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Silberband 040 - Dolan-Alarm

Titel: Silberband 040 - Dolan-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ging alles so schnell, daß ich so gut wie nichts von meinen Absichten verwirklichen
konnte. Ich hatte den Zweitkonditionierten anrufen wollen, um eine Besinnungspause zu schaffen.
Aber er ließ mir keine Zeit dazu. Dieses Ungeheuer schien nur eine Aufgabe zu kennen, und die
erfüllte es mit erschreckender Kompromißlosigkeit.
    Bevor die Preßfelder der beiden Roboter voll aktiviert waren, stand Äser Kin zwischen den
Maschinen und zertrümmerte mit seinen Fäusten die Projektoren. Ein Fußtritt des Monstrums
beförderte einen Roboter an die Seitenwand, wo er mit fürchterlichem Krachen zerbarst.
Entladungsblitze zuckten knallend und fauchend aus den freigelegten Energiebänken. Äser Kin
zertrümmerte die Hülle des zweiten Roboters mit einem Fausthieb.
    Ich unterlief einen Schlag des Ungetüms und duckte mich zwischen seine Säulenbeine, um ihn
hochzuheben und gegen die Wand zu werfen. Doch er wankte nur ein wenig. Im nächsten Augenblick
traf mich sein Fuß in die Rippenpartie. Ich glaube, selbst meine oxtornische Kompaktkonstitution
hätte mich nicht gerettet, wenn der Tritt mit voller Wucht geführt worden wäre. So aber war Äser
Kin durch meinen Angriff etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Sicher hemmte die Verblüffung über
meine Reaktion wohl auch seine Aktivität. Einen Zweitkonditionierten mußte es psychisch
erschüttern, wenn ein körperlich viel kleineres Lebewesen bei seinem Anblick nicht sofort in
panischer Angst zu fliehen versuchte.
    Äser Kin stampfte über den zertrümmerten S-Robot hinweg und verwandelte ihn dabei endgültig in
einen Schrotthaufen. Ich wirbelte die zerrissene Gleiskette um meinen Kopf und ließ los. Sie traf
den wurstförmigen Symboflex-Partner des Zweitkonditionierten. Das Ding, das um seinen Hals lag,
verfärbte sich schwach rötlich. Äser Kin brüllte tierhaft auf. Er warf sich mit seinem ganzen
Körpergewicht auf mich, und hätte ich sofort auf direktem Wege zu fliehen versucht, wäre ich in
der Schleusenkammer zerquetscht worden.
    So schnellte ich mich mit einem verzweifelten Hechtsprung in die Gefängniszelle hinein. Äser
Kin stieß sich mit den Füßen ab und verfolgte mich mit einem Rückwärtssalto. Seine vier Arme
wirbelten gleich tödlichen Windmühlenflügeln durch die Luft. Ich fühlte mich in der gleichen Lage
wie ein Kaninchen, das in einem geschlossenen Raum von einem wütenden Elefantenbullen zertrampelt
werden soll. Nur meine über Terranorm liegende Reaktionsschnelligkeit rettete mich vorerst. Ich
sprang hin und her, vollführte eine rasante Bodenakrobatik und wurde mehrmals von den Fäusten des
Ungeheuers gestreift. Meine Raumkombination war längst aufgeplatzt. Mein Körper fühlte sich an,
als hätte ich unter einer Ramme gelegen. Von den beiden S-Robotern waren nur noch Trümmerhaufen
übrig.
    Eine Seitwärtsdrehung des Ungetüms erfaßte mich während eines Sprunges und schleuderte mich in
die Schleusenkammer. Ich prallte krachend gegen das Außenschott.
    Zwei gleichzeitig eintretende Dinge hielten das Unheil im letzten Moment auf.
    Die Speicherzellen des einen Robots gingen abrupt in den thermischen Prozeß über, und der von
draußen beobachtende Techniker erfaßte die Lage und schloß das Innenschott durch Aktivierung der
Notautomatik. Äser Kins zur Härte von Stahl verdichteter Körper prallte dröhnend gegen die
Panzerwand. Taumelnd stolperte ich durch das aufgleitende Außenschott, das sich gleich wieder
schloß.
    Ich sah kaum noch, wohin ich lief. Nur vage nahm ich wahr, daß das Flimmern des
Hypersperrfeldes erlosch und daß die stählernen Arme von Medorobotern mich über die
Projektorlinie zogen. Dann sank mein Geist in eine wohltuende Bewußtlosigkeit.

9.
    »Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis!«
    Der diese Worte sagte, war ein hochgewachsener Mann im hellblauen Arztkittel.
    »Hallo, Doc!« flüsterte ich. »Wie lange war ich bewußtlos?«
    Über das sympathische Gesicht des Mediziners glitt ein schwaches Lächeln.
    »Sie haben vielleicht Sorgen, mein Lieber. Warum fragen Sie nicht, was von Ihrem Körper noch
gebrauchsfähig geblieben ist?«
    Meine Augen mußten wohl meine Bestürzung widergespiegelt haben, denn er legte mir beruhigend
die Hand auf die Schulter.
    »Keine Sorge, Oberst Mokart. Sie haben lediglich drei gebrochene Rippen, ein verstauchtes
Genick und einige Dutzend blauer Flecke.«
    Ich atmete tief auf, wobei mir die Stiche in der linken Brustseite bewiesen, daß ich

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