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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ironischen Grinsen. Die Deflektorfeldgeneratoren würden die
beiden zwar unsichtbar machen, indem sie die Strahlung des sichtbaren Lichts um sie herumlenkten.
Aber das genügte nicht, um auch die Antigravplattform zu tarnen.
    Melbar Kasom hatte unterdessen das Schott entriegelt. Schmatzend ließen die Hermetikdichtungen
die Türränder frei. Das Schott schwang auf.
    Kasom steckte den Oberkörper durch die Öffnung.
    »Die Luft ist rein«, flüsterte er und wollte hinauskriechen.
    Dabei erwies sich, daß die Gurrads beim Bau ihres Schiffes nicht daran gedacht hatten, daß
eines Tages Ertruser versuchen würden, die Mannschotte der Reparaturgänge zu benutzen.
    Kurz entschlossen versetzte Masut seinem Kollegen einen kräftigen Tritt ins Gesäß.
    Kasom kam frei. Auf dem Bauch rutschte er über die ganze Breite des angrenzenden Ganges.
    Oro hob den Waffengürtel auf, der im Schottrahmen hängengeblieben war, und warf ihn Kasom
nach. Dann schnallte er seinen eigenen Waffengürtel ab, woraufhin er die Öffnung einigermaßen
anstandslos passieren konnte.
    Anschließend griff er in den Reparaturgang hinein und zog die Antigravplatte hinter sich
her.
    Nachdem sie das Schott von außen wieder verriegelt hatten, schlichen sie auf leisen Sohlen bis
zur nächsten Biegung.
    Oro Masut, der vorsichtig um die Ecke spähte, zuckte erschrocken zurück.
    »Ein Lastkarren!« flüsterte er dem Kollegen zu.
    Kasom fluchte unterdrückt.
    Der Gang bot keinerlei Möglichkeit, sich zu verstecken – und bis zur nächsten Biegung
würden sie nicht mehr kommen, bevor der Lastkarren heran war.
    Es blieb ihnen nichts weiter übrig, als sich eng an die Wand zu drücken und die
Antigravplattform hinter sich zu schieben, damit sie durch den Einfluß der beiden Deflektorfelder
halbwegs unsichtbar würde.
    Kaum hatten sie diese kümmerlichen Vorbereitungen getroffen, als der Lastkarren auch schon
dicht an ihnen vorbeifuhr. Er rollte auf Gummirädern, aber die Lager waren anscheinend defekt, so
daß er ein nervtötendes Quietschen und Knacken von sich gab.
    Der Fahrer des Karrens blickte weder nach rechts noch nach links. Er döste mit
halbgeschlossenen Schlitzaugen vor sich hin.
    Oro Masuts Augen wurden unnatürlich groß, als er sah, was in dem Ladekasten lag.
    Frisches Fleisch!
    Im nächsten Augenblick fühlte er sich beiseite gestoßen. Er sah, wie Melbar Kasom dem Karren
ein Stück nachlief und dann in den Ladekasten griff.
    Als der USO-Spezialist zu seinem Gefährten zurückkehrte, hielt er die kopfgroße Keule
irgendeines Schlachttieres in der Hand.
    Vorwurfsvoll schüttelte Oro den mächtigen Schädel.
    Aber Melbar grinste ihn nur an. Rasch stopfte er die Keule in das Oberteil seiner
Kampfkombination. Danach setzten die Ertruser ihren Marsch fort.
    Nach langem Suchen fanden sie endlich ein ideales Versteck im Pumpenraum einer
Landebeinhydraulik.
    Zwar war der Raum außerordentlich eng, vor allem für die riesigen Ertruser, aber hier gab es
wenigstens keine elektrischen Hochspannungen, da die Anlage auf mechanisch-hydraulischer Basis
arbeitete.
    Hier beschlossen sie zu bleiben, bis das Schiff irgendwo landete.
    Oro Masut erwachte, weil ihn etwas in die Seite drückte. Ächzend richtete er sich
auf und schaltete seinen Brustscheinwerfer an, denn im Pumpenraum brannte kein Licht.
    Er stellte fest, daß er im Schlaf unter das massive Hauptrohr des Pumpensystems gerollt war
und daß der stählerne Hebel eines Überdruckventils sich gegen seine Schulterblätter preßte.
    Schimpfend kroch er wieder an seinen alten Schlafplatz. Aber dort hatte sich unterdessen
Melbar Kasom breitgemacht. Nun wußte Oro auch, warum er unter das Hauptrohr gerollt war. Sicher
hatte Kasom ihn im Schlaf immer weiter geschoben, um mehr Platz für sich selbst zu bekommen.
    Oro überlegte, ob er den Gefährten ans Schienbein treten oder unter das Hauptrohr quetschen
sollte. Aber dann verzichtete er auf eine billige Rache. Melbar Kasom hatte ihn ja nicht
absichtlich zur Seite geschoben.
    Vorsichtig stieg er über ihn hinweg und ergriff den Rand des Landebeines, das mit seinem
oberen Teil ein Stück in den Pumpenraum hineinragte.
    Oben war genügend Platz zum Schlafen, wenn man sich zusammenrollte. Oro Masut hoffte nur, daß
er nicht im Schlaf herunterstürzte. Aber unter ihm lag Kasom, also würde er weich fallen, sagte
er sich. Beruhigt schlief er ein.
    Als er wach wurde und auf die Uhr sah, stellte er fest, daß er dreizehn Stunden hintereinander

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