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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr an Wahrscheinlichkeit verloren.
    Als die beiden führenden Schiffe nach der vierten Transition der Gurrads zusammen mit acht
Schlachtkreuzern des 82. GSV am Eintauchort eintrafen, sanken diese Aussichten fast bis auf
Null.
    Wie Schrotkugeln flogen die rematerialisierten Birnenraumer in alle Richtungen davon. Acht
Schiffe reichten bei weitem nicht aus, jedes einzelne Schiff zu verfolgen.
    Atlan hatte nichts weiter tun können, als den Kommandanten der einundzwanzig Schiffe, zu denen
nach wie vor Funkkontakt bestand, die Anweisung zu geben, die nächsten Eintauchschocks der
Birnenraumschiffe abzuwarten und sich dann so weit wie möglich über die betreffenden Raumsektoren
zu verteilen. Anschließend sollten sie relativ fahrtlos im Raum stehen bleiben und nur die
Schockwellen registrieren – und zwar so lange, bis sie völlig ausblieben. Danach würde eine
pedantisch genaue Überprüfung jedes Eintauchorts stattfinden.
    Nur so bestand noch eine winzige Aussicht, den Guerillastützpunkt zu finden, nach dem die
Terraner höchstwahrscheinlich transportiert wurden.
    Nach der neunten Transition hob Melbar Kasom lauschend den Kopf. Unwillkürlich
griff Oro Masut nach seiner Waffe.
    »Was ist los? Kommen die Gurrads?«
    Beruhigend winkte der USO-Spezialist ab.
    Nach wenigen Minuten verzog sich sein Gesicht zu einem zufriedenen Lächeln.
    »Das Schiff verzögert. Weißt du, was das bedeutet, Masut?«
    Natürlich wußte Dantons Leibwächter das. Wenn das Birnenraumschiff verzögerte, dann näherte es
sich höchstwahrscheinlich seinem Ziel, dem sagenhaften Stützplaneten der Guerillakämpfer.
    Vier Tage lang hatten sie auf diesen Augenblick gewartet, hatten sich ausgemalt, welche
Freudentänze sie aufführen würden, wenn sie Aussicht darauf erhielten, aus ihrem dumpfen, kalten
Versteck herauszukommen und die reine Luft eines Sauerstoffplaneten einzuatmen.
    Nun, da es soweit war, taten sie nichts von alledem. Sie vollführten weder Freudensprünge,
noch schrien sie ihre Erleichterung heraus.
    Plötzlich wurden sie von der Frage gequält, was sie auf dem Zielplaneten erwarten würde, ob
die Luft atembar sei oder aus giftigen Gasen bestünde – oder ob der Birnenraumer wegen der
zusätzlichen Fracht der befreiten Gurrads bei der Landung auseinanderbräche.
    Außerdem waren ihre Nahrungsmittel so gut wie aufgebraucht. Bei äußerster Streckung würden sie
noch einen Tag reichen, dann mußten sie sich nach etwas anderem umsehen.
    Alles das bedrückte die beiden Ertruser, denn von der Beantwortung dieser Fragen oder der
Lösung des Nahrungsproblems hing es ab, ob ihr Geheimeinsatz ein Erfolg oder ein Mißerfolg
wurde.
    »Ich schlage vor, daß wir uns hinlegen und schlafen. Nach der Landung werden wir auf
Kräftereserven angewiesen sein.«
    Kasom hatte den Vorschlag gemacht, und ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Spottlust nickte
Oro Masut lediglich mechanisch.
    Sie streckten sich auf dem harten Boden so lang wie möglich aus und schlossen die Augen.
    Oro Masut erwachte von einem heftigen Stoß.
    Etwas zischte und gurgelte ohrenbetäubend laut.
    Dafür fehlte ein anderes Geräusch, das bisher immer dagewesen war: das Arbeitsgeräusch der
Triebwerksaggregate …
    Masut fuhr hoch und schaltete seinen Brustscheinwerfer an. Unsicher wankte er zu Kasom
hinüber, denn der glatte Boden unter seinen Füßen schwankte und zitterte wie das Deck einer
Segeljacht in stürmischer See.
    Das Schiff war gelandet, und das Schwanken und Beben kam von den nachschwingenden
Teleskopfederungen der Hydraulik-Landebeine.
    Oro tat einen weiteren Schritt auf den noch immer schlafenden Gefährten zu – und stürzte
plötzlich in einen Abgrund.
    Im letzten Augenblick warf der Ertruser die Arme hoch und krallte die muskulösen Finger an den
Rand des mysteriösen Abgrunds, der ihn beinahe verschlungen hätte.
    Nun erwachte auch Melbar Kasom.
    Endlich konnte sich Masut bemerkbar machen.
    Dann schob sich sein breites Gesicht über den Spalt, in dem der Leibwächter Roi Dantons
hing.
    Ein flüchtiges Grinsen huschte über Kasoms Gesicht.
    »Selbst die blinde Henne findet manchmal ein Korn«, murmelte er undeutlich.
    Oros Gesicht lief vor Zorn bläulichrot an.
    »Toktoktoktaak!« machte er wütend. »Sie legte jeden Tag ein Ei und sonntags manchmal
zwei. – Hilf mir doch! Soll ich mir vielleicht die Fingergelenke auskugeln!«
    Kasoms Grinsen verstärkte sich.
    »Von Anatomie hat der Kerl auch keinen blassen Schimmer«,

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