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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spielen, waren sie verloren. Sobald sie den Raumhafen verlassen hatten, gab es keine Fluchtchance
mehr für sie.
    Roi Danton ließ die Schleuse aufgleiten.
    Perry Rhodan atmete prüfend die Luft ein. Wie er erwartet hatte, war sie rein und warm. Von
draußen drang der Lärm des Empfangskomitees in den Kontrollraum.
    Danton verzog sein Gesicht.
    »Das sind ja fürchterliche Geräusche«, sagte er. »Soll das etwa Musik sein?«
    »Jedenfalls das, was sich andere Völker unter Musik vorstellen«, antwortete John Marshall und
schob sich an Rhodan vorbei.
    Die Gangway wurde ausgefahren. Perry Rhodan trat neben Marshall, der bereits am Rand der
Schleusenkammer stand. Den Augen der beiden Terraner bot sich ein farbenprächtiges Bild.
Unterhalb der Gangway hatte eine seltsame Kapelle Aufstellung genommen. Drei große hagere Wesen
mit Vogelschnäbeln und hervorquellenden Augen spielten auf Instrumenten, die wie an einem Stab
aufgereihte Fässer aussahen. Vor ihnen kauerten zwei dicke Gestalten, die so angestrengt mit
ihren trichterförmigen Blasinstrumenten beschäftigt waren, daß ihre Körper in sich zusammensanken
und sich wieder aufblähten. Ein humanoides Wesen, das mit vier dürren Armen ausgehöhlte
Holzstämme bearbeitete, gehörte ebenfalls zu dieser Gruppe.
    Hinter den Musikern führten etwa zwanzig verschiedene Individuen Clownerien und artistische
Kunststücke auf. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Zwei metergroße Pelztiere kamen auf die Gangway zugerannt und streuten Blüten aus. Ein
riesiges, krötenähnliches Wesen stand auf der Ladefläche des großen Wagens und feuerte
Böllerschüsse aus einer kurzläufigen Waffe ab.
    Eine Lautsprecherstimme übertönte den allgemeinen Lärm.
    »Willkommen auf Geegival, der Welt der tausend Freuden!« dröhnte sie.
    Roi Danton versuchte vergeblich, sich seine beiden großen Ohren zuzuhalten.
    »Das ist ja entsetzlich«, stöhnte er. »Ich hoffe, daß dieser Zauber bald vorüber ist.«
    Perry Rhodan beobachtete aufmerksam die Umgebung. Die Vorführung machte ihn noch vorsichtiger.
Er wandte sich an Marshall.
    »Können Sie bedrohliche Gedankenimpulse wahrnehmen, John?«
    Der Telepath verneinte.
    Rhodan wußte, daß er nicht länger zögern durfte, wenn er nicht das Mißtrauen der Bewohner
Geegivals hervorrufen wollte. Langsam stieg er die Gangway hinab. Seine drei Begleiter folgten
ihm. Das war für die Kapelle das Signal, eine Art Tusch zu spielen.
    Zwei gefiederte Wesen näherten sich der Gangway. Jedes trug ein seltsam geformtes Tablett, das
mit Früchten überfüllt war.
    Perry Rhodan wandte sich zu seinen Gefährten um.
    »Laßt mich das erledigen«, sagte er.
    Die beiden Gefiederten waren fast zwei Meter groß. Ihre Gelenke knackten, wenn sie sich
bewegten. Ihre Augen strahlten Sanftmut aus. Die Kapelle war plötzlich verstummt, aber das
Gelächter der Clowns und Artisten hallte noch über das Landefeld.
    »Willkommen auf Geegival!« sagten die beiden Gefiederten gleichzeitig. Ihr Zentrums-Idiom
klang schwerfällig.
    Perry Rhodan schob das Tablett, das ihm entgegengehalten wurde, mit einer achtlosen Bewegung
zur Seite.
    »Wir sind müde vom Flug«, erklärte er mürrisch. »Ihr wißt sicher, daß uns ein Defekt
aufgehalten hat.«
    »Die Techniker sind bereits unterwegs«, sagte einer der Fremden. »Sie werden das Schiff
untersuchen.«
    Rhodan warf seinem Sohn einen bedeutsamen Blick zu. Er hatte damit gerechnet, daß eine solche
Untersuchung stattfinden würde. Er war froh, daß die Techniker der CREST IV sich mit ihrer Arbeit
Zeit gelassen hatten. Niemand auf Geegival konnte feststellen, daß der Schaden an der
Steueranlage des Keilschiffs gewaltsam herbeigeführt und dann notdürftig repariert worden
war.
    »Wir möchten zuerst zu unseren Unterkünften«, sagte Rhodan. »Beschafft uns einen
Fluggleiter.«
    Die beiden Gefiederten schienen enttäuscht zu sein.
    »Wollen Sie sich nicht das Programm ansehen? Es wurde eigens für Angehörige Ihres Volkes
entwickelt.«
    »Wir sind hier, um einen ruhigen Urlaub zu verbringen!« rief Rhodan zornig. »Diese Narren
sollen verschwinden. Schafft uns einen Fluggleiter herbei, damit wir endlich in unsere
Unterkünfte kommen.«
    Die Vogelwesen verbeugten sich und hasteten davon. Die Musiker räumten in aller Eile ihre
Instrumente zusammen und kletterten auf den großen Wagen, der sie hergebracht hatte. Die Artisten
und Spaßmacher unterbrachen ihre Darbietungen und zogen sich ebenfalls auf das

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