Silberband 034 - Die Kristallagenten
menschlichen Besatzungen sind verloren«, berichtete der Mutant. »Die Birnenschiffe landen
auf …« Die Stimme des Teleporters versagte.
»Wir lassen ihn jetzt allein«, sagte Rhodan.
»Es geht schon wieder«, sagte Kakuta hastig. »Sie sollen alles erfahren. Die Birnenschiffe
landen auf dem zweiten Planeten. Ich weiß nicht, was dort geschehen wird.«
»Wir werden herausfinden, warum die sieben Schiffe auf der Dschungelwelt gelandet sind«,
versicherte Rhodan.
»Noch etwas«, sagte Kakuta, der fühlte, wie ihn seine Kräfte verließen. »Die Ortungsgeräte der
vier …«
»Ich weiß«, unterbrach ihn Rhodan. »Die Besatzungen aller vier Moskito-Jets berichteten
übereinstimmend, daß die an und für sich ausgezeichneten Ortungsgeräte der OLD MAN-Schiffe
offenbar schlecht arbeiten. Wahrscheinlich haben die menschlichen Besatzungen die Robotautomatik
ausgeschaltet und selbst die Kontrolle übernommen. Das ist im Augenblick die einzige
Erklärung.«
Die letzten Worte hörte Kakuta bereits nicht mehr.
Wenige Minuten später liefen an Bord der CREST IV die Positroniken an. Die Wissenschaftler und
Spezialisten begannen mit der Auswertung der vorliegenden Daten.
Es war Perry Rhodan klar, daß die Birnenschiffe nicht grundlos auf dem unbekannten Planeten
gelandet waren. Warum war der geplante Transport der Riesenkristalle in die Galaxis noch einmal
unterbrochen worden?
20.
Jefe Claudrin, Brent Firgolt, Marcus Everson, Wayne Täte, Arl Tratlo, Don Redhorse
und Nome Tschato – um nur einige zu nennen – waren Männer, deren Namen untrennbar mit
dem der Solaren Flotte verbunden waren.
In unzähligen Einsätzen hatten diese Männer ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um der Menschheit
den Weg ins Universum zu ebnen.
Über die Grenzen normaler Popularität hinaus waren diese Männer teilweise schon zu Lebzeiten
Legende geworden. Nicht alle Geschichten, die man von ihnen erzählte, entsprachen der Wahrheit,
denn die Raumfahrer des Jahres 2435 waren nicht weniger phantasiebegabt als die Seefahrer
vergangener Jahrhunderte.
Es gab unzählige Kommandanten, die tapfer, aufrecht und intelligent waren und deren Namen
einen angemessenen Platz in der Geschichte der Solaren Flotte erhielten. Wahrscheinlich kann kein
Geschichtsschreiber ergründen, warum nicht auch sie zu den sagenumwobenen Persönlichkeiten der
Raumfahrt gehörten.
Im Jahre 2435 gab es jedoch einen Mann, der alle Aussichten hatte, sich in die Liste der
Unvergessenen einzutragen.
Dieser Mann war Ems Kastori.
Er war General, 52 Jahre alt und nur 1,58 Meter groß.
General Ems Kastori kommandierte einen der berühmtesten Eliteverbände der Solaren Flotte, den
82. Gemischten Stabilisierungsverband, in Kurzform 82. GSV genannt.
Ems Kastori trug den Spitznamen ›der Heitere‹.
Der Verband, der am 17. November 2435 im Gebiet von Navo-Nord auftauchte, bestand
aus 50 Leichten Kreuzern der Städteklasse, dreißig Schlachtkreuzern, fünfzehn
Superschlachtschiffen der IMPERIUMS-Klasse und fünf Ultraschlachtschiffen der GALAXIS-Klasse.
Captain Minch Maunther, der an Bord der KC-6 auf die Ankunft dieser Schiffe gewartet hatte,
stellte sofort Funkkontakt her. Vor vier Stunden waren die CREST IV und die FRANCIS DRAKE in den
Linearraum aufgebrochen, um die Verfolgung der vier OLD MAN-Schiffe aufzunehmen.
In Maunthers Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab, als der Bildschirm des Normalfunks hell
wurde. Es war ein gutes Gefühl, einen schlagkräftigen Verband terranischer Schiffe in den
Magellanschen Wolken zu wissen. Bisher war Maunther die terranische Streitmacht recht unscheinbar
vorgekommen.
»KC-Sechs ruft Flaggschiff des soeben aus dem Linearraum getauchten Verbandes!« sprach
Maunther ins Mikrophon.
Noch bevor der Bildschirm das Gesicht eines Mannes zeigte, kam die Antwort.
»VESPASIAN an KC-Sechs. Die Verständigung klappt ausgezeichnet.«
Minch Maunther spürte, wie es in seinem Nacken prickelte.
Die VESPASIAN!
Welche Geschichten waren mit dem Namen dieses Schiffes verbunden!
Maunthers Stimme schwankte leicht, als er seinen Namen nannte.
»Captain Minch Maunther bittet, den Kommandanten des Verbandes sprechen zu dürfen.«
Endlich wurde ein Gesicht auf dem Bildschirm sichtbar.
Maunther schluckte trocken, als er den riesigen Kahlkopf sah, der auf einem viel zu kleinen
Körper saß.
Das war also Ems Kastori, von dem er schon unzählige Bilder gesehen hatte. Der General
lächelte, und seine Stimme klang sanft und
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