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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder unterhalten wollte.
    Allerdings unter anderen Vorzeichen als bisher.

13.
    Die Lichter an Bord der CREST IV flackerten. Ein Knistern, als wäre das gesamte
Schiff mit Elektrizität geladen, ging durch die 2.500 Meter durchmessende Stahlhülle. In der
Kommandozentrale wurden die großflächigen Bildschirme von grellweißen Streifen überzogen. Die
Konverter und Generatoren dröhnten unter der überhöhten Beanspruchung.
    Lordadmiral Atlan, der im Kontrollstand Platz genommen hatte, fing einen besorgten Blick
Oberst Akrans auf.
    »Wir sind zu dicht dran, Sir«, sagte der Epsaler mit unterdrückter Stimme. »Auf die Dauer hält
der HÜ-Schirm diese Belastung nicht aus.«
    Atlan antwortete nicht, sondern blickte auf die Bildschirme. Die Protuberanzen, die wie
Flammenzungen weit in den Raum schnellten, schienen zum Greifen nah.
    »Wir müssen die enge Umlaufbahn um diese Sonne beibehalten«, sagte Atlan, als er merkte, daß
Merlin Akran auf eine Antwort wartete. »Die Dumfries sind intelligent genug, um auf den Gedanken
zu kommen, alle Sterne in der Nähe von Agen Thrumbs Festung zu untersuchen.«
    Die Sonnenenergie ließ den großen Panoramabildschirm aufleuchten, und Akrans Gesicht wirkte
einen Augenblick wie eine bronzene Totenmaske. Atlan überlegte, wie müde der Kommandant der CREST
IV sein mußte. Merlin Akran hatte seinen Platz in der Zentrale in den vergangenen drei Tagen kaum
verlassen.
    Das Gros der dumfriesischen Flotte war verschwunden. Atlan schätzte, daß hundert Schiffe des
Gegners in diesem Raumsektor zurückgeblieben waren, um die Absicherung der Festung zu übernehmen
und gleichzeitig nach dem terranischen Schiff zu suchen.
    Atlan wußte, daß eine gnadenlose Jagd auf die CREST IV und das Schiff der beiden Haluter
begonnen hatte. Das Flaggschiff der Solaren Flotte stand nur sechs Lichtmonate von der Festung
entfernt im Ortungsschutz einer blauen Riesensonne. Das Haluterschiff war wieder energetisch auf
ihm verankert.
    In den drei vergangenen Tagen waren viermal dumfriesische Schiffe in gefährliche Nähe
gekommen, ohne die CREST IV zu entdecken. Atlan wußte, welches Risiko die enge Umlaufbahn um den
blauen Stern bedeutete, aber er wußte auch, daß er nur auf diese Weise einer Verfolgungsjagd
entgehen konnte.
    Atlan dachte an Perry Rhodan und die fünf anderen Männer, die sich als Gefangene Agen Thrumbs
auf der Festung aufhielten. Im Augenblick konnte diesen Männern nicht geholfen werden.
    Ein Krachen in der Ortungsanlage riß ihn in die Wirklichkeit zurück.
    Die Bildschirme schienen Feuer zu speien. Die titanischen Kräfte der Sonne hatten das Schiff
für Sekunden in ihrer Gewalt. Der HÜ-Schirm drohte zusammenzubrechen.
    Merlin Akran krümmte sich auf seinem Sitz zusammen. Der untersetzte Epsaler umklammerte die
Hauptkontrollschaltung, um im geeigneten Augenblick davonrasen zu können.
    Atlan preßte die Lippen zusammen. Wenn der HÜ-Schirm ausfiel, besaßen sie keine echte
Fluchtchance. Die CREST IV würde kurz aufglühen und wie ein Tropfen auf einer heißen Platte
verdampfen.
    Der Arkonide blickte auf seine Uhr, um sich von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Vor einer
Stunde waren zwei Moskito-Jäger gestartet, deren Besatzungen den Befehl hatten, mit Rhodans
Gruppe Kontakt aufzunehmen. An Bord eines dieser Kleinstraumschiffe befand sich Gucky. Atlan
hoffte, daß es dem Mausbiber gelingen würde, eine telepathische Verbindung mit John Marshall
herzustellen. Wieder knackten die Taster- und Spürgeräte.
    »Es ist Wahnsinn«, murmelte Merlin Akran. »Wir fordern das Schicksal heraus.«
    Atlan deutete auf vier flackernde Punkte am Rande des Panoramabildschirms.
    »Schiffe der Dumfries«, sagte er bedeutungsvoll. »Sie tauchen immer wieder in diesem Gebiet
auf. Dies ist der einzige Platz, an dem wir vor ihnen sicher sind.«
    Akran versuchte zu lächeln.
    »Ich bin gespannt, wer zuerst versagt, meine Nerven oder der HÜ-Schirm«, sagte er.
    Die Ausläufer zweier mächtiger Protuberanzen erreichten die CREST IV und erschütterten sie.
Sekundenlang floß der größte Teil aller im Schiff produzierten Energie in den Abwehrschirm. In
der Zentrale wurde es fast dunkel. Einer der Kontrollingenieure an der Bordpositronik stöhnte
unterdrückt auf. Im HÜ-Schirm der CREST IV entluden sich unvorstellbare Energiemengen. Das Schiff
schien zu wimmern. Die Männer in der Zentrale verstanden diese ›Sprache‹. Sie wußten, daß das
Flaggschiff sich in größter

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