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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angefüllt, das sogar das Schimmern der
Kristallkugel verblassen ließ. Tro Khon stand inmitten der farbenprächtigen Leuchterscheinung. Er
lenkte den grünen Strahl und hüllte mit seinem Licht die Kristallkugel vollends ein.
    Die Hypnoimpulse verstummten für den Bruchteil einer Sekunde, um dann mit doppelter Wucht
wiederzukommen. Konzentriert drangen sie auf das Gehirn des Schwingungswächters ein und
versuchten, ihm ihren Willen aufzuzwingen. Tro Khon schirmte sich ab.
    Mit der Kristallkugel ging eine Veränderung vor sich.
    Zuerst begann sie intensiver zu leuchten, aber dann erstarben die rosa und grünen Farbmuster
der Adern. Sie verdunkelten sich allmählich.
    Die ganze Kugel wurde schließlich dunkel und verschluckte den grünen Strahl, der aus Tro Khons
Waffe kam.
    Gleichzeitig verstummten die Hypnoimpulse.
    Die Kristallagenten existierten nicht mehr. Aus der riesigen Kugel war reines Howalgonium
geworden, ein fünfdimensional strahlendes Element von unermeßlichem Wert.
    Tro Khon ließ die Hand sinken. Befriedigt betrachtete er sein Zerstörungswerk. Er hatte die
Rache vollzogen und die Unfähigen bestraft. Niemand konnte ihn nun noch daran hindern, die
Robotfestung zu übernehmen. Auch das zentrale Steuergehirn nicht, denn es war wahnsinnig geworden
und keiner Befehlsgewalt mehr mächtig. Er konnte es einfach ignorieren.
    Aber da war noch eine andere Aufgabe zu erfüllen – die wichtigste. Er mußte die Automatik
ausschalten.
    In diesem Augenblick meldete sich Exekutor Nr. 4:
    »Tro Khon, in der Festung halten sich fremde Wesen auf, deren Individualimpulse ich jedoch
nicht registrieren kann. Es sind mindestens zwei, wenn die Peilung nicht trügt.«
    »Lebewesen? Warum erfahre ich das erst jetzt?«
    »Als die Hypnoimpulse des Kristalls verstummten, konnte ich Funksprüche auffangen. Es sind
Terraner, Zeitverbrecher. Es ist Exekutor Nr. 7 unerklärlich, wie sie in die Festung gelangen
konnten. Ein Schiff wurde nicht beobachtet. Sollen wir die Jagd einleiten?«
    »Terraner …?« Tro Khon konnte seine Verblüffung nicht ganz verbergen. Es war ihm
unerklärlich, wie Terraner in die Festung gelangen konnten, ohne rechtzeitig von seinem Dolan
bemerkt zu werden. »Noch keine Abwehr einleiten. Ich werde selbst versuchen, mit ihnen fertig zu
werden. Kann ich die Ortung haben?«
    Es dauerte einige Sekunden.
    »Die Funksignale kommen ganz aus Ihrer Nähe, Tro Khon.«
    »Ich melde mich wieder. Peilung ständig durchführen.«
    Er blieb stehen und versuchte selbst, mit seinem Funkgerät die Signale der Terraner
aufzufangen, aber es gelang ihm nicht. Sie mußten eine Frequenz benutzen, die er nicht zur
Verfügung hatte. Dann drehte er sich langsam um und ging in den Korridor zurück. Als er weit vor
sich einen flüchtigen Schatten wahrnahm, setzte er sich blitzschnell in Bewegung und raste darauf
zu.
    Tronar und Rakal hatten in einer weiteren Nachrichtenzentrale ganz in der Nähe des
Steuergehirns Zuflucht gesucht. Die Geräte waren in Betrieb, und so war es den Zwillingen
möglich, die Vorgänge in der Halle des Kristalls zu beobachten. Sie sahen, wie Tro Khon die
Kristallagenten in Howalgonium verwandelte.
    »Er wird auch Rog Fanther töten«, vermutete Rakal bestürzt. »Die Gehirnkonserve ist zwar
offensichtlich wahnsinnig geworden, aber sie ist der letzte Rest eines menschlichen Wesens. Wir
müssen seine Zerstörung unter allen Umständen verhindern.«
    »Und wie willst du dieses Monstrum davon abhalten, den Glasbehälter mit dem Gehirn zu
sprengen? Es braucht doch nur hindurchzulaufen.«
    »Wir lenken es ab.«
    Ihrer Berechnung nach waren sie nur wenige Kilometer von der Kristallhalle entfernt. Da sie
die Vorgänge beobachten konnten, mußte es auch eine Energieleitung dorthin geben. Sie begann in
den Bildübertragungsgeräten.
    Sie fädelten sich ein und rematerialisierten unter einer in der Korridorwand eingelassenen
Fernsehkamera. Sie hatten mit Absicht eine Leitung gewählt, die nicht direkt in der Kristallhalle
endete. Der Schwingungswächter stand fünfhundert Meter von ihnen entfernt, den breiten Rücken
ihnen zugewandt.
    Dann aber drehte er sich plötzlich um und kam auf sie zugerast.
    Noch bevor er sie erreichte, schossen grelle Energiebündel dicht an ihnen vorbei. Das sah
nicht gerade nach Verständigungsbereitschaft aus.
    In letzter Sekunde retteten sich die beiden Wellensprinter in den Stromkreis einer
Fernsehkamera, die zum Glück noch immer in Betrieb war.

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