Silberband 040 - Dolan-Alarm
Moskitojäger starten. In dem einen fliegt Gucky und in
dem anderen Ras Tschubai mit – die beiden Teleporter. Sie sollen herausfinden, wer in dem
angegriffenen Schiff ist. Jede Entdeckung ist möglichst zu vermeiden. Sollten die beiden Jäger
trotzdem entdeckt werden, so müssen sie auf Umwegen zu uns zurückkehren.«
Atlan sorgte dafür, daß der Befehl sofort ausgeführt wurde.
Die CREST stand im Schutz einer grünlich schimmernden Sonne. Ganz in der Nähe hielt sich das
schwarze Schiff der Haluter auf. Die beiden Moskitojäger waren innerhalb von zehn Minuten
startbereit. Gucky und Ras Tschubai waren an Bord gegangen.
Inzwischen hatte sich das schwarze Walzenschiff weiter genähert, ohne den Kurs zu ändern. Die
Verfolger hatten es eingeholt und schnitten ihm den Weg ab. Als ihre Energiegeschütze zu feuern
begannen, schossen die beiden Moskitojäger katapultartig aus der Hülle der CREST und rasten bald
darauf auf den Schauplatz des Geschehens zu.
Wegen des strikten Funkverbots war die Verbindung zwischen den beiden Jägern nur einseitig.
Gucky konnte die Gedanken des Piloten und des Teleporters auffangen und war somit ständig über
die Position unterrichtet. Umgekehrt war eine Verbindungsaufnahme nicht möglich.
In der Unendlichkeit des Alls waren die beiden kleinen Fahrzeuge nichts als Staubkörner, die
kaum geortet werden konnten. Außerdem hatten die Schiffe der Dumfries im Augenblick andere
Sorgen. Das schwarze Walzenschiff wehrte sich erbittert. Trotzdem war seine Vernichtung so gut
wie sicher, denn die Übermacht war zu groß.
Die Kabine eines Moskitojägers war eng, aber zwei Personen fanden Platz. Trotzdem riskierte es
Gucky, in die Maschine von Ras Tschubai zu teleportieren. Er trug seinen Kampfanzug und hatte den
Helm vorsichtshalber geschlossen. Der Sprung glückte, und er materialisierte auf dem Schoß des
Afrikaners.
»Entschuldige bitte, Ras, aber ich hatte keine andere Wahl. Wenn wir feststellen wollen, wer
in dem schwarzen Walzenraumschiff ist, müssen wir uns beeilen. Es kann jeden Augenblick
vernichtet werden. Teleportieren wir zusammen?«
Ras Tschubai nickte.
»Es geht nicht anders. Zwei erreichen mehr als einer. Aber wenn wir jemand retten, wohin mit
ihm?«
»Da habe ich bereits vorgesorgt. Mein Pilot hat das Kabinendach geöffnet und fliegt im
Raumanzug. Wir bringen den eventuell Geretteten in meinen Jäger, und ich kehre hierher zurück.
Ein wenig unbequem, aber nur so ginge es.«
»Einverstanden.«
Das Walzenraumschiff begann zu schlingern. Es war vom Kurs abgekommen und taumelte steuerlos
durch die Leere. Der schützende Energieschirm war an vielen Stellen zusammengebrochen. Die
Dumfries griffen mit wilder Wut an.
Gucky und Ras Tschubai konzentrierten sich auf das Innere des verlorenen Schiffes und
teleportierten.
Der Sprung glückte, und in dem dämmrigen Licht der Notbeleuchtung erkannten sie mehrere
Lebewesen. Sie sahen aus wie Haluter, waren aber vier Meter hoch und mehr als zwei Meter breit.
Sie schienen sich nach langem Kampf in ihr Schicksal ergeben zu haben, denn sie reagierten kaum
noch, als sie die beiden Eindringlinge sahen.
Ein neuer Stoß ließ das Schiff erzittern. Die nächste Schockwelle würde es
auseinanderreißen.
»Wir nehmen gleich den ersten da vorn«, sagte Gucky zu Ras Tschubai, und diesmal benutzte er
den Helmkom. Wenn man einen Funkspruch auffing, so kam er aus dem schwarzen Walzenschiff und
würde kaum Verdacht erregen. »Los, packen wir ihn!«
Kurz entschlossen sprangen sie vor und ergriffen die Laufarme des Riesen. Ehe der sich von
seiner Überraschung erholen konnte, hatten sich die beiden Teleporter auf den Moskitojäger
konzentriert. Der Pilot hätte fast seine Steuerung im Stich gelassen, so erschrak er. Dann aber
reagierte er so, wie man es von ihm erwartete. Kaum hatten Gucky und Ras Tschubai den
Moskitojäger wieder verlassen, um zu dem anderen zu springen, glitt das Kabinendach auch schon
zu. Zum Glück war der Gerettete vor Schreck wie gelähmt. Eingezwängt hockte er in der engen
Kabine und konnte sich kaum rühren. Der terranische Pilot, ein junger Leutnant, überlegte nicht
lange. Er nahm Fahrt auf und raste der Lineargeschwindigkeit entgegen. Minuten später war er
verschwunden.
Der andere Pilot ließ sich mehr Zeit. Ras Tschubai saß wieder auf dem hinteren Sitz, auf
seinem Schoß der Mausbiber. So erlebten sie die letzte Phase eines Dramas mit, dessen
Hintergründe sie erst später
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