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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die kurz vor der Rematerialisierung der Kugel
dort aufgetaucht waren, waren nicht mehr zu sehen.
    Nur das fremde Kugelgebilde war noch immer da!
    Bron Tudd lachte grimmig, als er die Lösung dafür fand.
    Der Gedanke an eine Entmaterialisierung war richtig gewesen, wenn auch nur durch einen
intuitiven Vorgang erzielt. Das fremde Objekt hatte sich in übergeordnete Energie
aufgelöst – entmaterialisiert – und war an einem anderen Ort wieder in den stofflichen
Zustand übergegangen.
    Und da die SJ-22 die Kugel in der eisernen Umklammerung hielt, hatte sie den ganzen Prozeß
unfreiwillig mitgemacht.
    »Ich weiß wirklich nicht, was es da zu lachen gibt!« sagte Baar Lun vorwurfsvoll.
    Bron Tudd schloß den Mund.
    Er bückte sich, hob den herabgefallenen Kautabak auf und steckte ihn dorthin zurück, wo er
hergekommen war. Erst danach entschloß er sich zu einer Antwort.
    »Das ist doch ganz einfach: Die Besatzung des fremden Objekts hat geglaubt, durch ihren
Hypersprung zu entkommen. Indem wir gerade noch rechtzeitig eine doppelte Fessel anlegten, schlug
ihre Absicht fehl. Von nun an sind sie bereits unsere Gefangenen, auch wenn sie das vielleicht
nicht einsehen werden.«
    »Ehrlich gesagt, ich sehe es auch nicht ganz ein«, erwiderte Ische Moghu. »Schließlich haben
nicht wir die Fremden mitgenommen, sondern sie uns. Von dieser Warte aus gesehen sind wir ihre
Gefangenen.«
    Bron winkte wegwerfend ab und spie in den Abfallvernichter.
    »Wir werden das Ding entern. Wozu haben wir ein Enterkommando an Bord?«
    Er erteilte die entsprechenden Befehle. Auf den Kontrollbildschirmen beobachtete er, wie die
zehn Mann des Enterkommandos in der Bodenschleuse der Space-Jet antraten. Befriedigt registrierte
er, daß es sich bei den Männern um ältere Leute handelte, Veteranen, die nicht zum erstenmal ein
feindliches Schiff enterten.
    Er sah auch, wie sich das Außenschott öffnete, wie die Männer ihre Waffen fester faßten und
die vordersten von ihnen zum Sprung ansetzten.
    Da gerieten die Tentakel des fremden Objekts in Bewegung. Sie peitschten durch das Vakuum und
fuhren mit furchtbarer Wucht in die offene Schleuse.
    Bron glaubte, das dumpfe Blaffen von Paralyseschüssen zu hören – andere Energiewaffen
konnten auf so kurze Distanzen nicht eingesetzt werden. Aber natürlich war das pure Einbildung;
im Schleusenraum befand sich keine Atmosphäre, die irgendwelchen Geräuschen als Medium hätte
dienen können.
    Dem ersten Angriff konnten die Männer des Enterkommandos mit knapper Not ausweichen. Einen
zweiten Angriff aber gab es nicht, da Bron Tudd über die Fernbedienungsanlage das Außenschott
schloß. Die sinnlos wütenden Tentakel blieben draußen. Sie schlugen so heftig gegen die Wandung
der Space-Jet, daß die Vibrationen bis zur Kommandozentrale durchkamen.
    Leutnant Tudd überlegte krampfhaft, was gegen das fremde Objekt zu unternehmen sei.
    Weder die Impulskanone noch das Transformgeschütz durfte er anwenden; ihre Energiefreigabe war
so groß, daß beide Raumfahrzeuge in der entstehenden Glutwolke vergast worden wären.
    Der Desintegrator …?
    Unwillkürlich schüttelte Bron den Kopf.
    Er kannte nichts über die Art und Weise, wie die hypothetische Besatzung der Kugel ihre
Antriebsenergie erzeugte. Es mußte sich jedoch unbedingt um einen thermonuklearen Prozeß handeln;
alle anderen Prozesse wären nicht ergiebig genug gewesen. In diesem Falle aber konnte die
auflösende Kraft des Desintegratorstrahls unter Umständen wichtige Sicherungsautomaten in ihre
molekularen Bestandteile auflösen. Die Folge wäre die gleiche gewesen wie bei einem Beschuß mit
der Transformkanone.
    Es war auch nicht möglich, mit einem weittragenden Desintegratorgeschütz die Tentakel der
Kugel einzeln zu zerstören; die auflösenden Prozesse hätten unbedingt auf die Kugelwandung
übergegriffen.
    Bevor er mit seinen Überlegungen zu Ende kam, erreichte ihn ein Warnruf von Ische Moghu.
    Moghu saß vor den Ortungskontrollen.
    Aufgeregt deutete der zwei Meter große Riese auf die Wandlerschirme des Impulstasters.
Unzählige blauweiße Punkte hoben sich gegen das Schwarz des Raumes ab.
    Die Verfolger!
    »Wenn sie das Feuer auf die Kugel eröffnen, gehen wir mit unter!« prophezeite Moghu.
    »Sie werden es nicht tun«, entgegnete Baar Lun an Tudds Stelle. »Ich weiß, daß Perry Rhodan
die fremde Kugel nur einfangen will. Außerdem wird er niemals die Besatzung eines eigenen
Raumschiffes

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