schossen. Sie mußten annehmen, ein Wrack vor sich zu haben. Vielleicht
barg es Geheimnisse, die aufzudecken sich lohnen würde.
Der zweite Treffer vernichtete einige Wulsttriebwerke.
Gleichzeitig ergriffen Kapenski und seine Leute mit den drei Jägern die Flucht.
Sie schossen aus der weit geöffneten Luke der TALLA und funkten dabei in Tefroda ihre
Hilferufe hinaus. Damit wurden bei den Maahks alle noch bestehenden Zweifel beseitigt. Ehe die
schwarze Riesenwalze zur Verfolgung ansetzen konnte, waren die drei Moskitos im All
untergetaucht.
Zurück blieb nur die TALLA.
Ein Wrack mit einer toten Besatzung.
Mit toten Tefrodern.
An Bord der DERINGHOUSE und der HELPA beobachtete man gespannt die Ereignisse
draußen im Weltall. Man sah, wie die TALLA von einem Maahkschiff verfolgt und beschossen wurde.
Kurz darauf blitzten auf den Ortungsschirmen drei kleine Punkte auf – die ausgeschleusten
Moskito-Jets. Danach vergingen einige bange Minuten, in denen die Frage gestellt wurde, ob auch
der weitere Verlauf des Planes klappen würde.
Dann schien es, als ob tatsächlich alles wie erhofft ablaufen würde.
Ein Enterkommando der Maahks drang in die TALLA ein. Zwei Stunden vergingen, bis die
Methanatmer schließlich wieder zum Vorschein kamen und zum wartenden Walzenraumer
zurückkehrten.
Reginald Bull wartete noch, bis das Maahkschiff Fahrt aufnahm und im Linearraum verschwand.
Dann ließ er die drei Moskito-Jets einschleusen. Schließlich nahmen die DERINGHOUSE und die HELPA
ebenfalls Fahrt auf und verschwanden im Linearraum – in Richtung Vario.
Bull war davon überzeugt, daß das Maahkschiff Kontakt mit seinem Flottenkommando aufnehmen
würde und daß bald eine große Flotte der schwarzen Raumer über Vario auftauchen würde.
2.
Die ersten fünftausend Lichtjahre wurden im Linearraum zurückgelegt, dann kehrte
man in den Einsteinraum zurück, noch weitere fünftausend Lichtjahre vom Mittelpunkt des
Andromedanebels entfernt. Mit einfacher Lichtgeschwindigkeit und gelegentlichen Linearflügen
arbeitete man sich weiter vor, wobei beide Schiffe ständige Gefechtsbereitschaft hielten.
Immer wieder wurden Verbände der Tefroder geortet, die sich angreifenden Maahks stellten.
Reginald Bull war nach der Ruhepause in die Kommandozentrale der DERINGHOUSE zurückgekehrt.
Oberst Rondo Masser hatte Dienst als Kommandant, während Stef Huberts sich ausruhte. Die ständige
Gefechtsbereitschaft stellte hohe Anforderungen an die Mannschaft.
»Zwei Tage sind bald verstrichen, Oberst. Wann, glauben Sie, werden die Maahks reagieren?«
»Bald, Sir. Die Neuigkeit von dem angeblichen Industrieplaneten ist verlockend genug, sofort
einen Angriff auf ihn zu starten. Sie werden einen größeren Verband zusammenziehen und Vario
anfliegen. Daran kann kein Zweifel bestehen. Wichtig ist nur, daß wir dann in der Nähe sind.«
»Darum habe ich die R-10 auch übernommen. Die HELPA soll mehr im Hintergrund bleiben, wenn wir
das Robotschiff starten. Uns greift so schnell niemand an. Wie weit ist es noch bis Vario?«
Oberst Masser sah auf die Skalen der Kontrolltafel.
»Zweitausenddreihundert Lichtjahre. Die Entfernung verringert sich ständig. In zwei Minuten
erfolgt ein Linearflug über tausend Lichtjahre.«
Bull studierte die Sternkarten.
»Wir nehmen am besten den roten Stern hier. Entfernung von Vario vier Lichtmonate. Läßt sich
mit den Ortern alles gut überwachen. Sobald die Maahks angreifen, sind wir zur Stelle. Gehen Sie
bei der Sonne in Orterschutz, aber nicht zu weit. Wir dürfen nicht blind werden.
Ich habe noch eine letzte Besprechung mit den drei Mutanten und Lemy Danger. Wenn Sie mich
brauchen, ich bin im Hangar
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