Silberband 037 - Arsenal der Giganten
die anderen Exekutoren abgekapselt«, erklärte Olek verzweifelt. »Wenn ich
jetzt zu handeln beginne, bin ich gezwungen, mein Bewußtsein für die anderen zu öffnen. Tro Khon
und seine Helfer würden sofort erfahren, was sich hier abspielt.«
Olek mußte auf eine Antwort warten. Er vermutete, daß Fellmer Lloyd mit seinen Begleitern
beriet. Der Kosmonaut dachte fieberhaft nach. Es mußte eine Möglichkeit geben, den vier Männern
zu helfen und gleichzeitig die anderen Bewußtseinshüter auszuschalten.
»Olek!« Fellmer Lloyd meldete sich wieder.
»Ja?« fragte Olek. »Haben Sie eine Idee?«
»Nein«, mußte Fellmer Lloyd zugeben. »Wir können Ihnen nur empfehlen, die anderen Exekutoren
anzugreifen. Vielleicht können Sie die Mitglieder des Symposiums so überraschen, daß sie für eine
gewisse Zeit schockiert sind.«
»Ein solcher Schock würde nicht lange anhalten«, gab Olek zu bedenken. »Wir können froh sein,
daß sich die Exekutoren zur Zeit in einem schlafähnlichen Zustand befinden und Sie noch nicht
entdeckt haben.«
»Trotzdem würde uns Ihr Eingreifen einen gewissen Vorsprung verschaffen«, drängte Fellmer
Lloyd. »Versuchen Sie es, Camaron Olek! Es ist auch für Sie die einzige Chance, Ihren Körper
zurückzugewinnen.«
»Nun gut«, dachte Olek widerstrebend. »Ich werde mir Mühe geben. Stören Sie mich jetzt nicht.
Ich melde mich wieder, wenn alles vorüber ist.«
Lloyds Gedankenstrom versiegte, aber Olek begann nicht sofort mit dem Angriff auf das
Symposium. Er mußte genau überlegen, wie er jetzt vorzugehen hatte. Ein kleiner Fehler konnte
sein Vorhaben zum Scheitern verurteilen. Bevor er feststellte, wo sich die vier Raumfahrer
aufhielten, mußte er die anderen Bewußtseinsinhalte unter seine Kontrolle bringen.
Bei Exekutor Nummer zwei würde das keine Schwierigkeiten bereiten, denn dieser war unbewußt
schon immer bereit gewesen, Olek zu vertrauen. Dieses Verhältnis basierte auf ihrer bisherigen
guten Zusammenarbeit.
Den größten Widerstand würde vermutlich der Analytiker leisten. Nummer sieben ließ sich nicht
so leicht überrumpeln. Unberechenbar war auch der Exekutor für Ortung und Funk.
Olek dachte an seinen Körper, der im Ruheraum bei den anderen lag. Wenn er ihn zurückerobern
wollte, mußte er jetzt handeln.
Er hoffte, daß er die anderen mit seiner plötzlichen Aktivität überraschen konnte.
Mit der gesamten Kraft, die sein Bewußtsein auszustrahlen vermochte, schaltete Camaron Olek
sich in das Symposium ein.
Don Redhorse ging unruhig auf und ab.
»Es dauert zu lange«, sagte er. »Irgend etwas muß schiefgegangen sein.«
Fellmer Lloyd, der damit beschäftigt war, Zachary Parrals Arm notdürftig zu schienen, blickte
auf.
»Soll ich Verbindung mit Oleks Bewußtsein aufnehmen?«
»Nein«, sagte Redhorse. »Warten Sie noch! Olek hat versprochen, daß er Verbindung mit Ihnen
aufnimmt, sobald er das Symposium unter Kontrolle gebracht hat.«
Fellmer Lloyd unterbrach seine Arbeit und sprang auf.
»Was ist jetzt passiert?« erkundigte Redhorse sich. »Haben Sie Kontakt zu Olek?«
Lloyd schüttelte den Kopf.
»Man hat uns entdeckt«, teilte er Redhorse mit. »Auf den Gängen haben sich ein paar bewaffnete
Wesen zusammengefunden, die in kurzer Zeit hier auftauchen werden. Ich spüre deutlich ihre
feindlichen Gedankenimpulse.«
»Wieviel Zeit haben wir noch?« fragte Tako Kakuta.
»Ich kann den Bewußtseinsströmungen der Fremden entnehmen, daß sie vorsichtig sein wollen, um
die Arbeit innerhalb des Dolans nicht zu stören. Deshalb bewegen sie sich nur langsam.«
»Wie viele sind es?« wollte Redhorse wissen.
Fellmer Lloyd hob beide Hände und spreizte die Finger.
»Zehn!« stieß Kakuta hervor. »Zuviel für uns.«
Redhorse deutete auf Zacharys gebrochenen Arm.
»Machen Sie weiter, Fellmer! Wir werden inzwischen aufpassen. Ich hoffe, daß Olek sich meldet,
bevor die Angreifer hier eintreffen!«
Aber die Zeit verstrich, und die bewaffneten Mechaniker kamen immer näher, ohne daß Camaron
Oleks Bewußtsein ein Lebenszeichen von sich gab.
Der Angriff Camaron Oleks traf die sechs Exekutoren und den Dolan völlig
unvorbereitet. Als Olek spürte, daß er mühelos in die Funktionsgebiete der anderen
Bewußtseinshüter eindringen und sie kontrollieren konnte, stieß er erbarmungslos nach und zwang
die anderen Angehörigen des Symposiums dazu, sich zurückzuziehen. Nur der Dolan, dessen
Primitivität in diesem Fall die beste Verteidigung
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