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Silberband 030 - Bezwinger der Zeit

Titel: Silberband 030 - Bezwinger der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Augenlidern verriet ihm, daß der Gefesselte ihn verstand. Die
Lippen des Tamrats bebten. Offenbar versuchte Nevis-Latan zu sprechen. Es gelang ihm jedoch noch
nicht, seinen Körper zu kontrollieren.
    Rhodan gab Gucky einen Wink, doch der Mausbiber schüttelte den Kopf.
    »Ich kann ihn auf parapsychischem Weg nicht erreichen«, sagte er. »Sein Bewußtsein ist
vollkommen blockiert.«
    »Und Sie, André?« wandte sich Rhodan an den Hypno.
    »Aussichtslos, Sir«, sagte Noir. »In diesem Zustand ist Nevis-Latan gegen jeden Para-Angriff
geschützt.«
    Der MdI gab ein triumphierendes Krächzen von sich.
    »Nur keine voreilige Freude«, sagte Rhodan zu dem Gefangenen. »Wir werden Mittel und Wege
finden, Ihren Schutzblock zu durchbrechen. Wir haben darin Erfahrung. Auch der Parablock des
Zeitagenten Frasbur wurde zerstört.«
    »Meine … Absicherung ist … um vieles … stärker«, brachte Nevis-Latan mühsam
hervor. »Sie haben keine … Chance.« Er atmete schwer.
    »Sie haben auch nicht damit gerechnet, daß wir Sie überraschen könnten. Trotzdem ist es uns
gelungen.« Rhodan wollte den MdI zornig machen. Auf diese Weise konnten sie am schnellsten etwas
über die Pläne ihrer Gegner erfahren.
    Doch Nevis-Latan zeigte keine Reaktion.
    Er sagte: »Wenn Sie meinen Schutzblock … gewaltsam brechen, werde ich sterben, bevor
Sie … etwas erfahren haben.«
    Rhodan wechselte einen Blick mit André Noir. Es war durchaus möglich, daß es im Bewußtsein des
MdI einen ultimativen Sicherheitsbefehl gab. Bevor der Tamrat wichtige Geheimnisse verraten
konnte, würde er sich selbst vernichten. Mit solchen Schwierigkeiten hatte Rhodan gerechnet. Er
war jedoch entschlossen, alle Probleme zu überwinden. Es war ihnen gelungen, einen MdI zu fangen,
der den Schlüssel für die Realzeit besaß. Nevis-Latan war aus der Realzeit gekommen, um die CREST
III und ihre Besatzung auf Vario abzufangen. Er kannte den Weg in die Gegenwart.
    »Wir haben unser Ziel erreicht, Sir!« meldete Major Redhorse und unterbrach damit Rhodans
Überlegungen.
    »Welche Wassertiefe?« fragte Rhodan.
    »Siebzehn Meter!« antwortete der Cheyenne.
    Sie lagen jetzt unmittelbar vor der Küste. Rhodan wußte, daß sie sich von hier zurückziehen
mußten, sobald Atlan, Bradon und Papageorgiu an Bord waren. Das Risiko, daß ein neugieriger
Sporttaucher versuchen würde, sich dem U-Boot zu nähern, war zu groß.
    »Setzen Sie das Schiff auf Grund, bis die drei Männer an Bord sind«, ordnete Rhodan an.
    »Was haben Sie vor?« erkundigte sich Nevis-Latan. Seine Stimme klang noch schwerfällig, aber
er hatte in verblüffend kurzer Zeit eine Atemtechnik entwickelt, die ihm gestattete,
zusammenhängend zu sprechen.
    »Wir werden mit Ihnen eine Reise machen«, kündigte Rhodan an. »Wir werden Ihre
Unterwasserstation aufsuchen.«
    Der MdI lachte spöttisch.
    »Eine solche Station gibt es nicht«, erklärte er. »Sie haben eine überentwickelte Phantasie.
Ich nutze meine freie Zeit auf Lemuria, um Unterwassersport zu betreiben. Sie haben völlig
falsche Schlüsse aus meiner Leidenschaft gezogen.«
    Der Tamrat für das gesamte Transportwesen Lemurias war also entschlossen, seine Geheimnisse zu
bewahren. Nun, Rhodan hatte nicht damit gerechnet, daß Nevis-Latan freiwillig sprechen würde.
    »Wir könnten Ihnen den Zellaktivator abnehmen, wenn Sie nicht bereit sind, mit uns
zusammenzuarbeiten«, drohte er dem MdI.
    »Tun Sie es, und Sie werden sehen, was passiert«, erwiderte Nevis-Latan gleichgültig.
    Rhodan wußte, was geschehen würde. Er erinnerte sich noch gut an das Schicksal des ersten MdI,
den sie gefangengenommen hatten. Regnal-Orton war sofort gestorben, als man ihm seinen
Zellaktivator abgenommen hatte. Nevis-Latan durfte auf keinen Fall sterben. Sein Tod wäre einer
endgültigen Verbannung der CREST-Besatzung in der Vergangenheit gleichgekommen.
    Nevis-Latan schien Rhodans Gedanken zu erraten, denn er lächelte zufrieden.
    »Es ist für Sie betrüblich«, sagte er. »Ausgerechnet jetzt, da Ihnen der Erfolg sicher schien,
müssen Sie feststellen, daß Ihnen meine Gefangennahme keinerlei Nutzen bringt.«
    Rhodan legte seinen Schutzanzug ab. Die Selbstsicherheit des MdI überraschte ihn nicht.
    »Obwohl Sie darauf gewartet haben, daß wir hier eines Tages erscheinen, gelang es uns, Sie zu
überlisten«, sagte er zu Nevis-Latan. »Sie sind nicht unbesiegbar, Tamrat.«
    »Lassen wir doch diesen nichtigen Titel«, schlug Nevis-Latan

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