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Silberband 033 - OLD MAN

Titel: Silberband 033 - OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewahrte. Sie
sollten gelegentlich auch einmal daran denken. Sie finden mich in meiner Kabine. Leiten Sie den
Rückflug zur Wachflotte ein.«
    Atlan tippte grüßend an die Mütze, warf noch einen Blick auf die Ortungsschirme und verließ
die Zentrale.
    Eine halbe Stunde später wurde er von dröhnendem Gelächter aufgeschreckt. Die fünftausend
Männer des Ultraschlachtschiffes sahen über die Rundrufanlage den Tonfilm, den Dr. Malaut in der
FRANCIS DRAKE gedreht hatte.
    Atlan wartete, bis sich die USO-Soldaten beruhigt hatten. Danach stand es für ihn fest, daß
verschiedene Kommandanten zukünftig beide Augen zudrücken würden, falls der Freifahrer ihren Kurs
kreuzte; selbst dann, wenn er ein kleines Vergehen auf dem Gewissen haben sollte.
    Als sich der Verband bereits im Linearraum befand und das Eintauchmanöver vorbereitet wurde,
ließ sich Major Akanura bei Atlan anmelden.
    Der Lordadmiral nickte dem Pfortenroboter zu. Reglos schaute er dem eintretenden Kommandanten
der explodierten KOBE entgegen.
    Akanura trug eine frische Uniform. Seine leichten Brandwunden heilten bereits ab.
    »Nehmen Sie Platz. Was haben Sie mir zu sagen?«
    Atlan lehnte sich in seinem Schreibsessel zurück. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    Akanura war sehr blaß, aber auch sehr gefaßt. Er wußte, daß Roi Danton längst in Sicherheit
war.
    »Sir, ich habe eine dienstliche Meldung zu machen, die wahrscheinlich von Wichtigkeit ist. Sie
betrifft den Freifahrer.«
    »Ja, bitte!«
    Akanura schluckte den Kloß hinunter, der plötzlich in seiner Kehle steckte. Steif sitzend, die
Beine zusammengepreßt, mit beiden Händen den Helm umklammernd, erklärte er stockend:
    »Sir, ich habe bei der flüchtigen Berichterstattung kurz nach der Rettung übersehen, Ihnen
mitzuteilen, daß der Freifahrer die Blues mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Transformfeuer
verjagte. Wir bemerkten einige typische Kunstsonnen, die nur von spontan detonierenden und vorher
abgestrahlten Kernbomben schweren Kalibers erzeugt werden konnten. Es tut mir leid, Sir. Ich
hätte sofort daran denken sollen.«
    Atlan schaute auf die Schreibtischplatte nieder. In Gedanken versunken, malte er mit einem
Patentschreiber geometrische Gebilde auf die Unterlage. Akanura stellte nach einiger Zeit fest,
daß es sich um Dreispitze handelte!
    »Nun, dann haben Sie ja endlich Ihr Gewissen erleichtert«, erklärte der Arkonide, ohne
aufzusehen. »Selbstverständlich war das nur mit Transformkanonen möglich. Ich danke für Ihre
Meldung, Herr Major. Leider haben wir auf der FRANCIS DRAKE keine Hyperwaffen dieser Art
gefunden.«
    »Ich – ich bin überrascht.«
    Atlan warf den Schreibstift auf die Tischplatte und lehnte sich wieder zurück.
    »Ich bin es nicht, Herr Major. Roi Danton hat übrigens von sich aus über die Kunstsonnen
gesprochen, die Sie beobachtet haben. Er gibt einigermaßen plausibel an, sie wären durch
explodierende Blueseinheiten entstanden, deren Waffen er vorher durch exakten Punktbeschuß mit
konventionellen Thermokanonen zur Kernreaktion gezwungen hätte. Das klingt ganz gut, nicht wahr?
Sie müssen sich also getäuscht haben, denn wir haben – wie erwähnt – keine
Transformgeschütze entdeckt.«
    Akanura erkannte die goldene Brücke, die ihm von Atlan gebaut wurde.
    »Sir, Sie waren soeben noch der Auffassung, Dantons Erfolg sei nur mit Transformkanonen
möglich gewesen.«
    Atlan gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    »Ja, sicher habe ich das gesagt. Es ist auch jetzt noch meine Meinung. Etwas glauben und etwas
beweisen können, sind jedoch zweierlei Dinge. Wir konnten es nicht beweisen. Also habe ich
anzunehmen, daß es auf der FRANCIS DRAKE keine Hyperwaffen gibt.«
    »Obwohl Sie sicher sind, daß er mit Gigabomben angriff?«
    Akanura wagte ein Lächeln.
    Atlan zuckte mit den Schultern.
    »Sie kennen meinen Standpunkt. Ich zweifle keine Sekunde an Dantons Loyalität gegenüber der
Menschheit, mag er nun als charmanter Gauner verschrien sein oder nicht. Ein Mann, der Primitiven
Glasperlen für hochwertige Rohstoffe gibt, muß noch lange nicht unser Gegner sein. Außerdem
können wir den Freifahrern nicht verbieten, auf Planeten, die wir noch nicht gefunden und
somit unter die solaren Schutzbestimmungen gestellt haben, Handel zu treiben, wie es ihnen
möglich ist. Wir wissen sehr genau, daß Eingeborene niemals zu Tauschgeschäften gezwungen wurden.
Vielleicht verführt; aber nicht gezwungen! Also ist Danton nach unseren Gesetzen

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