Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
breiten Kombigürtel mit der Waffentasche.
    »Was will der Gauner?« erkundigte sich Kasom. »Er muß doch einen Grund haben, die Kampfzone in
Jellicos-System zu verlassen und an einem Ort aufzutauchen, wo nichts los ist.«
    »Stimmt. Hier ist aber etwas zu holen. Sie vergessen, daß sich der tatsächliche
Befehlshaber über etwa siebentausend Freihändlerschiffe von zumeist beachtlicher Größe,
Bewaffnung und Ausrüstung von uns geneppt fühlt.«
    Melbar lachte dröhnend. Atlan hielt sich die Ohren zu.
    »Geneppt? Ausgerechnet Roi Danton, dessen Lebensaufgabe darin besteht, andere Leute übers Ohr
zu hauen?«
    Atlan blickte sinnend in den Spiegel. Kasom war, als schaute der Admiral hindurch.
    »Ich glaube, Sie irren sich. Dieser junge Mann, den ich, weiß der Teufel woher, kenne, spielt
ein kompliziertes Spiel. Sein Auftreten ist eine Maske. Ich frage mich, was er zu verbergen hat
und vor wem er sich verbergen will.«
    »Vor seinem eigenen Ich«, schlug Kasom spöttisch als Lösung vor.
    Atlan drehte sich um.
    »Sie haben unter Umständen ein wahres Wort gesprochen. Wir gehen an Bord der FRANCIS DRAKE.
Machen Sie sich fertig. Normale Borduniform. Paradekleidung ist überflüssig.«
    Kasom runzelte die Stirn. Er wunderte sich über die eigentümliche Einstellung seines Chefs.
Etwas wie Unruhe erfüllte ihn, als er sagte:
    »Sir, ich habe zwar über den Burschen Tränen gelacht und werde auch wahrscheinlich erneut
Tränen lachen; aber das bedeutet nicht, daß ich seine Maßnahmen grundsätzlich billige. Er hat
Transformkanonen an Bord!«
    »Richtig. Und Perry Rhodan weiß es! Ich bin neugierig, mit welchen Nachrichten Danton diesmal
ankommt. Auf dem uns bekannten Zentral- und Stützpunkt-Planeten der Kosmischen Freihändler
scheint man gut rechnen zu können. Sind Sie soweit?«
    Kasom überhörte die Frage und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund.
    »Man nennt diese Welt Olymp und die Sonne, die sie umkreist, Boscyks Stern. Kaiser Lovely
Boscyk soll der eigentliche Machthaber unter den Freihändlern sein, denen wir leider nicht das
Handwerk legen können, Rhodan hätte sie als autarke Macht in das Imperium eingliedern und sie
somit terranischen Gesetzen unterstellen sollen. Dann hätten wir es leichter, den Burschen auf
die Finger zu sehen.«
    Atlan ging auf die Tür zu und verscheuchte seinen Bedienungsroboter, der ihm eine frische
Uniform aufdrängen wollte.
    »Sie sehen die Dinge falsch. Dieser sogenannte Kaiser Boscyk ist ein alter kranker Mann. Er
hat lediglich zu repräsentieren, nicht aber zu befehlen. Außerdem bezweifle ich, daß sich die
Freihandelskapitäne Befehle erteilen lassen.«
    »Irgendwie muß die Organisation gelenkt werden.«
    »Dieser Lenker ist Roi Danton, Boscyks rechte Hand. Wenn man bedenkt, daß Roi lange Zeit die
Bodenschätze des Planeten Rubin ausbeuten konnte, ohne von uns daran gehindert zu werden, wird es
klar, daß er zu den wirtschaftlich mächtigsten Privatleuten der Galaxis gehört. Rubin ist die
reichste Fundstätte für Howalgonium; unersetzlich für Intelligenzen, die überlichtschnell
arbeitende Geräte aller Art bauen wollen. Nun kommen Sie schon.«
    Fünf Minuten später erschienen Atlan und der Ertruser in der Zentrale der IMPERATOR III. Auf
den großen Bildschirmen der Panoramagalerie glänzte bereits der Terkonitstahlrumpf der FRANCIS
DRAKE.
    Der achthundertfünfzig Meter durchmessende Kugelkörper kam mit hoher Fahrt auf. Aus den
Schirmfelddüsen des mächtigen Maschinenringwulstes peitschten glutende Energieströme, die auf den
Tasterschirmen wie leuchtende Wasserfälle erkennbar wurden.
    »Größer als ein Schlachtschiff der STARDUST-Klasse«, nörgelte Oberst Reyht. »Ich möchte
wissen, wo solche Giganten in derartiger Perfektion gebaut werden. Dabei denke ich vor allem an
die Bewaffnung. Die FRANCIS DRAKE hat eine Feuerkraft wie ein
Fünfzehnhundertmeter-Imperiumsraumer.«
    »Mehr, viel mehr«, korrigierte Atlan mit einem amüsierten Seitenblick auf den erbosten
Kommandanten seines Flaggschiffes. »Sie vergessen die neuartige Ladeautomatik seiner
Transformgeschütze. Danton schießt drei- bis viermal so schnell wie wir.«
    Atlan blickte auf die Bildschirme, von denen die FRANCIS DRAKE nun voll eingefangen wurde. Die
Infraroterfassung war erstklassig.
    Das mächtige Kugelschiff wurde mit lohenden Triebwerken innerhalb einer Sekunde zum Stillstand
gebracht. Es war, als hätte ein unsichtbarer Riese ein heranrasendes Geschoß

Weitere Kostenlose Bücher