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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er.
    »Natürlich«, bestätigte Chat-Chat eifrig.
    Rhodans Gesicht verfinsterte sich.
    »Wir möchten ab und zu allein sein«, sagte er.
    »Dem steht nichts im Wege«, sagte Chat-Chat besänftigend. »Jedem von Ihnen steht ein
einstöckiges Ferienhaus zur Verfügung. Wir Jinguisem werden uns in der unteren Etage aufhalten
und nur auf Ihren besonderen Wunsch in Ihre Nähe kommen.«
    Rhodan nickte. Er blickte aus den Sichtluken des Gleiters, der dicht über der hügeligen
Landschaft dahinflog. Plötzlich entdeckte Rhodan ein riesiges Tier, das seinen bepelzten Rücken
an einem Baumstamm schabte. Der Terraner sah sofort, daß es sich um ein Raubtier handelte. Er
versetzte Chat-Chat einen Stoß mit dem Ellenbogen.
    »Was ist das?« fragte er.
    »Ein Bolty«, antwortete der Jinguisem bereitwillig. »Es gibt in diesem Gebiet einige Dutzend
solcher Tiere.«
    »Wollen Sie behaupten, daß diese Ungeheuer frei dort unten herumlaufen?«
    »Natürlich«, antwortete Janyx-Chint, Marshalls persönlicher Jinguisem. »Alle Tiere, denen Sie
auf Geegival begegnen, sind völlig ungefährlich. Sie wurden unmittelbar nach ihrer Geburt
behandelt, so daß man sich ihnen bedenkenlos nähern kann.«
    »Ich möchte es nicht auf einen Versuch ankommen lassen«, sagte Roi Danton.
    »Sie werden sich daran gewöhnen«, meinte Frex-Yk.
    Rhodan begriff, daß man trotz verschiedener kunstvoller Eingriffe die Natur dieses Planeten
nicht verändert hatte. Die Parks, über die sie hinwegflogen, fügten sich harmonisch in das
Gesamtbild der Landschaft.
    Die ersten Berge tauchten unter ihnen auf. Überall, selbst auf den schroffen Gipfeln, schienen
Urlauber zu wohnen. Jeder konnte sich auf Geegival dort erholen, wo es ihm am besten gefiel.
    Eine halbe Stunde nach dem Start vom Jinguisem-Zentrum flog die Maschine in ein langgezogenes
Tal ein. Die Berghänge waren mit Bäumen bewachsen. Ein dunkelgrün schimmernder Fluß wand sich
durch das Tal, vorbei an zahlreichen Gebäuden.
    Inzwischen war die Sonne untergegangen. Der Himmel über den Bergen leuchtete in blutigrotem
Feuer.
    »Das ist unser Ziel«, erklärte Chat-Chat.
    Rhodan sprang auf. »Ich habe mindestens vierzig Häuser im Tal gezählt«, sagte er erregt. »Sind
sie alle bewohnt?«
    »Natürlich«, sagte Chat-Chat. »Nur die vier, die für uns reserviert sind, stehen frei.«
    »Ich dachte, dieses Tal stünde ausschließlich zu unserer Verfügung«, sagte Rhodan.
    Chat-Chat senkte demütig seinen Insektenkopf.
    »Sie werden mit den anderen Feriengästen kaum in Berührung kommen«, sagte er.
    Rhodan griff in die Tasche seines Umhangs und zog einen der Prospekte hervor, den sie bei den
Blauen gefunden hatten.
    »Hier steht, daß wir einen einsamen Urlaub verbringen würden«, sagte er. »Nun müssen wir
feststellen, daß in unserer unmittelbaren Nähe mindestens vierzig andere Gäste wohnen. Das wird
zu Schwierigkeiten führen.«
    Chat-Chats Fühler zitterten. Er schien völlig verzweifelt zu sein.
    »Die Anwesenheit anderer Urlauber wird Ihren Urlaub nicht beeinträchtigen«, versicherte
Leroyx, Ras Tschubais persönlicher Jinguisem.
    Für Rhodan stand es längst fest, daß die vier Blauen, die sie gefangengenommen hatten,
wichtiger waren, als man an Bord der CREST IV vermutet hatte. Die Zuvorkommenheit, mit der man
ihnen auf Geegival begegnete, deutete darauf hin, daß die vier blauhäutigen Techniker von
Powerpoint I innerhalb des Kastensystems einen hohen Rang einnahmen.
    Rhodan war entschlossen, diesen Vorteil in jeder Beziehung auszunutzen. Vor allem mußten sie
versuchen, mit anderen wichtigen Intelligenzen in Verbindung zu treten.
    Der Gleiter landete auf einem freien Platz neben der Straße. Chat-Chat öffnete die Kuppel, so
daß die warme Abendluft hereindringen konnte. Draußen roch es nach trockenem Gras und
fremdartigen Blumen. Von den Bergen kam der langgezogene Klageruf eines Vogels.
    Auf der anderen Seite der Straße standen vier beleuchtete Gebäude. Die Außenwände waren weiß
und regelmäßig. Rhodan vermutete, daß sie aus Kunststoff bestanden. Auch die Dächer waren weiß.
Die Stufen, die zum Eingang hinaufführten, funkelten im Licht, das aus der offenen Tür fiel.
    In der beginnenden Dämmerung verwischten sich die Konturen der Berge rings um das Tal.
    Rhodan trat auf die Straße. Von diesem Platz aus konnte er fast das gesamte Tal überblicken.
Er sah die anderen Häuser. Sie erschienen ihm wie winzige weiße Paläste. Der Bodenbelag der
Straße

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