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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der
KC-11 beträgt noch siebentausend Kilometer.«
    Mit brennenden Augen betrachteten die drei Männer, was draußen im Raum geschah. Alle Einheiten
waren in den Alarmzustand versetzt worden, hatten aber den strikten Befehl erhalten, weder
einzugreifen, noch ihren Umlaufkurs zu ändern. Überall standen oder saßen die verantwortlichen
Offiziere vor den Schirmen und Kontrollgeräten und ließen die beiden einsamen Korvetten nicht aus
den Augen. Jeder wartete gespannt, was geschehen würde.
    Die Spannung stieg von Sekunde zu Sekunde und wurde bald unerträglich.
    Von der CREST aus war das Geschehen besonders gut zu beobachten, da sie seitlich der
Einflugschneise stand. Wenn die beiden Objekte ihren Kurs beibehielten, würden sie genau in Höhe
der CREST kollidieren.
    Aber damit rechnete natürlich niemand.
    »Noch fünftausend Kilometer«, gab Atlan bekannt.
    Rhodan bewegte unruhig die Füße. Bully räusperte sich, sagte aber nichts. Seine rechte Hand
lag auf der Hyperkomschaltung, die mit einem Druck die Funkverbindung zu vierzigtausend
Kommandanten herstellen würde. Wenn es wirklich zu dem befürchteten Zwischenfall und damit zu
Feindseligkeiten kam, würde sich die passive Solarflotte innerhalb von Sekunden in einen
verderbenbringenden Vulkan verwandeln, der die drei Golems verschlang.
    Wenn er sie verschlingen konnte.
    »Noch dreitausend Kilometer. Keine Geschwindigkeitsverringerung.«
    Bully stöhnte.
    »Ist Runete denn verrückt geworden …«
    Rhodan gab keine Antwort. Er wußte, daß Runete seine Korvette erst eintausend Kilometer vor
dem Golem stoppen würde, zwanzig Sekunden vor der Kollision. So wenigstens hatte der Befehl
gelautet.
    Immerhin blieben bis dahin noch vierzig Sekunden.
    Sie vergingen wie Minuten.
    »Jetzt!« murmelte Rhodan unwillkürlich, als es soweit war.
    Die Männer überall in den Schiffen sahen, wie die Korvette scheinbar gegen ein unsichtbares
Hindernis prallte und fast anhielt. Sie mußte mit allen verfügbaren Schubwerten abgebremst haben.
Der Golem hingegen flog mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Er würde die KC-11 in vierzig
Sekunden erreichen, wenn diese nicht auswich.
    Aber Major Runete dachte nicht daran, so schnell aufzugeben.
    Er blieb mit der KC-11 auf dem Kollisionskurs stehen.
    Nach zwanzig Sekunden begann Rhodan seine gespielte Ruhe zu verlieren. Er wurde sichtlich
nervös. Atlan und Bully mit ihm.
    »Verdammt!« rief Bully. »Er riskiert Kopf und Kragen dabei.«
    »Und die Mutanten dazu«, sagte Atlan besorgt.
    »Vielleicht hat er Kontakt«, flüsterte Rhodan. Seine Stimme klang erstickt. »Sonst würde er es
nicht wagen …«
    In dieser Sekunde eröffnete der Golem das Feuer.
    Eine ungeheure Flut materiezerschmetternder Intervallstrahlen schlug gegen den grünen
HÜ-Schirm der Korvette und ließ ihn auf der Stelle zusammenbrechen. Die KC-11 wurde von der Wucht
des Energieaufpralls aus der Bahn geworfen und gab so dem Golem den Weg frei, aber das monströse
Gebilde begnügte sich nicht mit einem Teilsieg. Es setzte den Beschuß aus seinen Intervallkanonen
fort und nahm die Korvette unter Feuer.
    In der CREST sahen die Männer, wie die gepanzerten Außenwandungen von den Energiebündeln
zusammengedrückt wurden. Aber die verheerenden Strahlen hatten noch eine günstige Nebenwirkung.
Sie ersetzten die ausgefallenen Triebwerke des kleinen Schiffes und gaben ihm genügend Fahrt, so
daß es in den Raum hinauseilte.
    Der Golem stellte das Feuer ein und setzte seinen Flug in Richtung OLD MAN fort.
    Rhodan ballte die Fäuste.
    »Zum Teufel mit der Zeitpolizei! Tifflor und die Haluter hatten recht. Angriff, nichts als
Angriff – das ist die Sprache, die sie verstehen. Bully, veranlasse, daß man sich um das
Wrack kümmert. Ich will nicht hoffen, daß sie tot sind. Mein Gott! Jumpy …!«
    Er dachte zuerst an den Mausbiber, was bezeichnend für ihn war. Das hieß aber nicht, daß ihm
die Männer gleichgültig gewesen wären, aber im Zusammenhang mit Jumpy mußte er zugleich auch an
Gucky denken. Es wäre ein doppelter Verlust, wenn dem kleinen Mausbiber etwas Ernsthaftes
zugestoßen wäre.
    Bull alarmierte ein Rettungskommando.
    Auf der KC-1 hatte man die Katastrophe nur allzu deutlich beobachten können. Da
Gucky auch schon vorher keine Gedankenimpulse mehr von der Besatzung empfangen hatte, konnte er
nicht mit Sicherheit sagen, ob sie ums Leben gekommen waren. Für einen Augenblick glaubte er,
sein Herz setze aus. Jumpy! Sein Sohn

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