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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Körper sich anspannte. Sein Mund öffnete sich. Ich erwartete, daß er Alarm
schlagen würde, doch er blieb ruhig.
    Ich stieß Don Redhorse an und deutete schweigend in den Sitzungssaal hinab. Der Major nickte.
Er hatte Ostrums Reaktion ebenfalls bemerkt. Im Vorraum wartete Tannwander auf uns.
    »Nun?« erkundigte er sich spöttisch. »Hat diese Vorstellung tefrodischer Diplomatie Ihre
Erwartungen erfüllt?«
    »Allerdings«, sagte Rhodan. Er hielt den Tefroder am Arm fest. »Sie müssen uns noch einmal
helfen.«
    »Es kommt darauf an«, entgegnete Tannwander zögernd.
    »Wie lange dauern diese Sitzungen?« fragte Rhodan gespannt.
    »Ein paar Tage mindestens. Die Tamräte werden sich bis in die Abendstunden streiten und dann
schlafen gehen.«
    Rhodan nickte. »Werden sie alle in Stolark wohnen?«
    »Ja, aber in verschiedenen Hotels. Privat haben sie nicht gern etwas miteinander zu tun.«
Tannwander lächelte verächtlich. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Die Tatsache, daß die Tamräte in verschiedenen Hotels wohnen, erschwert unsere Aufgabe«,
sagte Rhodan. »Tannwander, Sie müssen uns die Adressen aller Tamräte besorgen, ausgenommen die
von Ostrum. Dann müssen Sie uns heute abend zu jedem einzelnen Hotel führen, in dem ein Tamrat
untergebracht ist.«
    Tannwander schüttelte verwundert den Kopf. »Sie müssen mir das schon erklären«, verlangte er.
»Ich verstehe nicht, was Sie sich davon versprechen. Wollen Sie einen Tamrat überfallen?«
    Rhodan streifte den Ärmel seiner zerlumpten Jacke hoch und zeigte Tannwander das kleine
Ortungsgerät.
    »Einer der Tamräte trägt ein Gerät, dessen Impulse wir aufgefangen haben. Natürlich wissen wir
nicht, welcher Tamrat es ist, aber wir müssen es herausfinden.«
    »Warum?« fragte Tannwander schroff. Er wurde immer mißtrauischer. Ich hielt es für verkehrt,
daß Rhodan ihm den Impulsaufzeichner gezeigt hatte.
    »Alara Vier hat auf Lemuria einen Verbindungsmann. Wir wissen nicht, wer es ist.« Rhodan
lächelte unterdrückt. »Noch nicht«, fügte er hinzu.
    »Sie glauben, daß einer der Tamräte für Alara Vier arbeitet?« Tannwander schüttelte sich vor
Lachen. »Das ist doch absurd.«
    »Das Gerät beweist, daß wir recht haben«, sagte Rhodan wütend. »Wenn es uns gelingt, den
richtigen Mann zu finden, können Sie sich Arbeit und Unkosten ersparen, Tannwander. Unser Freund
wird dann für unseren Rückflug nach Alara Vier sorgen.«
    »Hm!« machte Tannwander nachdenklich. »Ich glaube Ihnen kein Wort, aber ich werde Ihnen
helfen, weil es mir Spaß macht, gegen die Tamräte zu arbeiten. Spätestens morgen muß ich jedoch
zur Insel zurück. Bis dahin müssen Sie Ihren Mann gefunden haben.«
    »Darauf können Sie sich verlassen!« versicherte Rhodan grimmig.
    Tannwander blickte uns durchdringend an. »Noch etwas! Wenn Sie mich hintergehen, wird unsere
Organisation Sie bestrafen. Es gibt keinen Platz, wo Sie vor unserer Rache sicher sind.«
    Er war wirklich noch ein Junge, aber er meinte seine Worte zweifellos ernst. Doch Tannwander
war jetzt in den Hintergrund gerückt. Ich fieberte dem Abend entgegen. Würde er uns endlich zum
Ziel führen? Auch wenn wir Glück hatten und den Meister der Insel fanden, waren wir unsere Sorgen
noch nicht los. Wir mußten ihn dazu bringen, uns den Weg in die Realzeit zu zeigen, denn das
würde er bestimmt nicht freiwillig tun.
    Wir verbrachten den Tag in einer winzigen Kneipe, deren Besitzer es offenbar
gleichgültig war, wer bei ihm verkehrte. Seine anderen Gäste waren nicht sauberer als wir. Unsere
Anwesenheit schien ihnen nichts auszumachen. Tannwander beschäftigte sich damit, an einem
Traumautomaten zu spielen. Mit einem kleinen Sprechfunkgerät verständigte er den Piloten des
Gleiters, daß er weiterhin auf uns warten müßte.
    Am Nachmittag hörte es auf zu regnen, aber Big Blue vermochte mit ihren Strahlen die dichte
Wolkendecke nicht zu durchdringen. Tannwander blieb mürrisch und wortkarg. Wenn er sich nicht am
Traumautomaten beschäftigte, telefonierte er in der kleinen Sprechzelle im hinteren Teil des
Lokals. Er ließ sich mit sämtlichen Hotels verbinden. Auf diese Weise erfuhren wir, wo die
Tamräte Unterkunft bezogen hatten.
    »Die Adresse von Borganon kann ich nicht ermitteln«, sagte Tannwander. »Er ist wahrscheinlich
bei Freunden eingezogen. Ich werde im Regierungsgebäude anrufen, sobald die Sitzung vorüber ist.
Vielleicht erfahre ich dort, wo der Tamrat übernachten

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