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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Brille – in einem Zeitalter, in dem die Ophthalmologie selbst angeborene Blindheit auf
organischem Wege zu heilen verstand.
    Captain Parmenter, der Ein- und Ausgang der B12-Schleuse überwachte, hatte den Fremden auf
seinem Bildschirm vor kurzem an Bord eines Raumgleiters an der CREST IV anlegen sehen. Er wußte
nicht, woher er kam. Es befanden sich zu viele Schiffe in unmittelbarer Umgebung des
Flaggschiffs.
    Der Bucklige trug auf dem rechten Oberarm die verwaschenen Rangabzeichen eines Leutnants.
Trotzdem baute er sich in aller Lässigkeit vor Parmenters Schaltpult auf. Aus der Nähe konnte
Parmenter sehen, daß er ein wenig schielte.
    »Charlie Weasel«, stieß er aus dem Mundwinkel hervor. »Auf Befehl des Administrators –
oder wie er sich nennt.«
    Parmenter riß die Augen auf.
    »Auf Befehl des was?«
    Der Bucklige zuckte mit den Schultern.
    »Na schön. Großadministrator.«
    Parmenter schluckte. Dann wurde er sich seiner Würde bewußt.
    »Soweit haben Sie das Moment der Überraschung auszunutzen verstanden, Leutnant«, schnarrte er.
»Jetzt treten Sie drei Schritte zurück, und dann salutieren Sie ordnungsgemäß, bevor Sie Ihr
Anliegen von neuem vortragen. Klar?«
    Weasel rührte sich um keinen Zentimeter. Er legte den Kopf ein wenig schräg und bedachte
Parmenter mit dem Blick eines Mannes, der seiner Langmut zuviel zugemutet fühlt.
    »Wenn ich all das tue, mein Freund«, antwortete er mit herablassender Geduld, »verlieren Sie
insgesamt eine Minute, und dann kommt Ihnen der Administrator auf den Hals, weil er mir auftrug,
so schnell wie möglich zu erscheinen. Wie wollen Sie …«
    Parmenter sprang auf. Seine Geduld war zu Ende.
    »Für wen halten Sie sich?« donnerte er. »Treten Sie zurück und salutieren Sie!«
    Der Bucklige gehorchte schließlich. Mit der Miene eines Märtyrers retirierte er die
vorgeschriebene Anzahl von Schritten und hob die rechte Hand müde zum Kopf.
    »Mathematiker Weasel zur Stelle – auf ausdrückliche Anordnung des Herrn
Großadministrators.«
    Er räusperte sich und rückte von neuem gegen Parmenters Schaltpult an. »Kann ich
jetzt …?«
    Parmenter ließ sich hinter dem Pult nieder und drückte die Suchtaste seines
Melderegisters.
    »Ihre Behauptung muß überprüft werden«, sagte er. »Es kann schließlich nicht jeder hier
hereinkommen und behaupten, er sei beim Großadministrator bestellt.«
    Weasel machte eine verächtliche Geste und sah zur Seite. Parmenter durchsuchte das
Register.
    »Um diese Zeit ist Doktor Kalalit zu Rhodan bestellt«, bemerkte er schließlich. »Von einem
Weasel steht hier nichts.«
    »Kalalit ist mein Chef«, antwortete der Bucklige. »Er kann nicht kommen.«
    Parmenter begann allen Ernstes, am gesunden Menschenverstand seiner Umwelt zu zweifeln.
    »Der Großadministrator beordert ihn zu sich, und er kann nicht kommen?«
    »So ist es«, versicherte Weasel ruhig. »Er leidet an akuter Schwäche infolge Überarbeitung und
befindet sich auf Anordnung des Bordarztes im Lazarett.«
    Parmenter schluckte und schien darüber nachzudenken, ob er die Entschuldigung gelten lassen
solle oder nicht, als der Interkom ansprach. Noch bevor Parmenter sich melden konnte, hörte man
eine klare, kühle Stimme, die, obwohl sie nicht laut sprach, dennoch bis in den hintersten Winkel
des Einlaßraums deutlich zu hören war.
    »Captain – ich erwarte einen Offizier von der GULINI. Ist der Mann schon
eingetroffen?«
    Parmenter wurde blaß. Weasel sah ihn mit maskenhaftem Gesicht auf die Bildfläche des kleinen
Empfängers starren, der vor ihm auf dem Pult stand.
    »Jawohl, Sir«, brachte er schließlich hervor. »Der Mann ist hier.«
    »Gut. Lassen Sie ihn durch. Wenn nötig, geben Sie ihm eine Eskorte, damit er sich
zurechtfindet.«
    »Jawohl, Sir.«
    Es knackste. Die Verbindung war unterbrochen. Parmenter stand auf. Er sah betreten drein.
    »Brauchen Sie eine Eskorte?« fragte er.
    Weasel schüttelte den Kopf.
    »Nein, danke. Meine Spezialität ist Topologie. Ich werde mich zurechtfinden.«
    Er blieb stehen.
    »Na, gehen Sie!« drängte Parmenter. »Sie haben gerade den Großadministrator gehört – er
erwartet Sie.«
    Weasel nickte.
    »Habe ich gehört. Aber Sie übersehen etwas.«
    »Was?«
    »So übereifrig Sie vorhin waren, jetzt sind Sie nachlässig. Woher wissen Sie, daß ich der Mann
bin, den er erwartet?«
    Parmenter antwortete nicht. Er empfand so etwas wie Dankbarkeit für den Buckligen, als er,
anstatt sich über

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