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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mir an, nicht wahr?«
    Rhodan nickte bestätigend.
    »Du warst vom ersten Augenblick an in Mirona Thetin verliebt, Arkonide.« Er zuckte die
Schultern. »Nun, wenn man diese Frau gesehen hat, kann man das verstehen. Sie ist äußerlich jung
und dabei gleichzeitig innerlich so gereift, wie man es selten bei einer Sterblichen findet. Sie
ist noch dazu von einer überragenden Schönheit, sehr geistreich und sehr interessant und verfügt
über einen hohen Intelligenzquotienten. Außerdem ist sie die gütige Herrscherin über den Planeten
Thetus und neun Milliarden Tefroder. Ich könnte es verstehen, wenn du sie zur Frau nehmen
würdest.«
    Der Arkonide verzog schmerzlich das Gesicht.
    »Ich liebe sie, Perry. Ich liebe sie, wie ich keine Frau jemals zuvor geliebt habe. Und
doch … Sie ist sterblich. Soll sie zusehen, wie ich ewig jung bleibe, während sie altert und
schließlich stirbt?«
    Ein Zug der Bitterkeit erschien um Rhodans Mundwinkel.
    »Du hast recht. Es würde einige Jahrzehnte gutgehen, aber dann begänne die Tragödie. So war es
zwischen Thora und mir; dennoch bleibt mir Thora in angenehmer Erinnerung. Wir beide waren sehr
glücklich miteinander, und ich möchte diese Episode in meinem Leben nicht missen.«
    »Aber es war eben nur eine Episode«, seufzte Atlan. »Ich weiß nicht …«
    Er brach ab und starrte geradeaus. Nach einer Weile drehte er sich müde um und füllte sein
Glas zum drittenmal.
    »Wenigstens sollte ich Mirona vor dem allgemeinen Untergang retten«, murmelte er vor sich
hin.
    Perry Rhodan wußte, was Atlan meinte. Zwar hatten es die Maahks nie ausdrücklich bestätigt,
aber es war anzunehmen, daß sie bei der Rückeroberung Andromedas keine besonderen Rücksichten auf
die Tefroder nehmen würden. Zuviel Leid hatten ihnen humanoide Sauerstoffatmer in ihrer
jahrzehntausendelangen Existenz zugefügt. Rhodan hoffte jedoch, daß sich die Maahks von ihrer
Vernunft leiten lassen würden und daß es früher oder später zu einer tragfähigen Koexistenz
zwischen ihnen und den Tefrodern kommen würde.
    Im Geiste sah er das braunhäutige Gesicht Mironas vor sich, die leicht hervorstehenden
Backenknochen, die mandelförmigen, schwach schräggestellten Augen und die vollen Lippen, ihr
tiefschwarzes Haar, das glatt zurückgekämmt und im Nacken zu einem schweren Geflecht vereint war.
Augen, aus denen Intelligenz und Energie leuchteten …
    Abrupt erhob er sich.
    »Wir werden sie retten, Atlan. Diese Frau hat es allein schon deswegen verdient, weil sie die
Menschheit vor den Amoksendern gerettet hat!«
    Omar Hawk schlief fest und traumlos. Neben seinem spartanisch harten Lager hockte
etwas, das im schwachen Lichtschein der fluoreszierenden Schalter und Türen nur als schwarzer,
unförmiger Koloß zu erkennen war.
    Plötzlich richtete sich eine kleine Gestalt auf, die bisher auf der Konsole des Interkoms
gesessen hatte. Ein äffisches Gesicht geriet in den Schimmer der Interkomkontrollampen,
lederhäutige Schwingen falteten sich auseinander.
    Mit einem Ruck stieß sich das Flatteräffchen aus dem Wegasystem ab und segelte lautlos durchs
Zimmer. Auf Hawks Brust landete es. Die zierlichen Greifhände fuhren in das Gesicht des
Oxtorners; die Fingerspitzen glitten sanft über Stirn und Schläfen.
    Das gleichmäßige Atemgeräusch Omars verstummte. Dann richtete sich der Mann auf, starrte
verschlafen auf die kleine Gestalt des Tieres und schüttelte den kahlen Schädel, als wollte er
damit die Benommenheit vertreiben.
    Seine Stimme klang rauh und kratzig, als er fragte:
    »Was willst du mitten in der Nacht, du Satansbraten?«
    Der Flatteraffe sagte etwas mit seiner hellen, zwitschernden Stimme, doch die Laute gingen in
dem Prusten, Schnauben und Ächzen unter, mit dem sich der Koloß aus dem Bett erhob.
    Die kugelförmigen Augen des Okrill verstrahlten ein gelbliches Leuchten.
    »Sei still, Sherlock!« befahl Omar Hawk. Er wandte sich wieder dem kleinen Tier zu.
»Wiederhole noch einmal, was du gesagt hast, Cicero!«
    Ein Zittern lief über das Nackenfell Ciceros.
    »Cicero Angst«, drang es aus der winzigen Kehle. »Omar nicht weitergehen. Omar zurück.
Gefahr!«
    Oberleutnant Hawk schaltete das Licht an. Plötzlich lag sein Schlafraum in rötlichem
Leuchten.
    Der Tierpsychologe und Spezialagent der Solaren Abwehr blickte aus zusammengekniffenen Augen
auf das kleine Tier aus dem Sumpfdschungel von Pigell. Er wußte mittlerweile, daß Cicero die
menschliche Sprache nicht

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