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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erwartungsgemäß in
Aktion.
    Als erstes veränderte Vario den Anblick seiner Oberfläche. Die Wälder und Gebirge verschwanden
und machten der toten Wüste Platz. Dann flammten zwei ultrablau schimmernde Energiebahnen
auf – jede von ihnen fünfhundert Kilometer dick – und vereinigten sich mit dem blauen
Überriesen, der Sonne. Die Bahnen zapften die benötigte Energie für die beabsichtigte
Zeitversetzung direkt von dem Stern ab.
    Die Maahkschiffe zögerten. Noch ahnten sie nicht, was ihnen bevorstand.
    Rakal und seine Freunde wußten es.
    Sekunden später floß die Sonnenenergie in die Maschinenanlagen unter der Oberfläche Varios.
Der Traktorstrahl glomm auf und erfaßte die acht Schiffe. Unaufhaltsam zog er sie auf den
Planeten zu und hüllte sie gleichzeitig in ein Energiefeld. Wenn die Maahks jetzt ihre
Robotbomben losschickten, würden sie sich selbst damit vernichten.
    Sie verzichteten darauf.
    »Es ist soweit«, sagte Rakal. »Tako, bereiten Sie die Injektionen vor. Später ist vielleicht
keine Gelegenheit mehr dazu.«
    »Alles fertig«, erklärte der Japaner.
    »Lemy?«
    »Ja, Rakal?«
    »Beunruhigen Sie sich nicht. Sie können alles beobachten, was geschieht, vielleicht noch
besser als wir auf den Bildschirmen. Wenn Sie längere Zeit nichts von uns hören, so denken Sie
sich nichts dabei. Haben Sie die Injektion ebenfalls vorbereitet?«
    »Die Spritze liegt griffbereit neben mir.«
    »Warten Sie aber ab, bis das Kommando dazu kommt, sonst hat sie im entscheidenden Augenblick
ihre Wirkung verloren. Wir wissen nicht, wie lange der Vorgang der Versetzung diesmal dauert. Es
können Stunden sein.«
    »Alles klar, Rakal. Ich warte ab. Was immer auch geschieht.«
    »Gut, Lemy. Dann passen Sie jetzt auf. Das erleben Sie nur einmal, was jetzt kommt.«
    Etwa tausend Meter über der Oberfläche von Vario hielt die Energieblase mit den acht Schiffen
an. Dicht über dem Horizont flammte der Riesenstern Big Blue. Seine Leuchtkraft schien stärker
geworden zu sein, aber es waren nur die beiden Energiebahnen, die sich auf dem Weg zu ihm
vereinigten.
    Dann, von einer Sekunde zu anderen, lief die Szene rund um die Betrachter in der R-10 wie ein
rückwärtsspulender Film ab.
    Der Sturz in die Vergangenheit hatte begonnen …
    Rakal, Tronar und Tako überwachten die Bildschirme, auf denen sich farbige Muster zu formen
begannen und allmählich Gestalt annahmen. Mit vielfach überhöhter Geschwindigkeit rasten draußen
außerhalb des Schiffes die Geschehnisse vorbei – rückwärts.
    Die kaum erkennbare Oberfläche von Vario bewegte sich wie das stürmische Wasser eines Meeres,
wie Schatten landeten und starteten riesige Raumflotten. Die Konstellationen am Himmel verschoben
sich deutlich sichtbar und veränderten sich.
    Rakal schaltete den Robotpiloten ein und stand auf.
    »Wir müssen uns auf die Transitionen vorbereiten«, sagte er. »Sie erfolgen in schneller Folge,
sobald wir die Vergangenheit erreicht haben. Ohne die Injektionen sind wir verloren. Wir legen
uns am besten auf die Andruckliegen; von dort aus lassen sich auch die Bildschirme gut
beobachten. Wenn wir über Kahalo herauskommen, werden wir sofort handeln müssen. Die Lemurer
werden rücksichtslos angreifen.«
    Wortlos legten sich Tronar und Tako hin, nachdem der Japaner die Injektionen verabreicht
hatte. Auch Lemy in seiner HELLTIGER gab sich die Spritze.
    Noch war auf den Bildschirmen keine Veränderung zu sehen. Noch immer raste die Zeit vorbei,
und die R-10 stürzte mit den sieben Maahkschiffen immer weiter in die Vergangenheit hinein.
Sicher wußten die Maahks nicht, was mit ihnen geschah, aber Rhodan und seinen Leuten war es ja
auch nicht besser ergangen.
    Dann wurden die Bewegungen langsamer, und die Bilder gewannen allmählich an Schärfe.
    »Gleich ist es soweit«, erklärte Rakal und entspannte sich. »Jeden Augenblick muß nun der
Vario-Situationstransmitter erscheinen.«
    Sie brauchten nicht lange zu warten.
    Über Vario erschien am Himmel ein rötlich schimmernder Ring von etwa einer Million Kilometer
Durchmesser. Die R-10 und die sieben Schiffe der Maahks wurden gleichzeitig von einer gewaltigen
Schubkraft abgestoßen und rasten auf den Ring zu.
    Die Injektionen begannen zu wirken. Rakal, Tronar, Tako und Lemy Danger fielen in tiefe
Narkose. Ihre Sinne waren ausgeschaltet. Sie sahen nicht mehr, wie die R-10 in den
Transmitterring hineinraste und entmaterialisiert wurde. Da die Injektionen so dosiert waren,

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