Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Robotern.
»Abführen!« befahl er. »Wenn ich mich mit unseren Gefangenen befaßt habe, werde ich mich um
Farnish kümmern.«
Mit gesenktem Kopf ging der Tefroder davon. Er wußte, daß er der Willkür des MdI ausgeliefert
war. Jeder Protest hätte seine Situation nur verschlimmert.
Miras-Etrin wandte sich an die Sektionschefs.
»Ich bedaure, daß ich so gegen Farnish vorgehen mußte, zumal ich ihn sehr schätzte«, sagte er
ironisch. »Ich hoffe jedoch, daß seine Verhaftung ein Ansporn für Sie alle sein wird. Vergessen
Sie nicht, daß wir die gleiche Zahl von Transportschiffen, für die uns bisher zehn Schleusen zur
Verfügung standen, nun in neun Schleusen entladen müssen. Ohne Zeitverlust natürlich.«
»Maghan«, sagte einer der Männer. »Unsere Kapazität ist …«
»Schalten Sie die Bandstraßen schneller«, unterbrach ihn Miras-Etrin ungeduldig. »Sie sehen
doch, daß die Terraner diesen Bahnhof entdeckt haben. Sollen wir warten, bis wir angegriffen
werden?«
Die Sektionschefs verließen die Zentrale der Station. Miras-Etrin konnte sich vorstellen, daß
sie ihn im stillen verwünschten. Das war ihm jedoch vollkommen gleichgültig. Weniger gleichgültig
war dem MdI das unverhoffte Auftauchen von drei Terranern und einem Maahk. Miras-Etrin ahnte, daß
die vier Eindringlinge nur Kundschafter waren, denen in absehbarer Zeit eine Flotte folgen
würde.
Wahrscheinlich stand irgendwo im Leerraum ein terranisches Schiff und wartete auf die Rückkehr
der vier Kundschafter. Trotzdem bestand kein Grund zur Panik. Miras-Etrin war überzeugt davon,
daß der Gegner nicht handeln würde, bevor die vier Spione nicht zurückgekommen waren oder
irgendeine Nachricht übermittelt hatten.
Es lag nun an ihm, die Gefangenen für seine Zwecke zu nützen.
In einem riesigen Raum, der früher den Maahks als Hangar gedient hatte, sah Don
Redhorse Arl Tratlo wieder. Man hatte dem Dreitöter bereits den Schutzanzug und die gesamte
Ausrüstung abgenommen. Er wurde von vier Duplos und einer Gruppe Roboter bewacht. Das Lächeln,
mit dem er den Major und Grek-1 begrüßte, war nicht gerade überzeugend.
»Es ging alles so schnell, daß ich Sie nicht warnen konnte«, bedauerte er. »Ich geriet in
irgendein Kraftfeld, das den Abwehrschirm meines Schutzanzuges neutralisierte. Auch der Deflektor
und die Sprechfunkanlage funktionierten nicht mehr.«
Redhorse überblickte den Raum, aber Egan Lathar war nirgends zu sehen. War dem Rumaler im
letzten Augenblick die Flucht gelungen? Redhorse hoffte es.
Der Major mußte seinen Schutzanzug und seine Ausrüstung ablegen. Nur Grek-1 durfte seinen
Schutzanzug behalten, da die Luftverhältnisse innerhalb des Bahnhofs feindlich für ihn waren. Die
Tefroder vergaßen jedoch nicht, auch dem Maahk die gesamte Ausrüstung abzunehmen.
»Dort drüben steht ein altes Maahkschiff«, sagte Arl Tratlo und deutete auf ein großes Schiff.
»Die Tefroder haben sein Äußeres verändert.«
Das Schiff lag auf der anderen Seite des Eingangs und bildete mit der Wand den Abschluß des
ehemaligen Hangars. Die Tefroder hatten große Teile der Außenfläche herausgetrennt und benutzten
jetzt einen Teil der Schiffsräume als Mannschaftsunterkunft. Redhorse fragte sich, was Grek-1 bei
dem Anblick des Schiffskörpers empfand. Vor fünfzigtausend Jahren hatten die Vorfahren der Maahks
mit ihm den Leerraum überwunden. Das war eine Leistung, auf die der Wasserstoff-Methan-Atmer
stolz sein konnte.
Die tefrodischen Wachen sprachen nur wenig. Sie schienen die Fähigkeiten der Terraner weit zu
überschätzen, denn sie ließen jeden Eindringling von zehn Robotern bewachen. Die Gefangenen
wurden zu einem Gleitband geführt, das sie zu einem großen Antigravschacht brachte. Redhorse
prägte sich die Umgebung genau ein. Wenn es eine Möglichkeit zur Flucht gab, war es gut, wenn sie
sich einigermaßen auskannten. Der größte Teil der Räume war bereits mit den von den Schiffen
herangebrachten Waffen und Triebwerken gefüllt.
Tratlo, der einige Meter vor Redhorse ging, drehte den Kopf und sagte: »Sehen Sie sich das an,
Major. Der gesamte Planetoid ist mit Nachschubgütern vollgestopft.«
»Nicht sprechen!« befahl einer der Tefroder und hob drohend die Waffe.
Tratlo zuckte mit den Schultern. Die Tefroder achteten darauf, daß ihre Gefangenen nicht
zusammen in den Antigravschacht traten. Tratlo machte den Anfang, gefolgt von zehn Robotern und
drei Tefrodern. Als nächster kam Grek-1 an
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