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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war.
Diese seltsame Substanz war in stetem Wallen begriffen. Wenn die Blitze des vor Stunden
abgeklungenen Gewitters ganz dicht dabei einschlugen, dann drang aus dem Innern des eigenartigen
Wesens ein mattblaues Flackern wie der Widerschein des Wetterleuchtens.
    Für Omar versank die Gegenwart. Stumm betrachtete er die Biologen, die zu der Wolke
hinübersahen – vor Stunden hinübergesehen hatten …
    Der Begleitsoldat kam näher ins Bild. Er unterhielt sich mit den Forschern über die seltsame
Erscheinung. Aber selbstverständlich konnte der Okrill keine Laute rekonstruieren. Alles verlief
gespenstisch lautlos.
    Aus den Gesten der Menschen war zu entnehmen, daß sie sich über Kopfschmerzen beklagten.
    Dann hob der Soldat den Kombistrahler – und eine helle Glutbahn zuckte durch das
schemenhafte Bild.
    Atemlos beobachtete Omar die ›Geisterwolke‹. Sie verharrte einige Sekundenlang still. Deutlich
war – jedenfalls für Sherlocks Augen – die Lücke zu sehen, die der Strahlschuß in dem
fremdartigen Organismus gerissen hatte. Als die Wolke sich erneut bewegte, ging das mit
unwahrscheinlicher Schnelligkeit vor sich. Der Soldat wurde eingehüllt, bevor er den Feuerknopf
seiner Waffe abermals berühren konnte.
    Und dann verschwand Sergeant Murching in einem rasch vergehenden Flimmern.
    Allmählich fand Omars Geist in die Gegenwart zurück. Wie aus weiter Ferne drang Rhodans Stimme
an sein Ohr.
    »Sie sagen ja gar nichts mehr, Hawk. Was ist los? Was sehen Sie?«
    Omar schluckte. Dann setzte er seinen Bericht an der Stelle fort, wo ihn das Geschehen hatte
verstummen lassen. Rhodan hörte schweigend zu. Algon Dankin setzte mehrmals zum Sprechen an,
wurde jedoch durch eine energische Handbewegung Rhodans immer wieder zum Schweigen gebracht.
    Als Omar geendet hatte, räusperte sich Rhodan heftig. Dennoch klang seine Stimme belegt.
    »Nun dürfen Sie Ihre Theorie äußern, Professor!« wandte er sich an Algon Dankin.
    Der Epsaler ließ sich nicht zweimal auffordern.
    »Was Oberleutnant Hawk gesagt hat, wirft ein völlig neues Licht auf die Geschichte, Sir!« rief
er erregt. »Der Nebel ist demnach überhaupt kein Nebel, sondern ein ganz normaler
Organismus.«
    »Normal nennen Sie das …?« fragte Kasom ironisch.
    »Jawohl!« schnaufte Dankin. »Ich bin sicher, die von Hawk beschriebenen ›Körper‹ sind in
Wirklichkeit einzelne Körperzellen, die durch jene ›Fäden‹ untereinander verbunden sind. Nur
liegen die Zellen – im Gegensatz zu denen bekannter Organismen – viel weiter
auseinander. Mit bloßem Auge kann ein Mensch daher nur eine Ballung mehrerer Milliarden erkennen,
und auch das nur als Nebelschleier. Das ist meine Meinung.«
    »Als sehr vage erkennbaren Nebelschleier allerdings nur …«, meinte Melbar Kasom.
    Als die anderen ihn erstaunt ansahen, deutete er mit ausgestrecktem Arm über den glucksenden
Sumpfstreifen zum jenseitigen Waldrand.
    Omar Hawk fuhr herum.
    Die langsam heranschwebende Wolke wäre mit bloßem Auge wahrscheinlich überhaupt nicht
wahrnehmbar gewesen, stellte er fest. Nur auf den Infrarotoptiken erschien sie als schemenhaftes
Gebilde – und auch die Biologen hatten Infrarotgläser getragen …
    Der Epsaler wurde unruhig.
    »Wir sollten in den Wagen zurückgehen!« drängte er.
    »Abwarten!« meinte Rhodan ruhig. »Aus Hawks Schilderung – und auch aus Ihrem
Bericht – ging klar hervor, daß der Geisternebel nur auf Angriffe bösartig reagiert. Bitte,
lassen Sie die Waffen stecken.«
    Die Wolke verformte sich zu einem langgestreckten Ei, sank tiefer und schwebte dicht über dem
Sumpfstreifen. Der natürliche Nebel schien vor ihr auszuweichen.
    Algon Dankin stöhnte dumpf, als die Geisterwolke etwa zehn Meter vor ihnen anhielt.
    Das Weitere geschah so schnell, daß es denen, die unbeteiligt zusahen, später schwerfiel,
Einzelheiten zu rekonstruieren.
    Der Okrill fauchte plötzlich. Mit einem einzigen Satz übersprang er die Entfernung zu der
Wolke – und tauchte darin ein. Omar Hawk schrie einen lauten Befehl und stürzte dem Tier
nach. Bevor er die Wolke erreichte, tauchte Perry Rhodan neben ihm auf. Er wollte Hawk offenbar
zurückhalten.
    Und dann befanden sie sich beide in einem unsichtbaren Gespinst. Das Fauchen des Okrills klang
nahe, und irgendwo ›draußen‹ heulte der Antrieb des Shifts auf. Melbar Kasom schrie
unverständliche Worte.
    Im nächsten Augenblick brachen Kasoms Schreie und das Motorengeräusch ab …
    Das

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