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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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interessieren, auf welchem Prinzip sein Antrieb basiert. Aus den Ortungsanzeigen
und Energiemessungen war nichts von wachsender Beschleunigung oder von einem Linearraumein- und
-austritt zu erkennen.«
    Rhodan kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    »Mich würde noch mehr interessieren, warum die Kugel nur immer eine Strecke von zehn Millionen
Kilometern zurücklegt.«
    »Eine Falle für uns?« vermutete der Arkonide.
    Von einem Augenblick zum anderen materialisierte Gucky auf seinen Knien. Er zeigte seinen
Nagezahn in voller Größe und ließ die runden Kulleraugen von einem zum anderen blicken.
    »Ich vermute, die Insassen der Kugel können nicht anders.« Bedächtig kratzte er sich auf der
Brust. »Man sollte mich einmal einsetzen. Ich würde den Leuten dort schon zeigen, was eine Harke
ist.«
    Rhodan schüttelte mißbilligend den Kopf, ging jedoch nicht näher auf den Ausdruck ein.
    »Dafür ist es noch zu früh«, gab er zurück. »Erst müssen wir mehr über dieses Gebilde wissen.
Aber wenn du recht hast, und die Kugel vermag immer nur zehn Millionen Kilometer weit zu fliehen
und muß aus irgendeinem noch unbekannten Grunde eine gewisse Zeit bewegungslos verharren, dann
sollten wir sie irgendwann einmal zur Aufgabe zwingen können.«
    Er beugte sich vor und schaltete die Simultanverbindung zu den Kommandanten der anderen
fünfzehntausend Raumschiffe ein, die inzwischen sämtlich aufgeschlossen hatten.
    »Achtung, hier spricht Rhodan. Es ist damit zu rechnen, daß der Kugelkörper sich erneut zehn
Millionen Kilometer absetzt, sobald wir auf Schußweite herangekommen sind. Die Schiffe mit den
Einsatzzahlen viertausendundeins bis sechstausend gehen deshalb in den Linearraum zurück und
richten es so ein, daß sie an einem Punkt wieder in den Normalraum zurückkehren, der in der
bisherigen Fluchtrichtung des fremden Objekts liegt und zehn Millionen Kilometer von seinem
jetzigen Standort entfernt ist!«
    Ein deutliches Aufatmen erscholl aus dem Simultanempfänger. Eine Minute später zeigten die
Kontrolltafeln an, daß zweitausend Raumschiffe in den Linearraum eingetaucht waren.
    Nun kam es darauf an, was die Kugel tun würde, wenn sie floh und an ihrer neuen Position
bereits neue Verfolger vorfand.
    Dreizehntausend Schiffe näherten sich in halbkugelförmiger Formation der Kugel, die immer noch
reglos verharrte. Die Aufstellung glich einem Netz, das mit der Öffnung voran auf die Beute
zutrieb.
    Allmählich schoben sich die Ränder des Netzes an der Kugel vorüber. Rhodan erteilte einige
Befehle. Die vordersten Verbände schwenkten nach innen ein. Wieder erstrahlte der Raum im
irritierenden Glanz der Korrekturschübe.
    Und dann zeigten die Ortungsinstrumente dort, wo sich die Kugel eben noch befunden hatte,
nichts mehr an.
    Sofort nahm Perry Rhodan über die Funkzentrale indirekten Kontakt mit den Kommandanten der
zweitausend vorausgeeilten Kampfraumer auf. Der Führer des Verbandes meldete das Auftauchen der
Kugel – und im nächsten Augenblick ihr Verschwinden.
    Aus dem Simultanempfänger erschollen die erbitterten Flüche von fünfzehntausend terranischen
Raumschiffskommandanten.
    Perry Rhodan lächelte flüchtig.
    Dann fiel ihm etwas ein.
    Er befahl der Funkzentrale, die Space-Jet Leutnant Tudds zu rufen.
    Fünf Sekunden später traf die Antwort ein.
    Die SJ-22 meldete sich nicht mehr.
    Es ging alles viel zu schnell.
    Aus dem Nichts heraus materialisierte ein mit Tentakeln und anderen Auswüchsen besetzter
Kugelkörper. Die dunkle Wandung mitsamt den reglos herabhängenden Greifarmen – oder was es
sonst war – wirkte wegen der geringen Entfernung außerordentlich groß.
    Im Unterbewußtsein nahm Bron Tudd die Zahl auf dem Zielentfernungsmesser wahr: dreißig
Meter!
    Und im Unterbewußtsein reagierte Bron Tudd.
    Er übernahm den T-Strahlprojektor selbst und richtete ihn auf das fremde Gebilde aus. Als die
Zielautomatik Grünwert zeigte, drückte Bron auf den Auslöser. Gleichzeitig ließ er die mechanisch
wirkenden Halteklammern ausfahren.
    Es gab einen dumpfen Schlag.
    Bron bemerkte noch, daß sich die Wandungen der beiden Objekte fast berührten und daß die
Magnetklammern das fremde Gebilde unverrückbar festhielten, dann verschwand die gewohnte
Umgebung.
    Als der Leutnant wieder zu sich kam, war keine meßbare Zeit verstrichen.
    Dennoch erkannte er sofort, daß sich die Space-Jet nicht mehr an der alten Stelle
befand – denn die terranischen Raumschiffe,

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