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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht ganz so weit gekommen!« bemerkte Kasom zynisch. »Oder ist Ihnen M
87 nicht weit genug, Monsieur Danton?«
    Roi steckte seine Lorgnette umständlich weg und betupfte sein Schönheitspflästerchen.
    »Es gibt Leute«, sagte er langsam, »die sind bereits zufrieden, wenn sie aus ihrem Wohnraum in
die gefüllte Speisekammer laufen können. Naturgemäß können solche Leute den Höhenflügen eines
Genies nicht folgen.«
    Er räusperte sich.
    »Oro, mein Schönheitsmal ist eingetrocknet. Warum hat Er nicht dafür gesorgt, daß ich
standesgemäß gerüstet in diesen Raum treten darf?«
    Dienstbeflissen angelte sich der Ertruser das Schminkköfferchen aus rotem Saffianleder, das
hinter ihm stand. Er wühlte in dessen Inhalt, dann reichte er seinem Herrn triumphierend ein
daumennagelgroßes Schönheitspflaster.
    Roi streckte empört die Hände aus.
    »Ist Er denn von allen guten Geistern verlassen? Er Nichtsnutz! Dieses Mal ist für meine
Epaule, aber nicht für mein Menton!«
    Oro zuckte zurück.
    »Verzeihung, Majestät, aber ein kleineres Pflaster ist nicht mehr vorhanden. Der Vorrat liegt
in Ihrer Kabine auf der FRANCIS DRAKE.«
    »Dann schaffe Er mir die FRANCIS DRAKE umgehend herbei!« befahl der Freihändlerkönig
hochfahrend.
    »Das dürfte etwas schwierig sein«, bemerkte Kasom grinsend.
    Roi Danton musterte ihn lange durch seine Lorgnette, dann sagte er lässig:
    »Für einen guten Diener gibt es das Wort ›unmöglich‹ nicht, Monsieur Kasom. Sie müssen noch
viel lernen, bevor ich Sie in die Schar meiner Bediensteten aufnehme.«
    In diesem Moment wurde es Perry Rhodan zuviel.
    »Hören Sie bitte auf!« befahl Rhodan. »Wir haben keine Zeit für Ihre Mätzchen.«
    »Ha!« ächzte Roi. »Mir das! – Oro, mein Riechflakon!«
    Während sein Diener sich beeilte, dem Befehl seines Herrn zu folgen, meldete sich Icho Tolot
zu Wort.
    Rhodan nickte ihm auffordernd zu.
    »Mein Kollege und ich«, begann Tolot, »haben den Planeten, den Sie Clearwater nannten,
selbstverständlich umkreist, bevor wir Sie hierherführten. Dabei konnten wir keine Anzeichen
einer Besiedlung durch intelligente Bewohner feststellen. Wir halten es auch nicht für unbedingt
erforderlich, uns darüber Gewißheit zu verschaffen. Andererseits könnte es natürlich nicht
schaden, wenn die Beibootbesatzungen ein wenig trainierten, damit sie wieder ihre ursprüngliche
Kondition erhalten.«
    »Das ist natürlich auch ein Grund«, erwiderte Perry Rhodan schmunzelnd, »aber nicht der
primäre.«
    »Ich bin für eine genaue Untersuchung Clearwaters und seiner beiden Monde!« warf Iwan
Iwanowitsch Goratschin ein. »Wissen wir denn, ob sich nicht auf einem dieser Himmelskörper der
Stützpunkt eines raumfahrenden Volkes verbirgt? Es muß ja nicht unbedingt von Clearwater
stammen!«
    »Ganz meine Meinung, Monsieur Goratschin«, sagte Roi affektiert.
    Rhodan nickte bedächtig und wandte sich dann an Merlin Akran und Ische Moghu.
    »Wir werden in einer Stunde zwanzig Beiboote ausschleusen, meine Herren. Sie sorgen dafür, daß
die CREST während dieses Erkundungsunternehmens überprüft und für den Start vorbereitet wird.
Irgendwo müssen wir dann das vergiftete Wasser ablassen und die Tanks mit Frischwasser
füllen.«
    Er blickte den Flottillenchef an.
    »Major Keller und Major McCisom, Sie übernehmen mit Ihren Korvetten den Erkundungsflug. Sorgen
Sie dafür, daß nur gesunde Besatzungen eingesetzt werden. – Die Majore Hohle, Runete und
Kulu halten sich unterdessen in Alarmbereitschaft.«
    Er erhob sich.
    »Das wäre alles. Genauere Anweisungen erhalten die einzelnen Offiziere von mir
persönlich.«
    Es war Nacht über diesem Teil Clearwaters, als die zwanzig Beiboote mit
ohrenbetäubendem Dröhnen in den Himmel rasten. Über dem südlichen Horizont leuchtete einer der
beiden Monde als rotgoldene Sichel, vor die sich allmählich die mächtigen Türme von
Gewitterwolken schoben.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin stand auf einem Felsvorsprung am steinigen Ufer des Flusses und
blickte hinab in den Hexenkessel aus Gischt und Strudeln, der unterhalb des Wasserfalls
toste.
    Der Mond und die Sterne Übergossen Wasser und Gischt mit einem glitzernden Schleier. Das
unablässige Donnern des herabstürzenden Wassers übertönte alle anderen Geräusche – bis auf
das allmählich verklingende Röhren der Korvettentriebwerke.
    Das gigantische Gebirge aus Terkonitstahl, das sich im Osten erhob, wirkte fremd und beinahe
feindlich in

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