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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu erleben.«
    Rhodan achtete nicht auf Dantons Worte. Plötzlich verschwanden die vier Raumschiffe OLD MANS
von den Reliefbildschirmen.
    »Sie sind in die Halbraumzone eingedrungen!« rief Oberstleutnant Hefrich. »Das heißt, daß sie
uns entwischt sind, Sir.«
    »Sie vergessen den Halbraumspürer«, sagte Atlan.
    »Nun gut, Oberst«, sagte Rhodan. »Folgen wir den gegnerischen Einheiten in den Linearraum. Ich
bin gespannt darauf, was wir auf dem Bildschirm des Halbraumspürers zu sehen bekommen.«
    Sekunden später erreichte die CREST IV den kritischen Beschleunigungswert und drang in die
Zone zwischen Hyperraum und Normaluniversum ein.
    Rhodan verließ seinen Platz. Zusammen mit Atlan, Danton und Melbar Kasom begab er sich zum
Halbraumspürer.
    Danton stellte sich breitbeinig vor das Ortungsgerät und hob einen Arm.
    »Da sind sie!« stieß er hervor.
    Auf dem Tasterschirm des Halbraumspürers zeigten sich vier Echopunkte. Es handelte sich
einwandfrei um die vier Raumschiffe, die unmittelbar vor der CREST IV im Linearraum verschwunden
waren.
    Zum erstenmal war ein terranisches Schiff in der Lage, fremde Objekte auch innerhalb der
Librationszone zu verfolgen.
    »Es funktioniert!« sagte Roi Danton stolz. Ein fünfter Punkt wurde auf dem Kontrollschirm des
Halbraumspürers sichtbar.
    Danton hüstelte. »Das ist die FRANCIS DRAKE«, bemerkte er. »Sie kann uns mit Hilfe ihres
Halbraumspürers folgen.«
    »Ich wußte, daß es ein großartiges Gerät ist«, sagte Atlan. »Wir haben kein schlechtes
Geschäft gemacht, Perry.«
    »Wir haben teuer dafür bezahlt«, hielt ihm Rhodan entgegen.
    »Alle wertvollen Dinge sind teuer, Grandseigneur«, sagte Roi Danton.
    Plötzlich hatte Rhodan wieder den Eindruck, daß er Danton von irgendwoher kannte. Er
überlegte, daß dies ein Irrtum sein mußte. In seinem Leben war er schon oft mit so gerissenen
Burschen wie Roi Danton zusammengetroffen. Und irgendwie, fand Rhodan, sahen alle diese Menschen
einander ein bißchen ähnlich.

9.
    »Objekte haben Linearraum verlassen«, meldete Oberstleutnant Ishe Moghu knapp.
    Merlin Akran stieß einen epsalischen Fluch aus, der für den Ersten Offizier unverständlich
blieb.
    Zugleich zuckten seine breiten Hände vor. Die eine hieb auf den Alarmgeber, die andere auf die
Schaltplatte des Kalup-Generators.
    Unter diesen Umständen fand niemand Zeit, sich auf den Linearraumaustritt der CREST IV
vorzubereiten. Die seltsamen grünen Schleier und Lichtreflexe der Halbraumzone machten nahezu
übergangslos der tintigen Schwärze des interkosmischen Raumes Platz.
    Nur im Heckschirm der Panoramagalerie strahlte die Linse der Heimatgalaxis. Hell hob sich die
abgeplattete Kugelgestalt des Zentrumssektors gegen die von Staub- und Gasnebeln durchsetzten
Spiralarme ab.
    Und im Frontschirm schimmerte silbrig ein eigentümlich zerfranster Lichtfleck: die Große
Magellansche Wolke!
    Die Aufmerksamkeit Ishe Moghus richtete sich jedoch nicht auf eine der beiden Sterneninseln,
sondern auf den runden, ein dreidimensionales Abbild zeigenden Übertragungsschirm der
Hyperortung.
    Fünf Tasterreflexe waren sofort nach dem Sturz ins Normalkontinuum dort aufgetaucht: vier sehr
undeutliche – und ein sehr kräftiger grüner Punkt.
    »Möchte wissen, was das alles zu bedeuten hat«, sagte der Kommandant grollend. »Jetzt
verfolgen wir die Schiffe schon seit vier Tagen, ohne daß ein Sinn in ihren Aktionen erkennbar
ist. Wir könnten längst am Ziel sein, wenn die nicht dauernd zwischen Einstein- und Linearraum
hin und her sprängen wie blinde Akibus!«
    Der Erste Offizier verzog die Lippen zu einem breiten Grinsen und entblößte dabei zwei Reihen
prachtvoll schimmernder, weißer Zähne. Seit der Afroterraner vor mehr als dreißig Jahren als
blutjunger Leutnant auf das Solare Flaggschiff gekommen war, hatte er noch keinen Zahnarzt
benötigt. Während der ersten zehn Jahre hatten seine Freunde immer wieder Wetten abgeschlossen,
die die Frage zum Inhalt hatten, wann Ishe Moghu sich bei einem Sondereinsatz an trockenem
Dauerbrot einen Zahn ausbeißen würde. Danach war ihr Interesse an dem Thema abgeklungen; der
schwarzhäutige Hüne aber besaß noch heute sämtliche Zähne.
    »Ich weiß nicht, was Akibus sind«, sagte er ironisch, »aber ganz gewiß springen sie nicht
zwischen Einstein- und Linearraum hin und her.«
    Oberst Akran wandte sich um.
    Es sah aus, als drehte sich ein Kleiderschrank auf einem Gelenkbolzen – ein relativ

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