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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden konnten.
    Aber selbst die Machtfülle des Solaren Imperiums hatte nicht ausgereicht, von zwei
entgegengesetzten Seiten der Milchstraße aus vorzustoßen – und die Gefahr aus Andromeda war
aktueller gewesen.
    Erst seit einigen Jahren hatte man die Kraft aufgebracht, die beiden Magellanschen Wolken von
Explorerschiffen erkunden und kartographieren zu lassen. Explorerschiffe waren
aufgebrochen – und nicht zurückgekehrt.
    Seitdem waren erhebliche Teile der Imperiumsflotte und der USO-Schlachtschiffe im Sektor
Morgenrot massiert worden, dem sogenannten Ausfallsektor zu den Magellanschen Wolken. Von hier
erstreckte sich eine Materiebrücke aus interstellarem Gas in den Leerraum hinaus – eine
Folge der Kräfte, die zwischen der Milchstraße und den beiden vorgelagerten Zwerggalaxien
wirkten.
    Und nun ging es über diese für menschliche Augen unerkennbare Brücke hinüber – im Gefolge von
vier gigantischen Schiffen, die ursprünglich zum Nutzen der Menschheit gebaut worden waren und
nun einem unbekannten Gegner als Transportmittel dienten.
    Roi fragte sich, was aus den beiden tapferen Männern geworden war, die aus einem der
feindlichen Schiffe heraus einen kurzen Funkspruch abgegeben und das Ziel der Reise genannt
hatten.
    Der Freihändler seufzte.
    Er glitt von der Sessellehne herunter, als das Warnlicht über der Tür zu blinken begann und
der Eintauchalarm schrillte.
    Das Bild auf dem Aussichtsschirm hatte sich bereits verwandelt. Schemenhaft huschten wirbelnde
Schleier und Streifen darüber hin, blinkende Lichter erschienen und verschwanden wieder.
    Irgendwo voraus rasten die vier Ultraschlachtschiffe des Riesenroboters mit ihrer stumpfsinnig
handelnden menschlichen Besatzung und den Kristallballungen durch den linearen Zwischenraum,
unsichtbar für das menschliche Auge und unauffindbar für alle Ortungsgeräte – außer dem
Halbraumspürer.
    Roi fühlte sich plötzlich müde. Er ahnte, daß er bald kaum noch Gelegenheit zu einem Schlaf
haben würde, und schritt in die Schlafkabine. Das Pneumobett nahm ihn mit sanftem Rütteln und
Wiegen auf, ein Antigravprojektor verringerte sein Körpergewicht um fünfzig Prozent – und
innerhalb weniger Sekunden schlief er fest und traumlos.
    Er erwachte von dem gellenden Pfeifen der Alarmanlage.
    Mit halbem Ohr nur hörte er auf die Stimme des epsalischen Kommandanten der CREST, während er
sich aus dem Bett schwang und in den Wohnraum eilte.
    Wieder einmal hatte sich das Bild auf dem Aussichtsturm verändert.
    Roi Danton erkannte, daß er mindestens zehn Stunden geschlafen haben mußte.
    Die funkelnde Sternenfülle der Großen Magellanschen Wolke verdeckte bereits das gesamte
Blickfeld.
    Roi starrte einige Zeit auf das großartige und zugleich bedrückende Bild. Dann wandte er sich
um und schaltete die Separatverbindung zu Oro Masuts Kabine ein.
    »Wie lange soll ich noch auf das Frühstück warten, Zwerg!« schrie er, als des Ertrusers
riesenhafter Oberkörper auf dem Bildschirm erschien.
    Oro grinste. Sein von Brandnarben entstelltes Gesicht wirkte wie eine Teufelsfratze.
    »Ich komme sofort, Majestät!« dröhnte es aus dem Empfänger.
    Roi Danton erwiderte das Grinsen.
    »Laß den Unfug, Ungeheuer. Wir sind unter uns. Aber vielleicht solltest du einmal auf den
Aussichtsschirm sehen!«
    »Schon getan. Angesichts des atemberaubenden Anblicks habe ich ein Spezialfrühstück
zubereitet.«
    Roi schaltete das Gerät aus.
    Er reckte sich. Dann lief er ins Bad, um sich für den nächsten Auftritt anzuziehen.
    Die Linearmanöver wurden immer kürzer und folgten immer dichter aufeinander, seit
der erste zerfaserte Außenarm der Großen Magellanwolke passiert worden war.
    Praktisch befand sich die CREST IV bereits innerhalb der Sternwolke, aber die Hypertaster
hatten vor Beginn des laufenden Linearmanövers im Umkreis von fünfhundert Lichtjahren keinen
einzigen Stern getroffen.
    Die Große Magellanwolke erwies sich als ein Zwischending zwischen einem irregulären und einem
spiraligen Sternnebel mit einem Durchmesser von 25.000 Lichtjahren. Die Rotation wurde offenbar
von der Gezeitenwirkung der Milchstraße beeinflußt und verlief kontinuierlich wie dort.
Vereinzelte Spiralarme zeigten seltsame Krümmungen nach außen, und die äußeren Enden dieser Arme
wiesen zum überwiegenden Teil auf die heimatliche Galaxis. Die Reflexbilder der Hyperortung
zeigten außerdem, daß die Materiebrücke, wie sie bereits zwischen Milchstraße und

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