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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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pilzartig ausgebreitet. Der
Brand hatte sich weiter in den Dschungel hineingefressen und war mehr als einen Kilometer weit
den Abhang hinunter vorgedrungen.
    Der Boden war heiß, und rauchende Asche glomm rötlich unter den Schritten der beiden
Haluter.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie an die Stelle kamen, an der das Feuer haltgemacht
hatte – weil der Wind sich ihm entgegenstellte oder aus sonst irgendeinem Grund. Es fühlte
sich gut an, wieder über feuchtes, kräftiges Gras zu gehen, auch wenn es graugrün und farblos
aussah.
    Fancan Teik blieb plötzlich stehen.
    »Ihre Erklärung, Tolotos …«, begann er.
    Aus der rauchenden Wand des Bambusdschungels brach etwas hervor. Wie ein brauner Blitz
schnellte es zwischen zwei hastig zur Seite federnden Bambusrohren hindurch, schoß zwanzig oder
dreißig Meter vor den beiden Halutern über die Kuppe des Abhangs und raste mit so unglaublicher
Geschwindigkeit den Hang hinunter, daß ihm die Augen kaum folgen konnten.
    Eine Hundertstelsekunde hatte Icho Tolot genügt, um die Gestalt eines Wesens zu erkennen, das
sich aufrecht auf zwei Beinen bewegte, von humanoider Form war und, vom Kopf auf die Schultern
herabfallend, eine gelbe Mähne trug wie ein terranischer Löwe.
    Die merkwürdige Erscheinung brauchte nur Sekunden, um aus dem Gesichtskreis der Haluter zu
entschwinden. Fancan Teik starrte ihr eine Weile nach, dann wandte er sich an Tolot, den Ausdruck
ungläubigen Erstaunens in den großen Augen.
    »Haben Sie gesehen, was ich sah, Tolotos?« fragte er verblüfft, fast hilflos.
    »Ich habe es gesehen, Teiktos. Konnten Sie die Gestalt erkennen?«
    »Natürlich. Ein Mann mit einer Mähne. Ein – Gurrad?«
    »Ganz gewiß ein Gurrad. Das beantwortet Ihre Frage, auf welcher Welt wir uns befinden, nicht
wahr?«
    Fancan Teiks Gedankengang hatte sich offensichtlich in einer anderen Richtung bewegt, aber er
ließ sich willig ablenken.
    »Ja, natürlich«, stieß er hervor. »Pfranat. Jemand hat eine Parallelwelt zu Pfranat erschaffen
und sie in einer kleinen Blase untergebracht, die nur von der Originalwelt aus betreten werden
kann und rings vom Hyperraum umgeben ist.«
    »Jemand …?« fragte Tolot.
    »Nicht irgend jemand. Die Zweite Schwingungsmacht! Die Zeitpolizei! Wahrscheinlich nachdem die
Perlians ihre Strafaktion bereits beendet hatten!«
    »Das ist richtig.«
    Fancan Teik wandte den mächtigen Schädel und sah den Abhang hinunter.
    »Was«, fragte er mit einer Stimme, die ihre übliche Sicherheit wiedergewonnen hatte, »war
das?«
    »Was sagt Ihr Planhirn, Teiktos?« fragte Icho Tolot zurück.
    »Nichts«, erwiderte Fancan Teik störrisch. »Es hat so viele Ideen, daß ich sie nicht einmal
abzählen kann. Wissen Sie mehr, Tolotos? Sagen Sie mir …«
    Tolot machte eine beschwichtigende Geste.
    »Ich weiß nichts, aber ich habe eine Hypothese, die auf Beobachtung beruht. Es ist möglich,
Teiktos, daß wir in dieser merkwürdigen Welt mit einem Faktor zu rechnen haben, der normalerweise
beim Durchgang durch ein Paratron-Feld nicht auftritt, weil er bei der Konstruktion des
Paratron-Projektors sorgfältig kompensiert wurde. Das Gerät, das uns zum Übertritt in diese Welt
verhalf, funktionierte nicht mehr einwandfrei. Die Kompensation ist offenbar nicht mehr
vorhanden.«
    Fancan Teik begann zu verstehen. Seine großen Augen waren starr auf den älteren Freund
gerichtet.
    »Sie meinen, es gibt einen Zeitfaktor …?«
    »Genau das. Wir müssen uns darauf gefaßt machen, daß wegen der fehlenden Kompensation die
Eigenzeit dieser Welt rund zehnmal schneller abläuft als die unsere.«

21.
    Das Gerät, mit dem Roi Danton die Hyperimpulse aufgefangen hatte, war ein
Mikrogerät halutischer Bauart. Er trug es stets bei sich. Die Ausstrahlung des Instruments bei
Empfang war so transformiert, daß sie ein Nervensignal erzeugte, das sich dem Träger des
Empfängers mitteilte. Roi Danton hatte die elf Impulse körperlich gespürt.
    Im Grunde genommen hatte er den Logikern der CREST IV nicht allzuviel voraus – nur eben,
daß er wußte, von wem die Sendung kam. Daß Icho Tolot und Fancan Teik sich in Gefahr befanden,
hatte er sich selbst zusammengereimt. Sie hätten sonst keinen Grund gehabt, ihn anzufunken.
    Roi Dantons Gerät war ein Duplikat des Mikrosenders und -empfängers, den seine Schwester,
Suzan Rhodan-Waringer, mit sich trug und den sie vor wenigen Tagen dazu benutzt hatte, Icho Tolot
zu Hilfe zu rufen.
    Die galaktischen

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