Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Zentrale war perfekt. Noch ehe die Männer richtig reagieren konnten, indem
sie die Schutzschirme ihrer Anzüge aktivierten, lebten die meisten Offiziere nicht mehr. Die
Überlebenden hingegen, die ihre Individualschirme rechtzeitig eingeschaltet hatten, kämpften mit
verbissener Wut gegen die winzigen Invasoren.
    Und so, dachte Hawk bitter, würde es auch in den anderen Sektoren des Schiffes aussehen. Der
Oxtorner verzichtete vorerst darauf, seinen Schutzschirm zu aktivieren, da er ihn bei seinem
Vorhaben nur hindern würde. Er wandte sich Ras Tschubai zu.
    Hawk warf sich den Teleporter über die Schulter und zog sich mit ihm zur Bordpositronik
zurück. Das Schott wich zur Seite, als er die Handfläche auf das Wärmeschloß legte.
    Er sicherte es von innen, nachdem er eingetreten war. Nun konnten weder Menschen noch
Mikro-Roboter in den sterilen, staubfreien Saal der P-Kontrolle kommen. Ras Tschubai war in
Sicherheit, und vielleicht fand das Gehirn eine Lösung der Frage, wie den Robotern beizukommen
war, ohne daß der Sieg gleichzeitig eine Niederlage bedeutete.
    Baar Lun befand sich mit Gucky zusammen auf dem Rückflug zur CREST III, als die
Nachricht von der Katastrophe auf der MAXIMILIAN ihn erreichte.
    Perry Rhodan selbst blickte vom Bildschirm des Hyperkoms.
    »Ich habe eine große Bitte an Sie, Lun«, sagte er. »Wenn Sie zur MAXIMILIAN fliegen und dort
Ordnung schaffen könnten …? Die Mikro-Roboter dürften keine Energien entwickeln, mit denen
Sie nicht fertig werden könnten.«
    Der Modul nickte.
    Im Frontschirm sah er bereits einen winzigen Ball auftauchen, der das Licht der Sonne Luum
reflektierte; die CREST III. Eben war er noch froh gewesen, aus dem Inferno vor Tamanium
entkommen zu sein und in wenigen Minuten an Bord des Flaggschiffes gehen zu können, das seine
neue Heimat geworden war – jetzt aber dachte er nicht mehr daran.
    Während er sich erneut abmeldete, schob seine Hand bereits den Hebel für Verzögerung bis zum
Anschlag.
    Die Moskito-Jet schien plötzlich im Raum stillzustehen. Eine kilometerlange Flammenlanze fuhr
aus den Bugdüsen, wurde kürzer und kürzer, je mehr das Fahrzeug an Geschwindigkeit verlor, dann
feuerten die Backbord-Korrekturdüsen. Die Jet wurde nach Steuerbord herumgerissen und stellte
sich schräg auf, als Baar Lun den Hauptantrieb dazuschaltete.
    Der Modul wandte sich um und blickte in die Augen Guckys, die ihn treuherzig ansahen.
    »Tut mir leid, Kleiner. Wir müssen noch einen Ausflug machen. Du hast es ja selbst
gehört.«
    Der Mausbiber pfiff die Melodie eines frechen Schlagers.
    Dann brach er plötzlich ab, faltete die Hände vor dem Bauch und wisperte kläglich:
    »Perry hätte mich wenigstens fragen können, ob ich mitmachen will!«
    Der Modul lächelte beruhigend.
    »Es wird für dich sicher nur ein kleiner Spaß, Einzahniger. Außerdem unterstehst du Rhodans
Befehlsgewalt – im Unterschied zu mir. Mich muß er fragen; dich braucht er nicht zu
fragen.«
    »Das ist es ja eben«, murrte Gucky. »Mich fragt niemand, was ich möchte und was nicht. Diese
komische Mücken-Jet hat noch nicht einmal Mohrrüben an Bord!«
    Verdutzt zwinkerte Lun mit den Augen. Dann lachte er rauh.
    »Dafür kannst du dich in den Vorratskammern der MAXIMILIAN eindecken.«
    Der Mausbiber zog scharf die Luft ein. Dann öffnete er den Mund und zeigte seinen Nagezahn in
voller Größe, ein Zeichen für seine gute Laune.
    »Tempo, Kahlkopf!« befahl er. »Volle Pulle! Sonst fressen die dämlichen Mikro-Roboter noch die
ganzen Mohrrüben!«
    »Volle Pulle …?«
    Gucky quietschte vergnügt über die Unwissenheit des Moduls.
    »Ja! Vollgas! Affenzahn! Gib ihm Saures, dem Triebwerk!«
    Baar Lun verzog die Unterlippe, als er begriff, was der Mausbiber meinte.
    »Nur gut, daß niemand auf der Erde weiß, was für alberne Dialoge an Bord terranischer
Raumschiffe geführt werden«, murmelte er vor sich hin. »Die Leute denken immer, wir deklamieren
Verse, anstatt wie normale Individuen zu sprechen, dabei …!«
    Gucky kicherte.
    »Meine Ohren sind ganz gut auf Zack, alter Schwede! Warum, o Dunkelweltler, flüsterst du?
Fürchtest du meinen Widerspruch? Ah! Laß dir sagen: Die Welt ist voller Schmutz und …
ähem!«
    Er kratzte sich ausgiebig hinter dem linken Ohr.
    »Ach, rutsch mir doch den Buckel runter! Ich rede, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Mein
großes Vorbild Bully sagt immer: Was Goethe in den Mund nahm, haben wir schon lange in der

Weitere Kostenlose Bücher