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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der GULINI das größte bewegliche Gerät ist, das es im Solaren Imperium
gibt.«
    »Ist es wirklich wahr«, erkundigte sich Roi Danton, »daß man sich unter der GULINI eine
fliegende Positronik vorzustellen hat?«
    Weasel nickte.
    »Das ist richtig. Das Schiff hat im Vergleich zu seiner Größe eine sehr geringe Besatzung,
weil die Unterkünfte fehlen, und ist kaum bewaffnet. Achtundneunzig Prozent des verfügbaren
Volumens werden von der Biopositronik eingenommen.«
    Roi Danton wandte sich an Atlan und bedachte ihn mit einem halb spöttischen, halb freundlichen
Lächeln.
    »Bei soviel Umfang sollte man der Maschine eigentlich trauen können, meinen Sie nicht auch,
Sire?«
    Er zog ein mit Spitzen besetztes Taschentuch aus dem weiten Ärmel seiner Jacke und betupfte
sich die Mundwinkel. Atlan schickte sich an, die an ihn gerichtete Frage zu beantworten, wurde
jedoch unterbrochen. Perry Rhodan hatte einen Entschluß gefaßt. Mit einem Ruck wandte er sich vom
Bildschirm ab.
    »Es fällt nicht allzu schwer«, begann er mit nüchterner, kühler Stimme, »zu entscheiden, was
in diesem Fall zu tun ist. Unter der Voraussetzung, daß der GULINI-Computer zum richtigen
Ergebnis gelangt ist, halte ich es für angebracht, auf dem schnellsten Wege Verbindung mit den
Zweitkonditionierten aufzunehmen und ihnen nochmals darzulegen, daß der Vorwurf gegen das Solare
Imperium und die irdische Menschheit zu Unrecht besteht.«
    Atlan hatte einen Einwurf bereit, aber Rhodan mahnte ihn mit erhobener Hand zum Schweigen.
    »Damit fängt unser Problem erst richtig an«, fuhr er fort. »Verbindung mit der Zeitpolizei
aufzunehmen ist eine Sache – Gelegenheit zum Darlegen unserer Gründe zu erhalten,
eine ganz andere. Ohne Zweifel bedarf das Unternehmen umfangreicher Vorbereitungen. Ich schlage
vor …«
    Er wurde seinerseits unterbrochen. Der Interkom meldete sich mit hellem Summen. Perry Rhodan
trat zu einem kleinen Schaltpult im Hintergrund des Raumes und drückte einen Schaltknopf. Die
Akustik in unmittelbarer Umgebung der Pults war so, daß Charlie Weasel von dem kurzen Gespräch,
das sich zwischen Rhodan und dem Anrufer entwickelte, kein einziges Wort verstehen konnte.
    Perry Rhodan kehrte schließlich zu seinen Gästen zurück. Sein Gesicht hatte einen neuen
Ausdruck angenommen. Er wirkte beunruhigt, obwohl er es verstand, seine Erregung zu
verbergen.
    »Etwas Seltsames hat sich ereignet«, erklärte er mit einer Stimme, die einen unfreundlich
harten Unterton besaß. »Die Hyperempfänger dieses Schiffes haben eine Serie von unentzifferbaren
Impulsen aufgefangen. Die Auswertung ist zur Zeit in vollem Gange, aber man versichert mir, daß
die Entzifferung der Impulse nur mit Hilfe eines Wunders möglich sei.«
    Er machte eine Pause, die Atlan dazu benutzte zu sagen:
    »Wir befinden uns in ganz fremdem Gebiet. Ich halte es nicht für allzu
verwunderlich …«
    Perry Rhodan fuhr ihm dazwischen, als hätte er ihn nicht gehört.
    »Zur gleichen Zeit ergeht von der IMPERATOR die dringende Bitte an Roi Danton, sich so rasch
wie möglich an Bord einzufinden.« Seine Stimme wurde beißend. »Ich ersuche Sie, dieser Bitte
Folge zu leisten, Danton. Wir haben ohnehin im Augenblick nichts mehr zu besprechen.«
    Roi Danton, den König der Freihändler, schien die plötzliche Wandlung in Rhodans Gehabe nicht
zu berühren. Er verneigte sich lächelnd.
    »Mit Ihrer gütigen Erlaubnis, Grandseigneur«, sagte er devot, richtete sich auf, wandte sich
um und schritt zum Schott. Bevor es sich vor ihm öffnete, nahm er seinen Dreispitz von einem
Haken in der Wand und drückte ihn sich vorsichtig auf den Kopf.
    Mit steinernem Gesicht sah Perry Rhodan ihm nach. Charlie Weasel bemerkte, daß der Arkonide
unruhig geworden war.
    »Ich muß wissen, was da vor sich geht«, erklärte er hastig. »Entschuldige mich, Perry.«
    Er ging, ohne daß Rhodan ein einziges Wort dazu gesagt hätte.
    Zum erstenmal in seinem Leben fühlte Charlie Weasel, der Mann, der Exzentrizität zum
Lebenszweck gemacht hatte, sich fehl am Platze. Perry Rhodan schien seiner Anwesenheit nicht mehr
gewahr zu sein. Mit auf dem Rücken verschränkten Armen und gebeugtem Kopf schritt er zur Rückwand
des Raumes und blieb vor dem großen Bildschirm stehen, ohne der Bildfläche auch nur einen Blick
zu gönnen. Charlie beobachtete ihn von der Seite her. Er sah, wie Rhodan mit sich rang.
    Perry Rhodan wandte sich vom Bildschirm ab und schritt auf das kleine

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